Helden-Ehegattinnen


von Rudolf Granichstaedten-Czerva

Zu den weiblichen Heldennaturen müssen wir aber auch die Frauen der großen Freiheitshelden zählen. Allen voran Anna Ladurner (geb. in Algund am 27. Juli 1765, gest. in St. Leonhard i. P. am 6. Dezember 1833), die Frau Andreas Hofers, die alle Schrecknisse des Krieges und die leidvolle Gefangennahme ihres Mannes miterlebte. Wer sich für ihr Lebensbild näher interessiert, lese des Verfassers Buch „Andreas Hofers Familie" (Seite 14 bis 20). Dann Marie Schmiderer (geb. in Rinn am 21. November 1763, gestorben zu Hall am 8. Jänner 1846), die Frau Josef Speckbachers, die sich wiederholt in der Almhütte zu Stallsins [Stallfins?] am Tulfererberge (im Voldertal) im Gebirge Verstecken musste und nach dem Friedensschluss auf der Fahrt von Hall nach Linz am 17. April 1810 in Salzburg von den Bayern verhaftet und bis Ende August in München eingekerkert wurde. Ferner Elisabeth Meßner aus Antholz, die Gattin (vermählt 7. Februar 1809) des aus Kindesliebe in den Tod gegangenen Peter Sigmayr von Olang. Rosa Hosp (geb. 1781, gest. am 28. Dezember 1852), die Frau des Kronenwirtes J. I. Straub von Hall; sie musste sich wiederholt mit ihren Kindern auf Almen verstecken und die dreimalige Plünderung ihres Hauses erdulden. Marie Fuchs (geb. in Gries am Brenner 24. März 1784, 1816 in zweiter Ehe mit Anton Kerschbaumer vermählt), die Frau Peter Mayrs, der sein Leben nicht mit einer Lüge erkaufen wollte; ein Kind unter dem Herzen tragend, musste die schwergeprüfte Frau das erschütternde Ende ihres heldenmutigen Mannes miterleben.



Quelle: Rudolf Granichstaedten-Czerva, Andreas Hofers alte Garde, Innsbruck 1932, S. 433 - 434.

Rechtschreibung behutsam angepasst.
© digitale Version www.SAGEN.at, Wolfgang Morscher 2009.