Hallstatt - Geschichte der Ausgrabung und Erforschung des vorgeschichtlichen Gräberfeldes


Karl Krenn (Wien)
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Seitdem der Sinn der Menschen für die Schönheit der Bergwelt erwacht ist, pilgern Jahr für Fahr ungezählte Wanderer und Bergfreunde nach Hallstatt. Wenige von ihnen denken daran, dass sie hier auf ehrwürdigem Boden wandern, dass sie an einer von der Wucht verrauschter Jahrtausende überschatteten Stätte vorüberkommen, die schlicht und unscheinbar, unkenntlich irgendwo im bäumbestandenen, blocküberrollten, vom steilen Weg durchschnittenen Berggelände liegt, am berühmten Gräberfeld von Hallstatt. Der Österreicher, dem sein Reichtum stets bloß halb zum Bewusstsein zu kommen pflegt, neigt dazu, seine Schatze der Kultur und der Geschichte als Selbstverständlichkeiten anzusehen und aus ihnen kein großes Wesen zu machen. So ruht auch dieser geschichtsumwitterte Erdenfleck noch heute still und unbeachtet und kein geschäftstüchtiger Fremdenführer zwingt den vorbeistreifenden Fremden in den Bann der europäischen Bedeutung dieses Platzes, der der ganzen Kulturmenschheit so viele Erkenntnisse geschenkt hat.

Fast so still wie diese Stätte lautlos redender Gräber vor uns liegt, ging auch ihre Erschließung vor sich. Im kleinen Kreis von Wissenden rollt seit einem Jahrhundert ein Drama der Wissenschaft ab, ohne allzu viel Lärm, voll von Errungen, Fehlgriffen und menschlichen Unvollkommenheiten, aber auch voll von erhebendem Wissensdrang, selbstverleugnender Arbeit und Mühe und voll von einem für die damalige Zeit uns manchmal ganz unerhört anmutenden Weitblick und wissenschaftlicher Größe — die Geschichte der Erforschung des Hallstätter Gräberfeldes.

In Hallstatt bietet sich mehr als ein Schauplatz urzeitlichen Wesens und Lebens der Erforschung dar: in erster Linie das Gräberfeld selbst, im Hochtal des Salzberges in unmittelbarer Nahe des Rudolfsturmes, in zweiter Linie der Hallberg, der nach dem Markte Hallstatt steil abfallende, bewaldete Abhang, über den der Hallbach sich in wilden Sätzen herabstürzt und der nach den bisherigen Schürfergebnissen ebenfalls zahlreiche Gräber gleicher Epoche verspricht und als Ableger des Gräberfeldes beim Rudolfsturm zu werten ist, drittens das Innere des Berges selbst, der schon seit den ältesten Zeiten der neuzeitlichen Salzgewinnung immer wieder Funde und Spuren urzeitlichen Bergbaubetriebes lieferte, viertens das von steilen Bergwänden eingeschlossene Tal, in dem die Ortschaft Lahn mit ihrer römerzeitlichen Siedlung liegt, fünftens die 300 m über dem Gräberfeld gelegene Dammwiese, am Fuße des Plassenstocks, die eine spätkeltische Solensudanlage ergab und endlich sechstens die geringfügigen Spuren einer vorgeschichtlichen Ansiedlung auf dem Salzberg in der unmittelbaren Nähe des Gräberfeldes.

Wir können mit einiger Annäherung den Ablauf der Hebung und der Erforschung der Altertümer von Hallstatt und auch deren wissenschaftliche Verarbeitung und das Schrifttum darüber in drei Abschnitte einteilen.

Der erste Abschnitt liegt vor dem Beginn der planmäßigen Ausgrabung des Gräberfeldes im Jahre 1846. Er verliert sich nach rückwärts in unerfaßbare Anfänge. Von einer geregelten Ausgrabung und Erforschung ist in dieser Zeit noch keine Rede. Jede Bodenbewegung im Dienste des regen Bergbaus musste bei der zum Teil seichten Hage der Bestattungen seit jeher Gräber angefahren und Altertümer ans Licht gebracht haben. Diese mögen als Kuriosa angesehen und je nach der persönlichen Geistesart des Finders entweder als alter Kram verworfen oder eine Zeit lang als Rarität geschätzt und verwahrt worden sein. Der scharfsichtige Bergmann war wohl zumeist nie im Zweifel über ihre Entstehung, stieß er doch seit Jahrhunderten immer wieder auf die Spuren des „Alten Mannes" im Berg in Gestalt von Gezähe, Zimmerung und Bekleidungsresten. Fand er doch auch im 16., 17. und 18. Jahrhundert im Berge wiederholt Bergmannsleichen, die „Männer im Salz"! Vom wahren Alter dieser Funde konnte er natürlich, ebenso wie der Gelehrte seiner Zeit, keine Vorstellung haben.

Aus dieser Zeit stammen verschiedene kleinere Sammlungen. Eine kam schon vor 1815 in das Stift Kremsmünster. Der Bergmeister Karl Pollhammer hatte schon zwischen 1824 und 1831 vereinzelte Funde gemacht und, dadurch aufmerksam geworden, etwa 600 Quadratklafter im Norden und Osten des Alten Gräberfeldes durchgraben. Seine Sammlung kam nach Linz. Ferner hatten Hofrat Moriz von Az und Pfarrer Johann Hofmeister von Pichl kleine Sammlungen von 100, bzw. 30 Stücken angelegt, die ebenfalls später nach Linz kamen.

Der zweite Abschnitt in der Geschichte der Erforschung des Gräberfeldes war der der planmäßigen Ausgrabungen — „planmäßig" allerdings im Geiste der Zelt zu verstehen — in den Jahren 1846 — 1864. Die Grabungen wurden alljährlich durch mehrere Wochen von den ortsansässigen Praktikern unter teilweiser Leitung von Gelehrten und im Beisein und unter Förderung hoher Persönlichkeiten durchgeführt. Hier muss vor allem ein Mann genannt werden, der, selbst in der Urgeschichte ungelehrt, aber aus seiner eigenen Begabung heraus sein Bestes gebend, als technisch geschulter Bergmann gemäß dem Stande der damaligen Forschung und unter der wissenschaftlichen Leitung des Freiherrn E. v. Sacken, des späteren Direktors des kaiserlichen Münz- und Antikenkabinetts in Wien, auf dessen Kosten den Hauptstock des Gräberfeldes hob und dadurch seinem Namen in der Wissenschaft ein dauerndes Denkmal setzte: Johann Georg Ramsauer, geboren 1797 zu Hallstatt, gestorben 1876 zu Linz, von 1832 bis 1864 Bergmeister zu Hallstatt.

Johann Georg Ramsauer © Wolfgang Morscher

Denkmal für Johann Georg Ramsauer vor dem Museum in Hallstatt, Salzkammergut, Oberösterreich. Inschrift:
"Bergmeister
Johann Georg Ramsauer 1795 1874
Entdecker und Erschliesser
des praehistor. Gräberfeldes
am Hallstätter Salzberg."
© Wolfgang Morscher, 1. August 2009

Im November 1846 wurde bei der Eröffnung einer Schottergrube ein Grab angefahren. Ramsauer erkannte die Bedeutung des Fundes, deckte in den nächsten Tagen 4 Quadratklafter Boden auf und fand die ersten 7 Skelettgräber. In der Zeit vom November 1846 bis 23. September 1863 hob Ramsauer auf dem Gelände des sogenannten Alten Gräberfeldes westlich vom Rudolfsturm zwischen dem Abhang des Niedern Siegkogels und dem Bergweg 980 Gräber, wobei 2500 Quadratklafter Boden umgegraben wurden. Im Sommer 1864 grub Bergrat Gustav Schubert noch weitere 13 Gräber, Nummer 981 — 993 aus, so dass sich aus dieser Grabungsperiode 538 Skelettgräber (einschließlich 13 Teilverbrennungen) und 455 Brandgräber ergaben. Ramsauer führte über seine Grabungen genaue Protokolle mit Zeitangabe, Grabnumerierung, Beschreibung der Fundumstände und der Funde. Das war ein für die damalige Zeit unerhörter Fortschritt, der mit vollem Recht einen neuen Forschungsabschnitt einleitete. Diese Protokolle, die, im Original und mehreren Abschriften, in Wien, Linz und St. Germain en Laye erhalten sind, wurden bisher nicht veröffentlicht und bei späteren Arbeiten nur zum Teil benützt. Der Steiger Isidor Engel, der von Anfang an bei den Grabungen mitarbeitete, fertigte bei der Eröffnung Zeichnungen der Gräber mit der genauen Lage der Funde an. Außerdem wurden zahlreiche genaue Grabungspläne und Farbskizzen der nummerierten Funde in halber oder natürlicher Größe von seiner meisterlichen Hand entworfen. Die heutige Zeit, die die bildliche Festhaltung einer Ausgrabung als Selbstverständlichkeit ansieht, muss den Weitblick dieser archäologisch ungeschulten Männer mit Bewunderung anerkennen. Ramsauer verzeichnete auch die meisten Fundstücke, die als Geschenke an hoch gestellte Grabungsgäste abgegeben wurden. Aber trotz der gewissenhaften Buchführung Ramsauers wird sich die Zahl der Gräber nie genau feststellen lassen; er sagt selbst, dass man anfangs die Leichenbrände nicht zu erkennen verstand.

Zeichnung eines Hallstätter Gräberfeldes von Johann Georg Ramsauer (1795-1874)

Zeichnung eines Hallstätter Gräberfeldes von Johann Georg Ramsauer (1795-1874)
Bildquelle: Wikipedia

Nach Abschluss dieser durch 18 Jahre hindurch fortgesetzten Grabungen, die den Hauptstock des Hallstätter Bestandes lieferten, schien die Anteilnahme zu erlahmen. Mit dem Aufhören der planmäßigen Grabungen des Antikenkabinetts traten manche Unordnungen und Missstände auf, so dass sich beinahe die Verhältnisse vor 1846 zu wiederholen schienen. Es machte sich Verwilderung und Fundverschleppung breit. Zahlreiche Privatsammler, fremde Sammlungen und Museen veranlassten und unternahmen Grabungen, deren Ergebnisse nicht immer gewissenhaft erfasst wurden. Auch in dieser Zeit muss viel Hallstattgut in alle Welt verschleppt worden sein. Von 1871 —1877 veranstaltete das Linzer Museum auf seine Kosten größere Grabungen unter der Leitung von Bergrat Schubert und ab 1872 unter Bergrat Stapf. Es kamen dabei 175 Gräber mit 1300 Stücken nach Linz. Da die Protokolle und Aufnahmen von Engel besorgt wurden, kann man die Grabungen, die das bewaldete sogenannte Neue Gräberfeld, im Westen des Alten, erfassten, als planmäßig und wissenschaftlich betrachten. Die Bergrate Hutter und Stapf führten zwischen 1868 und 1874 noch verschiedene kleinere Grabungen durch, von denen drei Gräber mit den Nummern 994 — 996 zum Teil nach Wien verkauft wurden; eines dieser Gräber enthielt die berühmte gravierte Schwertscheide.

Wenn wir die Ausgrabungen vom heutigen Standpunkt beurteilen wollen, müsste unser Urteil zum Teil lobend, zum Teil aber auch höchst abfällig lauten. Hat man doch von der Keramik, die wir heute zu den kostbarsten, chronologisch, und kulturlich empfindlichsten Kennzeichen jedes Grabes zu rechnen gelernt haben und die uns wertvoller ist als manche schönste, aber als fremdes Einfuhrgut anzusprechende Bronze, fast alle minder gut erhaltenen Stücke dem Abraum überantwortet. Wie fast überall, wurden auch in Hallstatt die Tonwaren in den Gräbern meist zerdrückt aufgefunden; es gehört ja zu den erfreulichsten Überraschungen, wenn es dem Ausgräber gegönnt ist, einmal ein unversehrtes Gefäß zu bergen. Damals war man geblendet vom überwältigenden Reichtum der Bronzen mancher Prunkgräber und sah in ihnen eher einen Kunst- als einen Kulturgegenstand. Was konnte dagegen ein Haufen von Tonscherben besagen, in dem man im Sinne des damals herrschenden, an klassischen Kunstgütern geschulten Geschmacks, weder ein Kunstwerk erblicken konnte, noch einen Kulturzeugen zu erahnen verstand? Man suchte und schätzte damals ansehnliche Schaustücke ganz im Sinne mancher heutiger Museumsbesucher und ein Gerät aus unscheinbarem gebranntem Ton erschien den verwöhnten Ausgräbern natürlich viel zu gering, als dass sie sich besondere Mühe gegeben hatten, es zu konservieren. Wie manchmal wird ja auch heute noch der forschende Ausgräber zur Zielscheibe des Spottes, wenn er sich um einen elenden Scherben, an dem nur er Kulturgeschichte abzulesen versteht, viel Mühe gibt und ihn sorgsam birgt und konserviert. Den alten Ausgräbern Hallstatts fehlte Vorbild und Beispiel und die Ahnung, wie weit sich die diagnostischen Methoden an den unscheinbarsten Gegenständen noch entwickeln würden. Hoch muss es ihnen daher angerechnet werden, dass sie trotz der damaligen Missachtung der Tonware alles das auf uns brachten, was sich ohne besonderen Aufwand an Konservierungsarbeiten, die man kaum verstand, bergen ließ. Auch dürfte die damalige Hebungs-Methode — heute verwenden wir Pinsel und Spatel — dem zerbrechlichen Gut nicht günstig gewesen sein. Die Konservierungsmethoden waren noch nicht entwickelt und dies war auch die Ursache, dass die zumeist schlecht erhaltenen Eisenfunde, die nach Sackens Bericht eine erhebliche Anzahl ausmachten, das Schicksal der Tonscherben teilen mussten. Noch heute ist ja die Frage der Erhaltung eiserner Antiken manchmal schwer; wie hätte man sie damals lösen können!

Was könnten wir mit dem heutigen Rüstzeug der Wissenschaft aus dem Hallstätter Bestand erschließen, wenn uns alles, zum mindestens aber die gesamte Keramik erhalten geblieben wäre! Es ist kaum anzunehmen, dass eine erhebliche Anzahl von Gräbern ganz ohne Keramik gewesen ist. Die tabellarische Übersicht Sackens weist aus den ersten 933 Gräbern 1244 feststellbare Tongefäße aus, erhalten sind uns etwa 4 Dutzend! Die im Jahre 1878 gehobenen 19 Gräber hatten bis auf 2 mindestens ein Tongefäß, manchmal auch 2 bis 3 Stück enthalten. Wir müssen uns daher mit einem wahrhaft erschütternden Verlust abfinden.

Eine weitere für die Forschung betrübliche Tatsache ist die Verwerfung des Skelettmaterials in dieser Periode. Nicht nur der Fachanthropologe wird dieses Unglück in seiner ganzen Größe ermessen können, wenn man bedenkt, dass ein halbes Tausend Skelettgräber vorlag, die uns einen lückenlosen Einblick in die körperliche Erscheinung der Althallstätter hätten bieten müssen. Freilich bestand damals noch keine physische Anthropologie, auch sprechen die Tagebücher immer wieder von der schlechten Erhaltung der Knochen und man kann wohl glauben, dass Ramsauer und seine Leute den zersetzten Resten auch dann hilflos gegenüber gestanden wären, wenn sie die Notwendigkeit erkannt und die Aufgabe gehabt hätten, sie uns zu erhalten. Heute sind diese Schwierigkeiten überwunden — mit welcher Hingabe würde sich heute ein Anthropologe bemühen, jeden Rest aus Hallstatt zu konservieren! Wir müssen unter dieses traurige Kapitel den Schlussstrich ziehen und den Verlust verschmerzen, denn aus dieser Zeit sind nur einige Schädel im Privatbesitz erhalten; nur ein einziges Skelett, das Hofrat Brücke konservierte und zusammenstellte, befindet sich im Linzer Museum.

Weitere Übelstände, die das Bearbeiten des Hallstätter Materials zu einer pein- und rätselvollen Aufgabe machen, sind die sicherlich vorgekommene Vermischung mancher Grabinhalte und die Abweichungen zwischen dem Originalprotokoll Ramsauers und dessen Abschriften, sowie manche zeitbedingte Unklarheiten des Ausdrucks und der Namensgebung. Die Vermischung geschah wohl entweder durch die Unachtsamkeit der Hilfskräfte bei der Bergung und Verwahrung — denn die Ausgräber verdienen, nach der vorzüglichen Tagebuchführung zu urteilen, jedes Vertrauen in ihre Gewissenhaftigkeit — oder dadurch, dass man mehrfache und sich überschneidende Bestattungen nicht rechtzeitig als solche erkannte. Es geht auch die unverbürgte Nachrede, dass Gräber von unberufener Hand präpariert worden sein sollen, zu dem Zwecke, damit sie sich bei der in Anwesenheit hoher Persönlichkeiten vorgenommenen Ausgrabung nicht als dürftige Nieten, sondern als mit schönsten Prunkdingen versehen erweisen sollten. Gewiss ist nach Sacken, dass man Gräber, die bei der Angrabung reich erschienen, aufhob, um sie erst im Beisein der Gäste vollends auszugraben. Auch bei diesem Vorgehen ist mancherlei Verwirrung der Inhalte möglich. Die Unstimmigkeiten zwischen Protokoll und Abschriften sind, obwohl nicht allzu häufig, sehr ernst zu nehmen. Vermutlich wurden manche Stellen von Ramsauer oder anderen Zeugen der Ausgrabung anlässlich der Abfassung der Abschriften nachträglich ausgebessert. An welchen Fällen aber dies stattfand, entzieht sich der Beurteilung und man weiß nicht, ob die erste oder die zweite Fassung der Wahrheit entspricht. Hochstetter macht den Grabungen Ramsauers auch zum Vorwurf, dass sie das Grabfeld ziemlich unregelmäßig ausbeuteten, indem man den Hindernissen, wie größeren Felsblöcken und Bäumen, aus dem Weg ging. Erst nach 1864 wurden diese übergangenen Plätze nachgeholt.

Schlimm war auch die Gepflogenheit der damaligen Zeit, dass private Ausgrabungen zu Gunsten hoher Persönlichkeiten oder zahlungskräftiger Touristen geduldet wurden, ohne dass sie wie heute als Raubgräberei betrachtet wurden. Ausbeutungen auf eigene Rechnung und Verkauf der Antiken wurden allgemein geübt. Wir haben heute keine Vorstellung, wie viel dadurch verloren ging, aber einige hundert Gräber mögen davon betroffen worden sein. Hallstattfunde sind ja heute in der ganzen Welt verstreut. Abgesehen von dem Verlust der Stücke ist auf jeden Fall deren bestimmender Wert auch bei späterem Wiederauftauchen im Handel verloren gegangen. Auch aus diesem Grund hat der wissenschaftliche Wert der damaligen Ausgrabungen starke Einbuße erlitten. Ramsauer und seine Mitarbeiter dafür verantwortlich zu machen, wäre in Anbetracht der damals allgemein geübten Gepflogenheit und des Mangels einer diesbezüglichen Gesetzgebung geradezu ungerecht. Sie waren Kinder ihrer Zeit, ohne Vorbild und Schule, keine der heutigen Fragen war noch aufgetaucht und der Begriff und die Methode einer wissenschaftlichen Erforschung noch nicht einmal geschöpft. Wie Ramsauer und seine Helfer ihre Arbeit und Pflicht auffassten, muss heute noch unsere Bewunderung erregen und muss Achtung abzwingen. Sie lösten trotz allem ihre Aufgabe gut. Wer kann heute noch Ramsauer die Bewunderung versagen für die gewissenhafte Anlegung seiner Protokolle, für seine eifrigen Beobachtungen und für die Begeisterung und den wissenschaftlichen Ernst, den er seinem Lebenswerk widmete, wer dem schlichten Steiger und Hutmann Isidor Engel für seine zahllosen wunderbaren Pläne und Zeichnungen, die schriftliche Festhaltung der späteren Grabungen, für die Aufopferung, mit der er durch zwei Menschenalter hindurch, als Zeuge und Helfer jeder Grabung und schließlich als Kustos des Hallstätter Museums in jeder freien Stunde seine Liebe und seine meisterhafte Geschicklichkeit selbstlos in den Dienst der Wissenschaft stellte! Wie viele von den geschulten Ausgräbern unserer Zeit haben eine solche Reihe von vorzüglichen Ausgrabungsplänen, die geradezu Vorbild und erstes Beispiel sind, geschaffen, wie Engel?

Der dritte Abschnitt in der Erforschung des Gräberfeldes wird dadurch bestimmt und eingeleitet, dass die großen Gelehrten und Fachmänner ihrer Zeit, Ferd. v. Hochstetter, Fr. v. Hauer, Franz Heger und Josef Szombathy, auf den Plan treten und den neuzeitlichen wissenschaftlichen Vorgang der Forschung und Grabung einführen. Er beginnt mit den Arbeiten des Jahres 1877 durch die Bergräte Stapf und Hutter. Die physische Anthropologie ist zur Wissenschaft geworden, daher legt man jetzt größten Wert auf die Erhaltung und Bearbeitung der Skelette. Auch die Tonware beginnt ihre Wertschätzung zu gewinnen.

Leider ist dieser letzte Abschnitt nicht mehr besonders ertragreich gewesen. Es ist die Tragik eines neidischen Schicksals, dass in der Zeit, da die Entwicklung der Wissenschaft mit ihrem Forschungsrüstzeug die Höhe erreicht hatte, um den schwierigsten Fundstoff zu meistern, dieser zu versiegen begann und der Boden, der den naiveren Vorgängern dieses großen Gelehrtengeschlechtes so überreich gespendet hatte, nun karg wird und nur mehr spärlich seine Schätze hergibt. Wir erleben das ständige Bemühen, neue ergiebige Geländeteile ausfindig zu machen, zwar mit Erfolg, aber nur bescheidenem. Zwar hatte sich die Meinung Ramsauers, dass das Feld erschöpft sei nicht bewahrheitet, aber schon aus rein räumlichen Gründen muss jede Hoffnung aufgegeben werden, jemals noch mehr als einen Bruchteil der Funde der klassischen Zeit zu ernten. Durfte Ramsauer seine Gräber zu Hunderten aufzählen, müssen sich seine Nachfahren glücklich schätzen, sie zu Dutzenden finden zu dürfen.

Das Wiener Naturhistorische Museum verdankt diesem Abschnitt folgende Erwerbungen: Grabung 1877 durch Hochstetter, Heger, Stapf mit 8 Gräbern (Nummer 997 —1004); Grabung 1878 durch dieselben mit 19 Gräbern (Nummer 1003 — 1023); Grabung 1886 durch Heger, Szombathy, Hutter mit 13 Gräbern unter und bei der Steinbewahrerhütte (Nummer 1024 — 1036). In der Zeit zwischen 1874 und 1884 wurden nach Hutter noch verschiedene Gräber geöffnet, die aber nicht nach Wien kamen und auch nicht veröffentlicht wurden. Von 1884 bis 1899 grub der neugegründete Musealverein in Hallstatt mit bescheidenen Erfolgen und machte sich durch den Erwerb zahlreicher Ergebnisse älterer Raubgrabungen verdient. Im Jahre 1907 ließ die Großherzogin von Mecklenburg mit Erlaubnis des Kaisers und im Beisein Szombathys eine größere Grabung beim Wirtschaftsgelände durchführen. Dann wird es ziemlich still um das große Gräberfeld. Direktor Bayer vom Wiener Naturhistorischen Museum grub 1928 ohne Erfolg, bis endlich in der jüngsten Zeit durch Friedrich Morton wieder eine Reihe von Gräbern gefunden werden konnte.

Auch die Bemühungen, die zum Gräberfeld gehörige Siedlung aufzufinden, gehen weit zurück. Leider waren die Erfolge bisher nur spärlich und unbefriedigend. Es wurden zwar an manchen Stellen Kulturschichten angefahren, zusammenhängende Siedlungsspuren konnten aber bisher nicht aufgedeckt werden. Das enge Hochtal bot in der Tat wenig Raum für eine größere Anlage und es wäre daher auch die Vermutung zu erwägen, dass die Siedlung überhaupt nicht auf dem Salzberge lag, dass hier nur die notwendigsten Bauten und Unterkünfte für die in Schicht gehenden Arbeiter lagen, die eigentlichen Siedlungen aber auf einem wirtlicheren Gelände, etwa in der Lahn, standen. Es wäre aber psychologisch begreiflich, wenn die abseits wohnenden Bergherren sich an der Quelle ihres Reichtums und ihres Wirkens bestatten ließen.

Schon Sacken erwähnt, dass zwischen 1815 bis 1830 an verschiedenen Orten Funde gemacht wurden, von denen allerdings nicht bekannt ist, ob sie nicht zum Teil aus zerstörten Gräbern stammten. 1852 wurde ein 3 kg schwerer Rohkupfergussklumpen, 1865 wurden größere Scherbenfunde und eine Gussform gefunden, die man für Reste einer Töpferwerkstätte hielt. Beim Rudolfsturm fand man besonders viel Tierknochen und Eberzähne, was als Siedlungsspur gewertet wurde.

Zu den wichtigsten Siedlungsfunden gehören offenbar zwei durch Bergstürze verschüttete und uns dadurch erhalten gebliebene Reste von Holzhäusern.

Das eine wurde am nördlichen Ufer des Steinbergbaches infolge eines Hochwassers und einer Abrutschung sichtbar und 1878 von Bergrat Stapf freigelegt. 1897 grub der Hallstätter Musealverein hier noch weitere Bauteile aus. Das Haus lag in der Nähe der Mündung des Maria Theresia-Stollens und war ein viereckiger, zweiräumiger Blockhausbau, gefügt aus 20 cm starken, etwa 4 ½ m langen Lärchenholzbalken, mit drei senkrechten und einer etwas nach außen geneigten Wand, ohne Tür und Fenster. Die aus 8 —10 übereinander gelegten Balken aufgebauten Wände sind bis zu einer Höhe von 1.60 — 2 m erhalten und tragen oben Brandspuren. Im Innern lagen Hausgerät, Tierknochen und Lederreste samt einem Bronzebeil mit einem Überzug aus Kupferindig, dem Hochstetter einen Bericht widmete. Ein zweiter Holzbau wurde 1880 am nördlichen Ufer des Kreuzbergbaches, ebenfalls in der Nähe des Maria Theresia-Stollens, durch Hochwasser entblößt. Bei beiden Häusern handelt es sich bloß um das untere Geschoß vorgeschichtlicher Gebäude.

Während der Grabungen Hochstetters im Jahre 1877 an den flacheren Stellen des Hallberges konnte in der Nähe des Zickzackweges in einer Breite von 120 m eine humöse Kulturschicht mit Scherben und Tierknochen wahrgenommen werden. Hochstetter vermutete, dass hier am östlichen Teil des Abhangs die alte Ansiedlung gestanden habe. Weitere Grabungen förderten auch hier Gräber zu Tage. Während der Ausgrabungen des Jahres 1886 in und bei der Steinbewahrerhütte, wobei 13 Gräber gefunden wurden, stieß man bei Versuchsgrabungen nördlich des alten Leichenfeldes auf ausgebreitete Kulturschichten. Beim Ökonomiegebäude fand man 1886 sogar zwei Kulturschichten übereinander. Kulturschichten fanden sich ferner beim Grab 1031 und auf den Wiesen gegen den Maria Theresia-Stollen in einer Mächtigkeit von 10 — 30 cm.

Szombathy vermutete aus den bisherigen Spuren, dass die Ansiedlung auf den höheren Partien des Salzberges, westlich und nordwestlich des Gräberfeldes zu suchen sei, wies darauf hin, dass in Watsch, St. Michael und auf der Gurina ebenfalls die Ansiedlungen auf beherrschenden Höhen oberhalb der Gräberfelder gelegen waren und empfiehlt, auf den oberen Teilen des Salzberges zu schürfen.

Auch der Steilhang des Hallberges vom Halltal nach dem Orte Hallstatt hat als Begräbnisstätte gedient. In den Jahren 1850 — 1852 stieß man bei der Umlegung des Bergweges wiederholt auf Bestattungen. In den Jahren 1877/78 wurden hier in planmäßigen Grabungen 24 Gräber ausgebeutet. Dass die Grabungen hier schwierig und nur in kleinen Partien vorgenommen werden können, wird aus der Tatsache verständlich, dass das Gelände rutschgefährdet ist und der Baumwuchs als Bannwald erhalten bleiben muss. Wir können aber ohne weiteres auf dem Abhang des Hallberges eine Fortsetzung des Gräberfeldes auf dem Salzberg annehmen, allerdings wegen der geländebedingten Beengtheit nur in geringerem Ausmaße.

Eine weitere wichtige vorgeschichtliche Fundstelle liegt weit oberhalb des Gräberfeldes, 1370 m über dem Meer, auf der sogenannten oberen Dammwiese, einem von NO nach SW ansteigenden, zwischen dem Feuer- oder Lahnkogel einerseits und dem Solinger- und Steinbergkogel andererseits gelegenen moorigen Gelände, auf dem 1886 bei Anlegung von Entwässerungsgräben eine ausgedehnte Kulturschichte mit Tonscherben, Tierknochen und Holzkonstruktionen unter dem Torf entdeckt wurde. Hier wurde wiederholt gegraben, zwischen 1887 und 1890, dann 1894 und nach dem Weltkrieg, durch das Naturhistorische Museum und das Hallstätter Museum, mit den Ausgräbern Engel, Hutter, Szombathy und Morton, wobei über 3000 m2 Boden durchforscht wurden. Von der Hand Engels liegen vorzügliche Grund- und Aufrisszeichnungen der Grabungen vor, die noch unveröffentlicht sind, wie überhaupt die Dammwiese noch keine genügende Würdigung erfahren hat. Man fand Holzböden, Brandschichten, Pfahlreihen, zum Teil reisigdurchflochten, hölzerne Wasserrinnen, Holzwände mit Wasserdurchlässen u. dgl., so dass wir heute hier eine größere Salinenanlage aus spätkeltischer Zeit, etwa um Christi Geburt, annehmen können.

Nach dem Gräberfeld gehören die Spuren des alten Bergbaubetriebes zu den wichtigsten Kulturresten des vorgeschichtlichen Hallstatt. Solche werden schon seit langem aufgefunden und überliefert. Auch der Berg von Hallstatt hatte seine "Männer im Salz". Ramsauer erzählt in der Einleitung zu seinem Protokoll von einer im Jahre 1701 gefundenen Bergmannsleiche. In einem alten Hallstätter Dokument wird von einer 1734 gefundenen Leiche in der Kilbwehr berichtet.

Die alpinen Salzlager bestehen aus einem Gemisch verschiedener Mineralien, darunter Steinsalz, Anhydrit, Polyhalit, Gips, Salzton u. a. Diese Gemische bilden das Haselgebirge, das heute im Auslaugeverfahren auf reines Kochsalz aufgearbeitet wird, indem Kammern, sogenannte Sinkwerke, in den Berg gesprengt und mit Wasser gefüllt werden. Das Salz löst sich, die mineralischen Verunreinigungen sinken zu Boden und die geklärte Sole wird in die Sudhäuser geleitet. Der vorgeschichtliche Bergmann kannte dieses Verfahren nicht, er ging den reinen Steinsalzlagern nach und gewann das Salz in Häuerarbeit in Stücken, die er zu Tage trug. Da das Haselgebirge in den Ausschlüssen bei Luftzutritt druckhaft wird, schließen sich die alten Einbaue im Lauf der Zeit wieder und man findet die Hinterlassenschaften des alten Bergmannes im Haselgebirge eingeschlossen. Diese Stellen nennt der Bergmann heute Heidengebirge, die alten Einbaue bezeichnet er als "Alten Mann".

Der „Alte Mann" wird in Hallstatt schon frühzeitig beobachtet und überliefert. Schon bei der Anlage des Appoldsinkwerkes im Kaiser Leopold-Stollen im Jahr 1795 wird Heidengebirge angefahren, ebenso bei der Anlage des Pohatschwerkes 1832 und des Lobkowitz-Sondierungsschlags 1836. Weiter wird im Jahre 1836 über angetroffenes Heidengebirge im Appold-Sinkwerk berichtet. In Ramsauers Protokoll wird gesagt, dass zwischen 1844 — 47 bei der Ausweitung und Ausmauerung des Kaiser Josef-Stollens Werkzeuge, Felle, Wollstoffe, bearbeitetet Holz und Leuchtspäne angetroffen wurden.  Das gleiche war der Fall bei der Ausmauerung des damals tiefsten Stollens in den Jahren 1850 — 52. Seit Hochstetter die 1880 im Appoldwerke aufgefundene ausgedehnte, eingestürzte Verzimmerungsanlage beschrieben hat, genießt der „Alte Mann" Beachtung und es wird wohl kaum mehr ein größerer Fund unerfaßt bleiben. Von den heute bestehenden 20 Abbauhorizonten des Hallstätter Berges haben 9 Horizonte an etwa 45 Stellen „Alten Mann" ergeben, der sich auf 3 Gruppen verteilt. Die Horizontal vom Tag am tiefsten im Berg liegende Fundstelle ist auf der Kaiserin Maria Theresia-Hauptschachtricht, 390 m vom Mundloch entfernt. Der Vertikalabstand vom Tag beträgt 100 m. Der größte Vertikalabstand vom Tag überhaupt ist 350 m, im St. Jakobiwerk, im Horizont des Leopold-Stollens. Die wichtigste Entdeckung ist wohl der 1880 im Appoldlaugwerk im Horizont des Leopold-Stollens gemachte Fund einer ausgedehnten Holzverzimmerung einer ehemals bestandenen, 140 m unter Tag gelegenen Abbaukammer auf Steinsalz. Nach Verlassen der alten Baue ist diese zusammengestürzt und man fand ein wirres Durcheinander von Zimmerhölzern, unter denen auch zwei wunderbar erhaltene holzverspreizte Kalbledertragsäcke mit Tragriemen entdeckt wurden. Im Ender-Sinkwerk fand man um 1900 unter anderen zwei gut erhaltene Fellmützen. In jüngerer Zeit wurden auch im Grünerwerk bedeutsame Funde gemacht. Nachdem 1926 nach Verwässerung des Grünerwerkes wieder Heidengebirge festgestellt war, wurde 1927 hier seitens des Naturhistorischen Museums durch Mahr 620 m horizontal und 160 m senkrecht vom Tag entfernt durch Stollensprengung dem „Alten Mann" nachgegangen.

Begreiflicherweise interessierte sich die Fachwelt für den Verlauf der alten Baue und besonders für die Einbruchstellen vom Tag her. Es kann heute als sicher gelten, dass der vorgeschichtliche Bergmann nicht im Stollenbetrieb arbeitete, sondern tonlägige, also geneigte Schachte anlegte und so in bedeutende Tiefen vordrang. Es ist heute noch strittig, ob er von zwei Stellen aus oder nur von einer in den Berg hineinarbeitete.

Auch das Echerntal bei der Ortschaft Lahn ist ein archäologisch ergiebiger Boden. Schon im Jahre 1820 stieß man bei einer Brunnengrabung auf römische Mauerreste. Durch verschiedene Grabungen zwischen 1858 und 1895 und später förderte man hier Fundamente, Plastiken, Keramik, Glas, Kaisermünzen, sowie zahlreiche Gräber zu Tage. Wir stellen hier eine kleinere römische Niederlassung samt Friedhof des 1. — 4. Jahrhunderts n. Chr. fest und können sie wohl mit einer Saline in Verbindung bringen, in der Arbeiter im Solde der in der Lahn siedelnden römischen Bergherren Salz sotten.

Wie die Ausgrabung der Hallstätter Bodenzeugen kann mit einiger Nachsicht auch deren wissenschaftliche Verarbeitung und Veröffentlichung in drei Zeitabschnitte eingeteilt werden.

Der erste Abschnitt hat kein eigentlich wissenschaftliches Schrifttum hervorgebracht. Die älteste Nachricht über einen Hallstätter Fund ist wohl eine Notiz in der Salzberg-Chronica des Joh. B. Riezinger, von 1687 —1707 Bergschaffer, dann bis zu seinem Tode 1728 Bergmeister zu Hallstatt, der zufolge 1710 ein Skelett mit einer Lanzenspitze gefunden wurde. Ein schriftlicher Niederschlag ist auch ein Hallstätter Wochenbericht von 1733 oder 1734, der vom Fund der Leiche eines vorgeschichtlichen Bergmannes in der Kilbwehr des Kaiser Josef-Schachtrichts meldet. Im Linzer Landesmuseum erliegen zwei Manuskripte der Bergmeister Karl Polhammer („Kurz gefaßte Notiz über die am Hallstätter Salzberg gefundenen und gesammelten Antiquitäten, Dürenberg 1834") und Karl Ramsauer („Über die Hallstätter Funde 1834").

Wissenschaftliches Schrifttum beginnt erst mit der zweiten Forschungs-Periode, es schloss sich unmittelbar an die aufsehenerregenden Erfolge Ramsauers an mit dem Werk des St. Florianer Chorherrn Professors Josef Gaisberger: Die Gräber bei Hallstatt im oberösterreichischen Salzkammergut, Linz 1848. Der gründliche Geschichtsforscher erkennt das Wesentliche der großen Entdeckung, berichtet über die Fundgeschichte und die Ergebnisse der ersten zwei Grabungsjahre Ramsauers, liefert zwar kein Fundprotokoll, aber beschreibt auswählend einige Gräber und deren Beigaben und knüpft seine gelehrten Betrachtungen daran. Auf Grund der damals möglichen Beweisführung kommt er zur Annahme der keltischen Volkszugehörigkeit der Bestatteten und der entsprechenden Zeitstellung. Mit neun Bildtafeln ist das Werk ein guter Rechenschaftsbericht über ein neu erschlossenes Wissensgebiet, zwei Jahre nach der Entdeckung bereits vorgelegt.

Eine weniger bedeutsame, aber durch ihren berühmten Verfasser beachtliche Veröffentlichung ist die von Friedrich Simony: Die Altertümer vom Hallstätter Salzberg, Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften, Wien, 1850. Wir entnehmen aus ihr den tiefgreifenden Eindruck, den die Hallstätter Entdeckungen auf die Gelehrtenwelt machten und der genugsam Anlass war, zwei Jahre nach dem Erscheinen von Gaisbergers Werkchen, der Öffentlichkeit wiederum einen Rechenschaftsbericht über Hallstatt zu geben. Bis Ende 1830 hatte Hallstatt 170 Gräber mit 500 Fundstücken ergeben, denen Simonys Schrift mit 7 Farbtafeln gewidmet ist.

Eine weitere Notiz dieser Frühzeit stammt ebenfalls von Friedrich Simony: Die alte Leichenstätte auf dem Hallstätter Salzberge in Oberösterreich, Sitzungsberichte der phil. Klasse der Akademie der Wissenschaften, Wien, 1850.

Im Mittelpunkt des zweiten Abschnitts des Hallstätter Schrifttums steht das Werk Eduard v. Sackens: Das Grabfeld von Hallstatt und dessen Altertümer, Wien 1868. Es ist die erste große und bis heute noch einzige grundlegende Veröffentlichung des Fundstoffes. Abgesehen vom Umfang, der Vertiefung und dem weiteren Blick, was sich aus der Verarbeitung von 993 Gräbern und 6084 Fundstücken ergab, erhebt sich Sacken nicht wesentlich über die schon hochstehende Abhandlung Gaisbergers. Man vermisst allerdings eine vollständige Bearbeitung aller Gräber und Fundstücke, auch drang Sacken nicht zu einer zeitlichen Ordnung des Stoffes vor, die Einteilung bleibt eine äußerliche nach Gerätetypen. Diese Mängel des Werkes sind eine Folge des zu dieser Zeit noch völlig unzureichenden Standes der Forschung. Sacken setzt das Gräberfeld in die Zeit von der zweiten Hälfte des 1. Jahrtausends v. Chr. bis zur Römerherrschaft er irrt also um etwa 300 Jahre und weist es zum Teil keltischen Alpenstämmen zu. Die Antiken selbst hält er zum Teil für heimische Erzeugung, zum Teil für etruskische Einfuhrware. Wertvoll ist der beigelegte Ausgrabungsplan Engels von 1846 — 1863.

In einer weiteren Arbeit, Über einige neue Funde aus dem Grabfelde bei Hallstatt, Mitteilungen der Zentralkommission, Wien, 1875, veröffentlicht er die Ergebnisse der Grabungen bis 1874, besonders die des Linzer Museums, darunter das  keltische Schwert mit der gravierten Scheide.

Die Veröffentlichungen des dritten Abschnitts des Hallstätter Schrifttums sind, entsprechend den Fortschritten der Wissenschaft, deren neue Erkenntnisse verwertet weiden, dadurch gekennzeichnet, dass mit den neuzeitlichen Forschungs-Methoden eine richtigere Wertung des Fundstoffes und seine zeitliche Einstufung und Unterteilung erreicht wird und man sich allmählich von der Keltomanie freimacht und zur richtigen volklichen Zuweisung vordringt. Die Veröffentlichungen beginnen mit Ferd. v. Hochstetter: Neue Ausgrabungen auf den alten Gräberstätten bei Hallstatt, Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft, Wien, 1878, in der er die 1877 gehobenen 8 Gräber 997 — 1004 kurz beschreibt und betont, dass es von allerhöchster Wichtigkeit sei, an Skelettmaterial zu retten, was möglich sei. Hochstetter beginnt selbst hier mit der Ausweitung der Skelette und beschreibt auch die neuen Gräberfunde von der Lahn.

Noch zwei weitere Arbeiten Hochstetters sind Hallstatt gewidmet: in den Sitzungsberichten der Akademie der Wissenschaften, Wien, 1879 und in den Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft, Wien, 1881 (Über einen alten keltischen Bergbau im Salzberg von Hallstatt), in denen er über den beim Maria Theresien-Stollen aufgefundenen Siedlungsbau, eine späthallstättische Bronzeaxt mit einem seltenen Überzug von Covellin und über die im Appoldlaugwerk aufgefundene vorgeschichtliche Abbaugrube berichtet. Hochstetter steht hier noch auf dem Standpunkt, das Gräberfeld und die Bergbaue den Kelten zuzuschreiben.

Josef Szombathy gibt in den Mitteilungen der Prähistorischen Kommission, Wien, 1888 (Ausgrabungen am Salzberg bei Hallstatt, 1886), einen Überblick über die unter und bei der Steinbewahrerhütte ausgegrabenen 13 Gräber 1024 bis 1036 und veröffentlicht einen zusammengefassten Plan der bisher durchgrabenen Geländeteile.

Franz Heger veröffentlicht im gleichen Jahrgang (Bericht über die in den Jahren 1877 und 78 vom Naturhistorischen Museum am Salzberge und am Hallberg bei Hallstatt ausgeführten Grabungen) die 1878 ausgehobenen 19 Gräber 1003 — 1023 und die am Hallberg 1877 und 1878 aufgefundenen 8 Gräber.

Schon Oskar Montelius (Om Tidsbestämming inom Bronzoldern, Stockholm, 1885) versuchte auf Grund der Arbeit Sackens eine Chronologisierung des Gräberfeldes von Hallstatt und unterschied 3 Zeitstufen.

Nach ihm versuchte sich Paul Reinecke an einer Chronologie Hallstatts (Brandgräber vom Beginne der Hallstattzeit aus den östlichen Alpenländern und die Chronologie des Gräberfeldes von Hallstatt, Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft, Wien, 1900). Er kommt, mehr oder minder deutlich ausgedrückt, auf sechs Zeitstufen, die er von etwa 1000 v. Chr. bis in das 4. Jahrhundert v. Chr. reichen lässt. Angesichts mancher Unstimmigkeiten glaubt er an eine Fundvermischung während der Ausgrabung. Reinecke lässt die Belegung des Gräberfeldes mindestens sieben Jahrhunderte dauern.

Auch in der dritten Periode steht im Mittelpunkt der Veröffentlichungen eine überragende Kraft, die die typologische und chronologische Bearbeitungen des Hallstätter Materials lieferte, Professor Moritz Hoernes. Hier seien nur die wichtigsten Schriften über Hallstatt genannt: Das Gräberfeld von Hallstatt, seine Zusammensetzung und Entwicklung, aus seinem Nachlass, in den Mitteilungen des Staatsdenkmalamtes, Wien, 1920/21 und Leipzig, 1921; Gruppen und Stufen des Gräberfeldes von Hallstatt, Korrespondenzblatt des Deutschen Geschichtsvereines, LV, Berlin, 1907; Hallstatt en Autriche, sa Nécropole et sa civilisation, Revue d‘ Anthropologie, Paris, 1889; La Nécropole de Hallstatt, Essai de divisison systematique, compte rendue du XIII Congrés d‘ Anthropologie et d‘ Archeologie Préhistorique, 1906, Monaco, 1908; Die Hallstattperiode, Archiv für Anthropologie, Braunschweig, 1905; Gravierte Bronzen aus Hallstatt, Jahresberichte des österreichischen archäologischen Instituts, Wien, 1900; Inedita vom Salzberg bei Hallstatt, Prähistorische Miszellen, Wiener Prähistorische Zeitschrift, 1917.

In seinen erstgenannten Hauptwerken über Hallstatt wird der ungeheure Bestand zum ersten Mal einer durchdachten Gliederung unterworfen. Hoernes erwähnt die ständigen Klagen der Wissenschaft, dass dieses den Schlüssel zur Hallstattzeit Mitteleuropas bildende Gräberfeld bisher nicht veröffentlicht sei und bemängelt kurz das zu seiner Zeit gewiss verdienstvolle Werk Sackens wegen der Fehler, die in der Art des Interesses, mit der man zu Sackens Zeit den Antiken entgegentrat, ihren Grund hätten. Er hat den großen Hallstätter Bestand zwecks Verzeichnung durchgearbeitet und war schon dadurch berufen, ihn der Öffentlichkeit zu erschließen. Leider müssen wir auch sein Werk bloß als einen höchst wertvollen Vorbericht ansehen, die erschöpfende Durcharbeitung ist auch er uns schuldig geblieben.

Hoernes verfolgt seine eigene Methode, um die große Fundmasse zu gliedern. Er wendet nicht nur die bekannten typologischen Richtlinien an, sondern sucht auch, um die dem Fundort eigentümlichen Leitformen aufzufinden, aus der Masse selbst neue Einteilungsgesichtspunkte zu gewinnen. So gelang ihm eine Gliederung in ältere und jüngere, in Männer- und Frauengräber. Er vermochte bloß ein Drittel der gesamten Masse, 340 Gräber, auf diese Weise einzuteilen, und veröffentlicht dieses Drittel in seinem Hauptwerke grabweise. Das Gräberfeld datiert er mit 900 — 700 als den älteren Abschnitt und mit 700 — 400 als den jüngeren Abschnitt, wobei er einzelne Gräber als noch jünger gelten lässt. Die Gesamtdauer der Belegung gibt er mit 500 Jahren an. Dass er über den alten Standpunkt der Keltomanie fortgeschritten ist, ist selbstverständlich. Das alte Hallstatt war nach ihm illyrisch.

In der typologischen Durchdringung des Fundstoffes zeigt sich Hoernes als Meister, weniger glücklich ist er, trotz seines feinen kunsthistorischen Blicks, in der Analyse der Stile, die Hallstatt beherrschen, und deren entwicklungsgeschichtlicher Herleitung. Doch dies hat seinen Grund darin, dass die gesamte ungeheure Fundmasse der alpinen hallstattzeitlichen Gräberfelder bis heute noch nicht genügend bearbeitet ist. Die Gesamtzahl der in Hallstatt überhaupt aufgefundenen Gräber wird sich nie genau ermitteln lassen. Hochstetter gibt, auf Ansichten der Bergbeamten sich stützend, eine Zahl von 3000 an, die wohl zu hoch gegriffen erscheint.

Im Jahr 1885 erschien eine Veröffentlichung vom damaligen Direktor des Zoologischen und Anthropologisch-Ethnographischen Museums in Dresden, Hofrat Dr. Adolf Bernhard Meyer: Das Gräberfeld von Hallstatt anläßlich eines Besuches daselbst, Dresden, 1885. Meyer hat nun einen Versuch gemacht, durch Schätzung und Zusammenstellung aller erfassbaren Grabungen der wahren Zahl nahezukommen. Wir geben ihn hier wieder:

Durch Bergmeister Pollhammer um 1835 gesammelt und dem Linzer Museum übergeben der Inhalt von etwa 10 Gräbern;

In einem Berichte an die Salinenverwaltung vom 2. Juli 1847 wird erwähnt, dass bis Ende 1847 24 Skelette, die Sacken nicht aufzählt, gefunden wurden; wegen starker Zerstörungen müsse man aber rechnen mit

40 Gräbern;
Die Hauptgrabung von 1846 — 1864 durch Ramsauer und Schubert, in Sackens Hauptwerk aufgezählt, ergab 993 Gräber.
Die Grabung des Linzer Museums von 1871 — 1876, durch Schubert und Stapf, berechnet Meyer auf
(Mahr gibt dagegen richtiger 135 Gräber an.)
130 Gräber.
Die Grabung von Stapf 1874, von Sacken 1875 veröffentlicht, ergab 3 Gräber.
Von Hutter wurden nach seiner brieflichen Mitteilung an Meyer von 1874 — 1876 geöffnet
worin vielleicht die vorerwähnten 3 enthalten sind.
107 Gräber,
Die Grabung Stapf, Hochstetter, Heger, 1877 — 1878 ergab nach brieflicher Mitteilung Hegers an Meyer 36 Gräber.
Die Grabung Heger, Szombathy, Hutter, 1878 —1884 ergab nach brieflicher Mitteilung Hutters an Meyer 10 Gräber.
Die von Hofrat v. Az vor 1846 aufgedeckten, ins Linzer Museum gekommenen Antiken stammten aus etwa 10 Gräbern.
Die vom Pfarrer Hofmeister von Pichl dem Linzer Museum übergebenen Fundstücke stammten aus etwa 10 Gräbern.
Meyer fand im Ischler Museum aus unbekannten Grabungen den Inhalt von nach seiner Schätzung 10 Gräbern.
Die Versuche Meyers, festzustellen, in welchen Museen und Privatsammlungen Funde aus Hallstatt lägen, ergaben, dass in Sammlungen von Sir John Lubbock und Sir John Evans der Inhalt von etwa 40 Gräbern;
in der Sammlung Much, aus Ramsauers Nachlass, Fundstücke aus etwa 50 Gräbern
lägen.  
Die Zahl der Gräber in den übrigen ausländischen Sammlungen, wie Britisches Museum, Lehmanns Kunsthandlung in Prag, Nationalmuseum in Budapest, Germanisches Museum in Nürnberg, E. Schröter in Dresden, Museum vaterländischer Altertümer in Stuttgart, Museum von St. Germain en Laye schätzt Meyer hoch mit 210 Gräbern.
Auf Verluste durch Raubgrabungen, Verschleppungen, Nichtverzeichnung, Nichterkennung von Brandgräbern der ältesten Periode rechnet Meyer 200 Gräber,
und kommt so zu einer Gesamtsumme von 1859 Gräbern.
Dazu müssen noch die Grabungen nach Abschluss von Meyers Schrift gerechnet werden, und zwar die Grabung von 1886 von Heger, Szombathy, Hutter mit 13 Gräbern
und die Grabungen Engels für das Museum in Hallstatt, geschätzt etwa mit 50 Gräbern
und der Herzogin von Mecklenburg mit einer geschätzten Anzahl von 50 Gräbern,
so dass sich eine vorläufige Gesamtsumme von etwa 1922 Gräbern,
also rund etwa 2000 Gräbern ergibt.  

Weitere kleinere Veröffentlichungen über Hallstatt, das Gräberfeld, den Berg, die Lahn und die Dammwiese sind folgende: Josef Szombathy, Funde aus einem neu entdeckten vorgeschichtlichen Bergbau im Endersinkwerk, Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft, Wien, 1900; Josef Szombathy, Neuerliche prähistorische Funde im Salzberge bei Hallstatt, Jahrbuch für Altertumskunde, Wien, 1912. Oberbergrat August Aigner liefert in seinem Büchlein: Hallstatt, Ein Kulturbild aus prähistorischer Zeit, München 1911, eine volkstümlich-wissenschaftliche, allerdings nicht von Irrtümern freie Übersicht, in der neben der bisher umfassendsten Würdigung der Dammwiesengrabungen nur die Ausführungen über das vorgeschichtliche Bergwerk wertvoll sind. Aigner war als Bergmann dazu besonders berufen.

Eine dankenswerte Arbeit ist auch die Veröffentlichung von Adolf Mahr: Die Prähistorischen Sammlungen des Museums zu Hallstatt, Materialien zur Urgeschichte Österreichs, Wien, 1914, worin er unter andern die Ergebnisse der Grabungen des Hallstätter Musealvereines von 1884 — 1889 behandelt. Für eine kurze, aber übersichtliche Orientierung leistet auch das Büchlein von Ad. Mahr: Das vorgeschichtliche Hallstatt, zugleich Führer durch die Hallstatt-Sammlung des Naturhistorischen Museums in Wien, Wien, 1925, samt seinem bibliographischen Anhang vorzügliche Dienste.

Nenn wir noch kurz die Frage anschneiden, warum ein so bedeutsamer Fundbestand, der einem vorgeschichtlichen Zeitalter den Namen geliehen hat, bisher noch keine genügende Bearbeitung fand, so müssen wir nach unserer Meinung die Gründe in verschiedenen Umständen suchen. Zweifellos haben die vielfach unklaren Fundumstände, die Vermischung der Grabinhalte, die Ungenauigkeiten und die Unstimmigkeiten zwischen Ramsauers Protokollen und deren Abschriften und die Tatsache schwerwiegender Verluste an Fundstoff noch jeden Fachmann schließlich abgeschreckt oder nicht zu Ende kommen lassen. Eine weitgehende Auswertung nur auf Grund des Hallstätter Fundbestandes zu geben, erscheint wegen der vorerwähnten Umstände zu gewagt und die übrigen großen, zeitlich und kulturell einschlägigen Gräberfelder sind gar nicht oder zu wenig publiziert und ausgewertet. Trotz der Selbständigkeit jedes der hallstattzeitlichen Gräberfelder hängt eines mit dem andern zusammen und eines muss mit dem andern zusammen verarbeitet werden. Es wäre hier der Fall einer Gemeinschaftsarbeit mehrerer Fachleute gegeben. Vorerst wäre aber schon ein gewaltiger Fortschritt und ein guter Anfang dadurch gemacht, wenn eine reine, aber erschöpfende Veröffentlichung des Hallstätter Fundbestandes, jedoch mit Erwähnung aller Abweichungen in der Überlieferung, samt der dazu gehörigen Quellenkritik der Öffentlichkeit vorgelegt würde. Die zahlreichen Zweifel aber kann nur eine Reihe von zuverlässigen Zusammenfunden aus sorgfältigen Grabungen und deren Veröffentlichungen lösen, wozu uns berechtigte Hoffnungen aus den jüngsten Arbeiten erwachsen. Dies würde eine Befreiung aus dem wirren Fragengebiet des Gräberfeldes bedeuten.

Unendlich viel verdanken wir in Hallstatt dem Pioniergeist unserer Vorfahren. Das von ihnen gehobene Vermächtnis der berühmtesten Kulturzeugen europäischer Urgeschichte legt uns die Verpflichtung auf, sie nicht nur sorgsam zu pflegen und zu erhalten, sondern auch in einer ihres Ranges würdigen Aufstellung der Welt darzubieten. In dieser Hinsicht muss noch vieles geschehen. Es ist aber zu hoffen, dass das neue Österreich seinem Juwel, das es in den Hallstätter Funden besitzt, in besseren Zelten endlich die würdige Fassung in Gestalt einer weiträumigeren geschlossenen Aufstellung geben und dadurch auch auf diesem Gebiet seiner großen Kulturmission gerecht werden wird.

Quelle: Karl Krenn, Hallstatt - Geschichte der Ausgrabung und Erforschung des vorgeschichtlichen Gräberfeldes, in: Oberösterreichische Heimatblätter, 4. Jahrgang, Heft 1, Jänner - März 1950, S. 1 - 16.
Rechtschreibung behutsam angepasst: Wolfgang Morscher, 2009
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