Die Signalstationen im Achental zur Zeit der Freiheitskämpfe 1796 bis 1809


Nach Aufzeichnungen von Norbert Knoll, bearbeitet von Käthe Staudigl-Jaud

Auf der beiliegenden Kartenskizze vom Achental sind die wichtigsten Punkte, wo die Böllerwachen und Signalstationen sich befanden, angegeben, und zwar auf der Strecke vom Inntal bis zur bayrischen Grenze im Achental 1). (Von Jenbach bis zur Grenze sind es 28 km.)

1. Die Wache auf der Leiten beim Buchenwald hinter dem Hofgut (jetzt Eigentum der bischöfl. Mensalverwaltung).
2. Wache auf dem Plickenkopf mit Böllern.
3. Wache beim „Kohlaufschneider" ober dem heutigen Jagdhaus des Fürsten Schönburg, ebenfalls mit Böllern.
4. Wache beim „Einfang", heute Hotel „Achenseehof".
5. Wache bei den „Mehrerer Bruggn", nicht weit vom alten „Turm".
6. Wache im Fischerfeld in Pertisau über dem See, hinter dem heutigen Hotel „Fürstenhaus".
7. Wache auf dem Kirchturm in der Gemeinde Eben.
8. Anfangs- bzw. Endstation im Inntal, wo man den Kirchturm von Eben gut sehen konnte.

Die Hauptsignalstation (schwarze Linien) war auf den sogenannten Unnutzböden, auf der Zöhrer-Alpe oder Rainer-Alpe in Achenkirch (IV), wo sie die Signale aus Pertisau, welche vom Inntal auf den Kirchturm in Eben kamen, oder von dort in die Pertisau (V) weitergaben nach II, VI, I und II oder von der bayrischen Grenze wieder retour ins Inntal.

Bei I war der Confinpass oder die eigentliche Kaiserwacht. Bei II standen die Schützenkompanien auf dem Reitstein resp. auf der ganzen Grenze von I bis über den Reitberg. Bei IV steht die heutige Schanzkapelle und war dort die einstige Verschanzung des Achentales im Untertal. Bei III auf dem Falkenmooser Berg standen ebenfalls die Schützenkompanien, dort ist auch der bekannte Meßstein zu sehen, wo in den Kriegsjahren öfters die Messen gelesen wurden.

Signalstationen Achental © Norbert Knoll, Repro: www.sagen.at

1) Die auf der Kartenskizze angegebenen Ziffern 1 bis 8 geben die Standorte der Signalstationen (Kreidenfeuer) und Böllerwachen an. Die strichlierte Linie zeigt an, wie die einzelnen Kreidenfeuer in bezug auf Reich- und Sichtweite untereinander in Verbindung standen.



Quelle: Norbert Knoll, Käthe Staudigl-Jaud, Die Signalstationen im Achental zur Zeit der Freiheitskämpfe 1796 bis 1809, in: Achentaler Heimatbuch (= Schlern-Schriften Band 241), HG. Katharina Staudigl-Jaud, Innsbruck 1965. S. 46

Rechtschreibung behutsam angepasst.
© digitale Version www.SAGEN.at, Wolfgang Morscher 2009.