6. September

Magnus, Lätus, Zacharia, Meinhold

Wenn der September noch so donnern kann,
so setzen die Bäume noch Blüten an.


Magnus
Der heilige Magnus überwindet den Drachen, Füssen
© Berit Mrugalska, Mai 2006

Legende:

Magnus (6. September) ward abgebildet mit erhobener Rechten gegen einen Drachen, der von anderen Unholden umschwirrt wird.

Es soll damit angedeutet weiden, daß Magnus ein Rodungsheiliger war in den finsteren, ungelichteten Wäldern des oberen Lechtales und Südbayerns sowie auf seinen Kampf mit den Dämonen heidnischen Glaubens.

Magnus war ein Mönch aus St. Gallen mit dem ursprünglichen Namen Magnoald, soll heißen: mit Kraft waltend.

Das tat er denn auch, gründete das Benediktinerkloster Füssen an der heutigen österreichisch-bayrischen Grenze und starb dort als Abt um 750.

Sein Hirtenstab ist heute noch an einer Wand der Füssener Kirche zu sehen. Auch er allein wirkte Wunder im Sinne seines Trägers.
[Anmerkung: dem Stab, der vom heiligen Columban an den heiligen Gallus weitrgereicht worden war und der wiederum an den heiligen Magnus kam, wurde oft ein Span weggeschnitzt, wenn er mal wieder verliehen war. Man vertraute auch auf diese kleinsten Reliquienstücke und der Stab wurde immer kürzer.]

Tod des heiligen Magnus
Der Tod des heiligen Magnus, unter seinen Mitbrüdern auch Theodor und Tozzo
Franz Gerog Hermann 1720
Kuppel in St. Mang Füssen

© Berit Mrugalska, Mai 2006

Brauchtum:

Schon früh nämlich galt Sankt Mang, wie der Heilige volkstümlich genannt wurde, als Vertreiber allen Ungeziefers von den Feldern und auch sein Stab wurde dann gebraucht, allerlei Tierchen unschädlich zu machen, die Früchte abfraßen. Man steckte den Stab in die Ackererde oder ging damit in Prozession über die bedrohten Felder.

Solches geschah damit auch im Etschlande.

Volkskundliche Hintergrundinformationen:

Unweit ober Schloß Braunsberg in Lana an der alten Straße ins Ultental steht das ansehnliche Gehöft Gagers, ein alter Weinhof und daneben im geräumigen Hofe das liebliche Kirchlein, dem heiligen Magnus geweiht. Vor langen Zeiten eignete es dem Benediktinerkloster Weingarten in Württemberg. Später, etwa um 1690, ging der Besitz über in das Kloster Füssen Zum hl. Magnus in Bayern. Klöster in diesen beiden Ländern hatten ja einstmals viele Güter und Höfe im stets weingesegneten Etschlande.

Wie schon erwähnt, ist in Füssen der wunderkräftige Magnusstab aufbewahrt und von den Etschländern wurde er wiederholt zur Segnung der Felder und Weinberge, zur Vertilgung schädlichen Ungeziefers vom Stifte Füssen erbeten. So 1641, als die Gossen zum erstenmale in der Bozner Gegend auftraten, 1700 und 1756 nach Lana, wo der Stab in feierlicher Prozession nach St. Agatha getragen wurde. Einmal wurde der Bereich um Meran vom Segenbühel des Küchelberges mit dem Stabe gesegnet. Auch in der Bozner Gegend und im Überetsch setzte man Vertrauen in die Wunderkraft, die der Heilige durch seinen Stab wirkte.

Heute noch ist das Gedenken daran im Etschlande nicht entschwunden.

Freilich die Zeiten haben sich geändert, wenn auch Weinprozessionen und Feldumgänge geblieben sind, aber Gossen und anderem Ungeziefer in Obstwiesen und Weingärten rückt der Bauer heute zu leibe mit der Chemie.

Sagen zum heiligen Magnus (Auswahl):

Der Bär zeigt dem heiligen Magnus eine Erzader

Sagen vom hl. Magnus

Quelle: Heilige im Südtiroler Volksleben, Hans Matscher, Brixen 1961, S. 62ff

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