Wider das Geschoß.

Geschoß ist die Krankheit, bei der sich Knochensplitter aussondern. Man bestreicht mit einem Feuerstahle die kranke Stelle hin und her, dreimal vor Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang, und spricht dreimal:

1. Christus ging auf einen hohen Berg,
Er begegnete dem Geschoß.
Geschoß, wo gehst du hin?
Ich gehe den Menschen die Knochen ausbrechen,
Das Blut aussaugen.
Geschoß, ich verbiete es dir,
Gehe wo die Glocken klingen
Und die Evangelien singen!
I. N. G. etc.
(Bürgersdorf bei Wehlau. N. Pr. Prov.-Bl. VIII, S. 23.)

2. Ich komm' zu dir getreten.
Wer hat dich denn gebeten? -
Zwischen Fell und Futter,
Zwischen Fell und Blut,
Du sollst verschwinden,
Wie der Segen des Herrn verschwand,
Da ich den bösen Wurm bezwang.
Im Namen etc. (Wehlau.)

Quelle: H. Frischbier, Hexenspruch und Zauberbann. Ein Beitrag zur Geschichte des Aberglaubens in der Provinz Preußen, Berlin 1870. S. 59.
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Gabriele U., Juli 2005.
© www.SAGEN.at