12
. November

Kunibert, Ämilian, Adelheid, Jonas

© SAGEN.at

Je mehr Schnee im November fällt,
um so fruchtbringender wird das Feld.

Jona

Sie schrieen vor dem Tod, und ihre Leiber krallten
sich an den nassen, sturmgepeitschten Tauen,
und ihre Blicke schauten voller Grauen
das Meer im Aufruhr jäh entfesselter Gewalten.

Ihr ewigen, ihr guten, ihr erzürnten Götter,
helft oder gebt ein Zeichen, das uns künde
den, der euch kränkte mit geheimer Sünde,
den Mörder oder Eidvergessnen Spötter,

der uns zum Unheil seine Missetat verbirgt
um seines Stolzes ärmlichen Gewinnes!
So flehten sie. Und Jona sprach: Ich bin es!
Ich sündigte vor Gott. Mein Leben ist verwirkt.

Tut mich von euch! Mein ist die Schuld. Gott zürnt mir sehr.
Der Fromme soll nicht mit dem Sünder enden!
Sie zitterten. Doch dann mit starken Händen
verstießen sie den Schuldigen. Da stand das Meer.
(Dietrich Bonhoeffer, Brautbriefe: Eberhard Bethge,
zahlreiche Veröffentlichungen zu B. Brautbriefe Zelle 92,
Beck Verl. ISBN 340636795X

© Für SAGEN.at zusammengstellt von Ulrike Berkenhoff.)

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