Gegen Geschwulst.

Die kranke Körperstelle wird mit einem Feuerstahl überstrichen.

1. Jungfer Maria ging in den Rosengarten,
Ich ging mit ihr.
Jungfer Maria fing da an zu rathen:
Für Reißen, für Spleißen, für gelbe Geschwulst.
Jesus Christus war dabei.
Jungfer Maria sprach:
Du sollst nicht reißen,
Du sollst nicht spleißen,
Du sollst verschwinden wie eine glühende Feuerkohle.
Im Namen etc. (Wehlau.)

2. Jesus Christus ward verwund't,
Fuhr gen Himmel und wurd' gesund.
Du sollst nicht schwellen,
Du sollst nicht källen,
Du sollst nicht reißen,
Du sollst nicht spleißen,
Du sollst stehen, wie Jesu Wunde stund.
Im Namen etc.

Oder:

Du sollst nicht schwellen,
Du sollst nicht källen,
Du sollst nicht wehe thun.
Im Namen etc. (Wehlau.)

3. Schwulst, du sollst weg und weichen, wie die Wolken am Himmel verstreichen.
Im Namen etc.
Vergl. Rose. (N. Pr. Pr.-Bl. a. F. XI, S. 158.)

Quelle: H. Frischbier, Hexenspruch und Zauberbann. Ein Beitrag zur Geschichte des Aberglaubens in der Provinz Preußen, Berlin 1870. S. 60.
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Gabriele U., Juli 2005.
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