Anton Renk
Tiroler Schriftsteller und Volkskundler

Anton Renk auf dem Totenbett, Ölgemälde von A. Plattner
Anton Renk auf dem Totenbett
Ölgemälde von A. Plattner
Bildquelle: Tiroler Heimatblätter 1931



Anton Renk wurde am 10. September 1871 in Wilten, Tirol geboren.
• gestorben am 2. Februar 1906 in Innsbruck.

Leben:
• Gymnasium in Innsbruck
• Studium der Germanistik an der Universität Innsbruck
1892 Studium in Wien
1894 Studium in Zürich
1897 vorübergehender Unterricht an der Bozner Höheren Töchterschule
wurde der "Dichter Innsbrucks um die Jahrhundertwende" genannt
Begründer des Akademischen Vereins für tirolerische und vorarlbergische Heimatkunde und befasste sich unter anderem mit Brauchtum und Sagen
setzte sich auch für den Frieden ein und gründete den Akademischen Friedensverein Innsbruck
begeisterter Bergsteiger; 1926 wurde Renk zu Ehren im Stallanzer Tal die Renkhütte erbaut, 1965 hat man Renk zu Ehren im Gebiet der Stempeljochspitze ein Anton-Renk-Gedenkkreuz errichtet.
 
  Werke:
Ranken. Gedichte. Innsbruck 1894
Ist das gut? Zürich 1894
Küsse. Kufstein 1895
Die Schneekönigin. Dramatische Dichtung. Innsbruck 1896
Ins neue Land. Dramatisches Symbol. Basel, Leipzig 1896
Ein Narr. Nouvelette. 1897
Im obersten Innthal Tirols. Innsbruck 1897
Pax vobiscum!. (Gemeinsam mit Karl Newesely) München, Leipzig 1897
Von der Feirtigschuel bis zur Hoachzetroas. Innsbruck 1899
Unter zwei Sonnen. Nocturno. München, Leipzig 1899
Der Tod in den Alpen. Innsbruck 1900
Tiroler und Buren. Innsbruck 1901
Krieg und Frieden. Innsbruck 1901
Über den Firnen - unter den Sternen. Gedichte. Linz 1902
Schönruh und seine Umgebung. Monographie. Innsbruck 1904
Arlbergbahn und Bodensee. Monographie. Innsbruck, Lienz 1904
Sonnwendbuch. Innsbruck 1904
Kraut und Ruebn. Kleine Geschichten aus Tirol. Linz 1904
Alt-Innsbruck. Innsbruck 1905
Bergbrevier. Berglieder aus Tirol. In Verbindung mit Anton Renk, Alexander Burckhardt, Karl Dallago und Paul Rossi hg. von Arthur von Wallpach. Innsbruck 1905
Prolog zur Feier des 150. Geburtstages Mozarts. 12. Jänner 1906. Innsbruck 1906
Ueber den Firnen. Unter den Sternen. Der Gedichte 1. Band. Mit einer Einleitung von Franz Kranewitter. München, Leipzig 1907
Unter Föhren und Cypressen. Der Gedichte 2. Band. München, Leipzig 1907
Erzählungen. Der Prosaschriften 1. Band. München, Leipzig 1908
Auf der Wanderung. Der Prosaschriften 2. Band. München, Leipzig 1908
Ausgewählte Werke. Hg. Adolf Pichler Gemeinde. Einl. Franz Kranewitter. Innsbruck: Wagner 1931
 
Werke auf SAGEN.at:
Kraut und Ruebn. Kleine Geschichten aus Tirol. Linz 1904

zusätzliche Materialien:

Anton Renks Eltern: Anton Korbian Renk, Anna Renk geb. Giner
Anton Renks Eltern: Anton Korbian Renk, Anna Renk geb. Giner
Bildquelle: Tiroler Heimatblätter 1931

Anton Korbian Renk war Inhaber eines Spezereiwarengeschäftes im Hause Margaretenplatz Nr. 1 - heute Boznerplatz -, das damals die Nummer 606 trug. Er starb, erst 39 Jahre alt, 1877 an Lungenlähmung, den Toni als sechsjähriges Büblein zurücklassend. Ein schmächtiger, blasser Mann, war er trotzdem 1866 als Bürgergardist der Burgwache zugeteilt. Tonis Vater dichtete auch, weshalb sein Sohn diesem sein dichterisches Talent zuschrieb.

Anna Renk, geb. Giner, kam am 31. März 1841 in Thaur im Schwöglerhof auf die Welt und starb als 37jährige Witwe am 14. Jänner 1879 in Innsbruck, Margaretenplatz Nr. 1, an Gliedersucht.

Tonis einzige Schwester, Anna Maria Klara, geboren am 25. Juli 1874, gestorben am 22. August 1874 erreichte nur ein Alter von vier Wochen.

Anton Renks Ziehvater und Tanten Seraphin Eberhart, Bildhauer, Theresia Eberhart geb Renk, Angelika Renk
Anton Renks Ziehvater und Tanten.
Seraphin Eberhart, Bildhauer, Theresia Eberhart geb Renk (links)
Angelika Renk (rechts)
Bildquelle: Tiroler Heimatblätter 1931

Sterbebild "Witwe Kreszentia Renk"
Sterbebild "Witwe Kreszentia Renk geb. Wallner"
(Privatbesitz W. Morscher)

Einen großen Platz in der Erinnerung von Anton Renk füllte die Großmutter väterlicherseits, Kreszenz Renk, geb. Wallner, aus. Geboren am 5. August 1803 in Windisch-Matrei, starb sie am 28. Juli 1884 in Wilten im Hause ihres Schwiegersohns Seraphin Eberhart an Altersschwäche und liegt am Wiltener Friedhof begraben.
Sie war die Tocher des Salzburger Freiheitshelden Anton Wallner vom Jahre 1809. Anton Renk war der Urenkel dieses Vaterlandsverteidigers. Fest hatte Toni sie in sein liebesbedürftiges Knabenherz geschlossen. Oft denkt er in seinen Schriften ihrer und ihrer Kunst des Erzählens.

Angelika Renk, geboren am 5. August 1834, gestorben am 7. Jänner 1919
Sterbebild "Angelika Renk"
(Privatbesitz W. Morscher)

Angelika Renk, geboren am 5. August 1834, gestorben am 7. Jänner 1919.

Angelika Renk, die Tante von Anton Renk, war unverehelicht und besaß ein anerkennenswertes Talent als Malerin von Alpenblumen und war ihres Künstlertums stets bewußt. Mit rührender Hingabe hing sie an Toni und mit der aufopfernden Liebe einer Mutter betreute sie ihn, bis sie, die Hochbetagte, ihn auf den Gottesacker geleiten musste. Sie starb als letzte Renk am 7. Jänner 1919 in Absam, wohin sie 1911 ihren Schwager Seraphin begleitet hatte.

Sterbebild "Therese Eberhart geb. Renk"
Sterbebild "Therese Eberhart geb. Renk"
(Privatbesitz W. Morscher)

Anton Renk's Tante Therese Eberhart geb. Renk lenkte mit energischen Händen seine Erziehung und führte den Haushalt. Sie war Modistin und versorgte einen weiten Kreis von Damen der damaligen Innsbrucker Gesellschaft mit Hüten.

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Anton Renks letztes Gedicht - zwei Tage vor seinem Tode geschrieben
Anton Renks letztes Gedicht - zwei Tage vor seinem Tode geschrieben
erschienen in einer Tageszeitung am 2. Februar 1906
Repro zur Verfügung gestellt von und aus der Privatsammlung Dietrich Leutelt

Heut ists nicht richtig - sagt mir, was ihr wollt -
Hört ihr, wie fern im Kar der Donner rollt?

Das Wetter kommt - die Fenster zu! - Der Krach!
Der Sturm warf einen Stein von unserm Dach.

Und dunkel ists, die Sterne fürchten sich:
Wer war es, der so still am Fenster schlich?

Es wissen allerhand die Roggenschöpfe
Und flüstern es sich zu und schütteln ihre Köpfe.

Dort kommt der Mond und malt mit mattem Glühn
Ein schwarzes Kreuz am Stubenboden hin.

Horcht, war das nicht des fernen Uhus Schrei -
Heut stirbt noch einer - Herrgott, steh uns bei!




• Quellen: Gertrud Pfaundler-Spat, Tirol-Lexikon, Innsbruck 2005, S. 470; A. Mollnig, Hötting, Anton Renk und die Seinen, in Tiroler Heimatblätter, 9. Jahrgang 1931, S. 323 - 329 u. 429.