Gegen Scorbut.

Der Kranke stellt sich während der Besprechung mit offenem Munde gegen den Wind.

1. Mundfäul', walfischgelber Zahn,
Ein kühler Wind, der weht dich an,
Du magst sein weiß oder roth,
So mußt du sein in dreien Tagen todt!
(Plibischken.)

2. Thomas ging über Feld,
Es begegnete ihm Gott der Herr selbst.
Gott sprach: Warum bist du so traurig?
Thomas antwortet: Warum soll ich nicht traurig sein,
Meine Zung' und Mund und Schlund will mir verfaulen.
Gott sprach: Geh hin zum Brunnen
Und trink des Brunnens kühlen Trank,
Spül' aus den Mund und bring' mir deinen Dank.

Ein erwachsener Mensch holt sich das Wasser zum Mundausspülen selbst. Dreimal zu wiederholen.
Zum Einreiben braucht man nebenbei, namentlich bei Kindern, Rosenhonig. (Neudorf bei Graudenz)

3. Job, Job, zieh über Land,
Halt' den Stab in deiner Hand!
Begegnet dir der Herr und spricht:
Warum so traurig? so sprich zu Gott:
Warum soll ich nicht traurig sein?
Mein Mund und Schlund will mir verfaulen.
Dann spricht dir Gott:
Dort in dem Thal, da fließt ein Quell,
Der heilet Mund, Zung', Schlund dir auf der
Stell'!
(Neudorf.)

Quelle: H. Frischbier, Hexenspruch und Zauberbann. Ein Beitrag zur Geschichte des Aberglaubens in der Provinz Preußen, Berlin 1870. S. 90f
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Gabriele U., Juli 2005.
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