Landesverteidiger Simon Rieder (1809)


Von Hans Fink

Zur Geschichte der beiden Landesverteidiger von 1809 Simon Rieder, „Plankl" in Feldthurns, und dessen Sohn Simon, über deren Schicksal eine Marmortafel beim „Schmied" in Feldthurns kurz berichtet, ist hinzuzufügen: Simon Rieder sen. war Schützenhauptmann von Feldthurns gewesen und hatte sich nach dem unglücklichen Aufstand von 1809 mit seinem Sohn in eine Höhle des Wehrgrabens verflüchtet. Die 17jährige Tochter trug den beiden heimlich bei Nacht Essen und etwas warme Kleidung zu. Infolge der Winterkälte holte sich der Vater eine Lungenentzündung, begab sich also auf wohl oder übel heim, wo ihn ein Neider verriet. So wurde der Schwerkranke auf einem Leiterwagen nach Bozen gebracht und am 17. 12. 1809 mit anderen Opfern erschossen. Sein Sohn hielt es im Versteck noch einige Tage aus, floh dann aber nach Wien, von wo er nach sechs Wochen schrieb, dass er in einer Glas- oder Blechfabrik beschäftigt war und mit dem Thronfolger auf Jagd gehen durfte. Er brachte es später in Wien zum Schützenmeister und starb dort 1859 (nach Rosa Sellemond, geb. Unterfrauner „Plankltochter").

— Granichstaedten-Czerva erwähnt die beiden Rieder in seinem Werk „Andreas Hofers alte Garde" nicht. J. Hirn (Tirols Erhebung im Jahre 1809, S. 828) gibt nur an, Simon Rieder d. Ä. sei ob des Raubes eines Munitionswagens erschossen worden.



Quelle: Hans Fink, Landesverteidiger Simon Rieder (1809). Der Schlern, Illustrierte Monatshefte für Heimat- und Volkskunde, 48. Jahrgang, 1974, S. 599.

Rechtschreibung behutsam angepasst.
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