Feldzug 1809: Affaire und Bestürmung des Pass Strub in Tyrol, am 11-ten May


Mitgeteilt von Fritz Kirchmair

Kriegsarchiv München: HS B 678 Aus dem Tagebuch des bayerischen Oberstlieutenant Weigand.

Tiroler Geschichtsbücher berichten vom 11. Mai 1809: Nach tapferer, vier Anstürme haltende Verteidigung des Passes Strub durch Hauptmann Anton Oppacher und seine Leute, vergeblich auf Hilfe wartend, rückte General Wrede über Waidring nach St. Johann vor. Uns ist die Heldengeschichte vom Pass Strub vertraut, mag sie nun eine bayerische Stimme erzählen, denn jede „Medaille" hat auch ihre Kehrseite.

In dem denkwürdigen und thatenreichen Feldzuge im Jahre 1809 marschierte die 2-te Division unter dem Commando ihres tapferen Heerführers des hochseligen Feldmarschalls Furst Wrede am 11 -ten May gegen Lofer, um durch den Pass Strub in Tyrol einzudringen und die ausgebrochene Insurrektion zu unterdrücken. An diesem Tage, morgens 6 Uhr, stand kampfbereit die Division vor dem ersten Bollwerk der Insurgenten, hinter welchem sich dieselben unüberwindlich glaubten.

Eine furchtbare Kanonade eröffnete den Kampf, die Truppenentsendungen ergingen nach allen Richtungen, auf Berg und Thal, und allgemein war Vaterlandsliebe und Kampfbegier unter den Kriegern.

Obgleich die allgemeine Meinung und Hoffnung herrschte, dass wir diesen Pass bald in unserer Gewalt bekommen würden, so war doch die Vertheidigung des Feindes so hartnäckig, dass wir erst abends 6 Uhr den Sieg erringen konnten.

So wie damals die Sage unter uns ging, wollte der das Corps commandierende französische Marschall Lefebvre aus Schonung für die Truppen abends von diesem Pass abziehen und bei einem andern sein Glück zu versuchen, um zu viele Verluste an Menschen zu verhüten.

Da soll der tapfere Feldmarschall Fürst Wrede erwidert haben, dass er noch ein Bataillon wolle stürmen lassen, und wenn dieses Bataillon den Pass nicht erobern würde, so solle der Kampf für diesen Tag eingestellt sein.

Es war ohngefähr wie, gesagt abends 6 Uhr, als der Feldmarschall Fürst Wrede auf das in Reserve gestandene 2-te Bataillon des Regiments Prinz Karl zugeritten kam, und mit seiner gewöhnlich heiteren Miene am Schlachttage dem Kommandeur des Regiments, Oberst Graf Berchem zurief: "Herr Oberst, nehmen Sie Ihr Bataillon und stürmen sie diesen Pass. Kein Schuss darf geschehen, und was sich widersetzt, wird mit dem Bajonett niedergeworfen!"

Ein freudiges "Vorwärts!" erschallte im ganzen Bataillon und in einigen Minuten war dasselbe in Zugs-Colonnen formiert und auf dem Marsch gegen den Feind. Die Musik des Regiments und alle Tambours schlugen Marsch.

Unsere Kanonen eröffneten ihr Feuer und das Bataillon marschierte in Feldschritt auf der Straße gegen den Pass, welcher etwa 600 Schritte vor uns lag. Als wir in den Bereich des feindlichen Geschützes und der Büchsen der Insurgenten kamen, war einige Augenblicke in diesem engen Thale ein Getöse, dem stärksten Donner gleich.

Der freie Weg war bald zurückgelegt, allein nun kam das Bataillon an einen breiten und langen Verhau, welcher von kräftigen Tyroler Armen gefertigt war und das Vordringen einer Kolonne sehr erschwerte.

Hier war es, wo mich plötzlich der Gedanke beseelte, der Erste im Pass zu sein. Ich war damals Adjutant im 2-ten Bataillon und sohin an der Spitze neben meinem Bataillons-Kommandanten, den pensionierten Generallieutenant Baron Sarny, neben diesem Oberst Graf Berchem und neben diesem der Herr Oberst und Adjutant Baron Leistner war damaliger Regiments-Adjutant; wir vier Offiziere waren unmittelbar an der Spitze des Bataillons.

Als nun das Bataillon das beschwerliche Übersteigen des Verhaues anfing, sprang ich rasch vorwärts und rief: „Freywillige, mir nach!" Ein Unteroffizier und vier Mann, welche an dem linken Flügel des ersten Zuges waren, folgten mir, da die wenigsten Leute meinen Ruf hören konnten, indem das Feuer der Feinde, ein furchtbares Getöse, alles übertönte.

Wir sechs Mann, die sich nun freier bewegen konnten, als in der dichten Kolonne, waren im Augenblicke über den mehr als hundert Schritt langen dichten Verhau an dem Pass. Da ich nun gleich übersah, dass wir an keinem Punkte eindringen konnten, so wählte ich ein offenes Fenster, welches ganz nahe an den feindlichen zwei Kanonen im untern Stockwerk des Hauses sich befand, und das einzige, welches nicht vergittert war. Ich lief mit meinen fünf Mann rasch auf dieses Fenster zu, vertrieb von demselben durch Bajonettstöße die Feinde und ließ mich alsbald durch meine Soldaten zum Einsteigen in die Höhe heben, indem das Fenster wenigstens acht Schuh vom Boden hoch war. Die Tyroler hatten zwar im Augenblicke das Fenster verlassen, als ich mich aber gerade auf die Fenstarbrüstung durch Hülfe meiner Leute geschwungen hatte, kam einer durch die offene Thür des Zimmers und schoss auf höchstens 10 Schritte Entfernung den Kreuzstock des Fensters ober meinem Kopf zusammen. Wahrscheinlich hatte derselbe mein Casquet für meinen Kopf angesehen.

Ich war jedoch mit einem Sprung im Zimmer und hatte den stämmigen Burschen bereits am Kragen gepackt, als derselbe vielleicht noch glaubte, mich gut getroffen zu haben. Alles war das Werk eines Augenblicks. Mein Gegner wehrte sich tüchtig; als ich ihm aber einen tüchtigen Hieb mit meinem Säbel über das Gesicht gegeben hatte, wurde ich Meister und stieß ihn zur Thür hinaus. Ich machte sogleich die Thür zu, verriegelte dieselbe u. eilte ans Fenster, um meinen Gefährten herein zu helfen.

In einigen Augenblicken waren wir im Zimmer beisammen, und nun wollte ich so geschwind wie möglich dem Bataillon das Thor von innen öffnen. Als ich mit meinen Leuten aus dem Zimmer, wo wir eingestiegen waren, auf den Vorplatz traten, fingen die im oberen Stockwerke sich befindlichen Tyroler, deren Zahl sich über 200 beliefen, an, die Stiege herunter zu stürmen. Diese mussten nun mit aller Kraft zurückgehalten werden, welche durch die für uns günstige Konstruktion der Stiege sehr gut vonstatten ging, indem die herabkommenden Feinde uns nicht eher sehen konnten, als bis sie schon wenigstens ihren halben Leib unseren Stichen und Schüssen exponiert hatten. Zwei entschlossene Soldaten postierte ich an der Stiege, und nachdem nur 2 oder 3 Feinde mit entzweigeschossenen Füßen auf dieser Stiege lagen und jämmerlich schrien, liefen die andern eiligst davon und entkamen durch einen andern Ausgang, welcher sich gegen den Berg zu befand. Nachdem ich die Stiege so verwahrt hatte, öffnete ich eine nahe daran befindliche Thüre, in der Meinung, dass es die Hausthüre wäre. Wir waren nicht wenig überrascht, als wir hier ein ganzes Zimmer voll Tyroler und vielleicht 8 bis 10 Österreicher Soldaten erblickten. Es mochten ihrer 30 bis 40 Mann gewesen sein, worunter viele Verwundete waren. Da sowohl der Kanonen-Donner als auch das Kleingewehr den ganzen Tag über gedauert hatte, so schienen diese Leute, die sie umgebende Gefahr nicht zu ahnen, zudem war das Zimmer ganz rückwärts gelegen, wo die Leute wohl hören, aber nicht sehen konnten. Als ich mit meinen drei Mann mit hocherhobenen Säbeln in dies Zimmer trat, fuhr alles durcheinander, wie von einem bösen Geist erschreckt. Mit starker Stimme rief ich ihnen Pardon zu, mit der Drohung, dass derjenige augenblicklich erschossen würde, welcher nur eine Hand rühre. Dies wirkte. Sie baten um Pardon. Ich befahl ihnen sogleich, hinter ihren Tischen niederzusitzen, zwei Mann von meinen noch übrigen dreien stellte ich mit gefälltem Bajonett und gespannten Hahn unter die Thür, mit dem Befehl, jeden, der es nur wagen würde, sich zu rühren, niederzuschießen. In einem Moment herrschte Grabesstille in dieser Wirtsstube. Mit einem noch disponiblen Unteroffizier eilte ich nun zur Thür hinaus an das Thor.

Die Pioniere des Bataillons hatten eben angefangen, das Thor einhauen zu wollen. Das Thor war ein aus dicken Balken verfertigtes Art Falterthor, von innen nur durch zwey große Hängschlösser verschlossen, dasselbe war stark mit Eisen beschlagen, und ich glaubte nicht, dass ein Pionier unter einer Viertelstunde Zeit ein Loch für einen Mann groß genug hätte einhauen können.

Ich ließ mir daher sogleich eine Pionieraxt durch die Zwischenräume hereinreichen und war so glücklich, durch kräftige Schläge die Schlösser abzuschlagen.

Das Thor war geöffnet und im wilden Andrang stürmte das Bataillon herein und vernichtete, was ihm widerstehen wollte.

Ich wurde von meinem Oberst sogleich an den Kommandierenden beordert, um Meldung über die glückliche Eroberung des Passes zu machen. Ich traf unseren tapferen Feldherrn bereits am Verhau mit Anordnungen beschäftigt, diesen Verhau wegzuschaffen, um mit der bereits dahinterstehenden Cavallerie und Artillerie durchbrechen zu können, welches auch mit unglaublicher Schnelligkeit vollzogen und die Vernichtung des Feindes bis über St. Johann hinaus fortgesetzt wurde.

Dieses die gedrängte Beschreibung meines Antheiles an der Bestürmung des Pass Strub. Wenn nun gleich angenommen werden muss, dass das stürmende Bataillon diesen Pass Strub dennoch überwältigt hätte, so war mir doch allgemein im Regiment das Verdienst des Tages zuerkannt worden. Durch meine That wurden die Feinde plötzlich im Innern angegriffen, überrascht und in der Gegenwehr gelähmt.

Ich hatte als Soldat mein mir vorgestecktes Ziel erreicht, ich war der Erste, und zwar gewiss mit der größten Lebensverachtung im Pass; ich hatte mich ausgezeichnet, das wusste ich. Allein das größte Verdienst von allem war jedoch gewiss die Erhaltung vieler tapferer Soldaten, denn der Tag hatte schon genug Opfer gefordert.

Stelle man sich nur ein vollständiges Bataillon von wenigstens 900 Mann in Zugs-Colonne vor diesem Passe vor; vertheidigt von mehreren hundert Scharfschützen und zwey Kanonen. Wieviele Menschenleben hätte es bey einer guten Vertheidigung in jedem Augenblick der Verzögerung gekostet? Keine Kugel konnte in der dichten Kolonne fehlgehen, in jeder Minute hätte diese mehrere hundert feindliche Schützen, mehrere hundert der Unsrigen gekostet! Wie leicht hätte der Sieg bey denen oft unerwarteten Wechselfällen im Kampfe wankend werden oder verloren gehen können? Und welche Einwirkung musste ein so leicht errungener und dennoch höchst wichtiger Sieg auf die moralische Kraft des Feindes haben? Wie sehr würden die Insurgenten ermuthigt worden sein, wenn vielleicht das halbe Bataillon vor dem Pass geblieben wäre?!

Als ich später auf Anraten meiner Kameraden um Erhaltung des Max Josephs-Orden eingekommen bin, erhielt ich Zeugnisse von Offiziers, worin ausgedrückt war, dass diese meine That ohnstreitlich die kühnste des Tages war.

Leider schien diese Auszeichnung höheren Orts in der Division nicht in dem Grade gewürdiget, sondern unter die gewöhnlichen Pflichts-Erfüllungen eines Offiziers gesetzt worden zu sein, in dem die dem Regiment von Kaiser Napoleon wegen dieser Affaire bestimmten sechs Orden größtentheils Offiziere erhielten, die gar nicht beim Sturm waren (!), sondern deren Verdienste von früheren Zeiten her belohnt werden sollten. Mir wurde bedeutet, ich sei noch zu jung dazu (!) und Gelegenheit würde ich auch noch genug haben, Orden zu verdienen. Mir entging dadurch nicht allein die Ehre und Auszeichnung, diese Dekoration zu tragen, sondern auch in finanzieller Hinsicht verursachte mir diese Übergehung durch Verlust der Ehrenlegions-Pension bereits einen Nachtheil von 3762 fl, welches für mich um so ungünstiger zu betrachten sein dürfte, als ich erst nach Verlauf von 10 Jahren in die halbe Pension des später erhaltenen Max-Josephs-Ordens einrückte.

Es dürfte hier nicht unbemerkt bleiben, dass beinahe alle Offiziere der Armee, welche so glücklich waren, sich auszuzeichnen und den Max-Josephs-Orden sich zu verdienen, bereits den Legions-Orden wegen der nämlichen Affaire schon erhalten hatten, indem bekanntlich die französischen Orden gewöhnlich ganz kurze Zeit nach einer vorgefallenen Schlacht bestimmt wurden.

So erhielt von dieser Affaire am 11 -ten May der damalige Regiments-Kommandant Oberst Graf Berchem von ein und derselben Affaire zuerst den französischen und dann den Max-Josephs-Orden.

Es möchte sich sohin als ein sehr unangenehmes Missgeschick und als eine gewiss unbillige Beeinträchtigung gegen mich darstellen, dass ich nach dieser That für Erhaltung des französischen Ehrenlegion-Kreuzes noch nicht würdig genug befunden wurde, während ich zwey Monathe später in einem Ordens-Capitel einstimmig für Erhaltung des Max-Josephs-Ordens als geeignet und würdig befunden und anerkannt wurde.

Niedergeschrieben zu Bamberg, im Monath September 1841.
Jo. Weigand Oberstlieutenant.

Eigenvermerk: Auch im Tagebuch der 2-ten Division findet die geschilderte Einnahme der Talsperre am Pass Strub die gebührende Erwähnung. Weigand berichtet aus seiner Sicht und nicht aus dem Operationsgeschehen seiner Division. Ja, er schildert nicht einmal das Schicksal seines Bataillons. Er sieht nur sich selbst, seine Tat und die Enttäuschung, den verdienten Orden nicht erhalten zu haben, dass er als junger Offizier hintangestellt wurde.

Weigand lässt es unerwähnt, dass der Einsatz seines Bataillons der dritte oder vierte Versuch war, den Pass Strub zu bezwingen; er berichtet nicht, wie das Divisions-Tagebuch, von den schweren Opfern, die der Eintritt nach Tirol den Bayern und Franzosen gekostet hat.

Kriegsarchiv München: HS B 449 Generalleutnant Wrede schreibt aus dem Hauptquartier Waidring, am 11. Mai 1809 um 10 Uhr abends, seinem König Maximilian Joseph folgenden Erfolgsbericht:

Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster
König,
Allergnädigster König und Herr!
Ich beeile mich, Euer Majestät die allerunterthänigste Meldung zu machen, dass ich heute Lofer, den Lofer- und Strub-Paß genommen und bis hierher nach Waidring mit der Division vorgeruckt bin. Zwey dem Feind abgenommene Canons, viele Gefangene, noch mehr aber die Getöteten sind die Siegeszeichen, welche die Division für die Bemühungen des heutigen Tages aufzuweisen hat. Ich hatte gestern schon, da mir der Marschall Herzog von Danzig die zutreffende Disposition ganz überlassen hat, alle Maaßregeln ergriffen, um den Lofer-und Strub-Paß in der rechten und linken Flanque zu tournieren. Allein, alle Versuche waren vergebens, die zu steilen Berge und Felsen, und der noch auf den Bergen liegende Schnee machten es dem Generalen Grafen Beckers und dem Obristen v. Dallwig, welche mit 6 Bataillons die feindliche Stellung tournieren sollten, ohnmöglich, den vorgehabten Zweck zu erreichen; schon um halb 6 Uhr in der Früh habe ich den bekannten Lofer- und Strub-Paß mit der Colonne des Centrums, welche der General Graf Minucci commandierte und die aus dem leichten Bataillon von Laroche und dem 3-ten Linien-Infanterie-Regiment Herzog Carl und dem 2-ten Bataillon des 14-ten Linien-Infanterie-Regiments, dann 8 Haubitzen und 4 Zwölf-Pfünder bestand, angegriffen. Allein alle Versuche waren vergebens, den Feind zum Weichen zu bringen, sowohl die österreichische Linie Infanterie als die rebellischen Bauern vertheidigten ihn mit einer selten zähen Hartnäckigkeit. Meine Artillerie that die besten Dienste und konnte doch nicht entscheiden. Das Bataillon Laroche, welches zuerst zum Angriff kam, hat mit einer nicht genug lobenswerthen Tapferkeit gefochten; allein die Sache blieb bis um halb 3 Uhr nachmittags unentschieden. Um diese Stunde ließ ich das 2-te Baon von Herzog Carl unter eigner Anführung seines braven Obristen, unterstützt vom Bataillon Laroche und von zwey Compagnien des 1-ten Bataillons des 3-ten Linien-Infanterie-Regiments, die feindliche Verschanzung und den Verhau stürmen. In einer Viertelstunde war das Werk vollbracht. Der Obrist Graf Berchem, der Obristlieutenant von Sarny und Oberlieutenant Hazzi vom Ingenieur-Corps sprangen zuerst über den Verhau und Hunderte von Tapferen folgten ihnen. Viele Officiers, Unterofficiers und Gemeine haben sich ausgezeichnet u. ich werde Euer Majestät darüber nähere Meldung erstatten, so wie ich mir vorbehalte das ausgezeichnete Betragen des Adjutanten Weigand, des Lieutenants Gutti und Commender von der Artillerie Allerhöchst derenselben näher auseinander zu setzen.

Ich habe mich sehr meiner Adjutanten und der Officiers meines Generalstaabs zu beloben. Der Major Peter Palm vom Bataillon von Laroche und der Lieutenenat vom nämlichen Bataillon sind blessiert, mehrere andere Officiers nur leicht blessiert. Das Regiment Herzog Carl wird gegen 40 Todte und Blessierte haben, das leichte Bataillon Laroche 15 bis 20, die Artillerie 6 bis 8.

Nichts ist vermögend, die Soldaten meiner Division zur möglichsten Schonung gegen die rebellischen Bauern zu bewegen. Ich werde es mir zur Pflicht machen, den wilden Unwillen, den die Soldaten gegen die Tyroler hegen, möglichst zu dämpfen; zur Zeit ist es unmöglich.

Heute sind alle bewaffneten Bauern nach dem Befehl Sr. Majestät des Kaysers und Königs niedergemacht worden.

Der ich ehrfurchtsvoll ersterbe

Euer Königlichen Majestät
unterthänigster threugehorsamster
Wrede Generallieutenant.

Hauptquartier: Waidring, den 11-ten May 1809, um 10 Uhr abends.



Quelle: Fritz Kirchmair, Feldzug 1809: Affaire und Bestürmung des Pass Strub in Tyrol, am 11-ten May, in: Tiroler Heimatblätter, 59. Jahrgang, 1984, Heft 4, S. 140 - 143.

Rechtschreibung behutsam angepasst.
© digitale Version www.SAGEN.at, Wolfgang Morscher 2009.