ZEICHEN ZUM HOLZSCHLAGEN UND SCHWENDEN
Von Michl Ober, Wagnermeister in St. Johann in Tirol, aufgeschrieben, abgeschrieben von Josef Schmutzer am 25. Dezember 1912.
1. Schwendtage sind der 3. April, der
30. Juli und am Achazitag, besser noch, wenn selbe noch im abnehmenden
Mond sind und an einem Frautag, diese Tage sind auch für Kugeln-
und Schrotgießen gut.
2. Das Holzschlagen, daß es fest und gleim bleibt, ist gut die ersten
acht Tage nach dem Neumond im Dezember, wenn ein weiches Zeichen darauf
fällt, Krechtholz bzw. Machlholz, Buchen usw., zu schlagen, daß
es gleim und fest wird, soll sein der Neumond und der Skorpion.
3. Holzschlagen, daß es nicht fault, soll sein die zwei letzten
Tage im März im abnehmenden Fisch.
4. Holzschlagen, daß es nicht verbrennt, ist nur ein Tag, der erste
Tag im Monat März, noch besser nach Sonnenuntergang.
5. Holzschlagen, daß es nicht schwind, soll sein der dritte Tag
im Herbst. Herbstanfang am 24. September, wenn der Mond drei Tag alt ist
und an einem Frautag, wo der Krebs darauffällt.
6. Brennholz zu arbeiten, daß es gut nachwächst, soll sein
im Oktober im erst Viertel aufnehmenden Mond.
7. Säghölzer sollen geschlagen werden im aufnehmenden Fisch,
so werden die Bretter nicht wurmig, ebenso die Hölzer.
8. Zu Brücken und Archen soll man Holz schlagen im abnehmenden Fisch
oder Krebs.
9. Holz zu schlagen, daß es nicht kluftig wird und rissig oder aufgeht,
soll geschehen am Tag vor dem Neumond im November.
10. Holz zu schlagen, daß es gering wird, soll sein im Skorpion
und im August, so der Mond einen Tag abgenommen hat; im Stier geschlagen,
bleibt es schwer.
11. Holz zu schlagen, daß es nicht zerreißt, den 24. Juni
zwischen elf und zwölf Uhr.
12. Krechtholz oder Machlholz soll geschlagen werden den 26. Februar im
abnehmenden Mond, noch besser, wenn der Krebs darauf einfällt.
Diese Zeichen sind alle bewiesen und ausprobiert.
Quelle: Ludwig Weinhold, Zeichen zum Holzschlagen und Schwenden, in: Tiroler Heimatblätter, Heft 1 - 3, 1963, S. 28