Marie Andree-Eysn
Volkskundlerin und Sammlerin

Marie Andree-Eysn ist am 11. November 1847 in Horn, Niederösterreich geboren.
am 13. Januar 1929 in Berchtesgaden gestorben.
   
• in der Jugend Übersiedlung nach Salzburg
• im Alter von 56 Jahren Eheschließung mit dem Ethnographen Richard Andree, wohnhaft 1903 in München
• Sammlungen von Exsikkaten (= botanischen Pflanzenproben), Textilien und vor allem Zeugnissen der Volksfrömmigkeit; letztere zum größten Teil der "Königlichen Sammlung für deutsche Volkskunde in Berlin" (späteres Museum für Volkskunde, heute Museum Europäischer Kulturen) vermacht.
   
• Marie Andree-Eysn ist die "Altmeisterin der süddeutschen Volkskunde" (Kriss, 1936, S. 5)
• Begründerin der "Wallfahrtsforschung", einer "Volkskunde des Religiösen"
 
• Mitarbeit an Anton Kerner von Marilaun (Professor für Naturgeschichte in Innsbruck, 1878 - 1898 Professor der Botanik in Wien) großangelegter Herbarsammlung "Flora exsiccata austro-hungarica", für den sie 1887 bis 1891 eine große Zahl von Exsikkaten lieferte.
• heute verschollene "Algensammlung"
• heute verschollene Spitzensammlung, die in zeitgenössischem Urteil "eine der größten und schönsten in Europa [war] und vielen Kunstgewerblern, Fabrikanten und Schulen neue Muster und Gedanken vermittelte".
• Votiv- und Amulettforschung.
• ihr Werk ist geprägt durch eine "wohltuende Vorsicht gegenüber mythologischen Spekulationen".
• einen Großteil ihrer Sammlungsbestände hat Marie Andree-Eysn in großzügigen Schenkungen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

  Werke:
• Über alte Steinkreuze und Kreuzsteine in der Umgebung Salzburgs. In: Zeitschrift für österreichische Volkskunde 3, 1897, S. 65 - 79.
• Über einige Phanerogamen am Wege von Rauris-Kitzlochhaus zum Sonnblickhaus. In: Fünfter Jahresbericht des Sonnblick-Vereines für das Jahr 1896. Wien 1897, S. 6 - 11.
• Botanisches zur Volkskunde. In: Zeitschrift des Vereins für Volkskunde 8, 1898, S. 226 f.
• Hag und Zaun im Herzogthum Salzburg. In: Zeitschrift für österreichische Volkskunde 4, 1898, S. 273 - 283.
• Totenbretter um Salzburg. In: Zeitschrift des Vereins für Volkskunde 8, 1898, S. 205 - 209.
• Das Frautragen im Salzburgischen. In: Zeitschrift des Vereins für Volkskunde 9, 1899. S. 154 - 157.
• Gestickte Liebestüchlein. In: Zeitschrift des Vereins für Volkskunde 9, 1899, S. 436 - 438.
• 1910 - Volkskundliches. Aus dem bayrisch-österreichischen Alpengebiet. Braunschweig 1910.

• Quelle: Herbert Nikitsch: "Andree-Eysn, Marie" in: Wissenschafterinnen in und aus Österreich, Leben - Werk - Wirken, Brigitta Keintzel / Ilse Korotin (Hg.), Wien 2002, S. 17 - 21.