Gegen wunde Brüste.

Hat eine Wöchnerin eine wunde Brust bekommen, so nehme man rothes Nußholz, verbrenne es zu Kohlen, zerstoße diese zu Pulver und menge dieses mit 1/4 Pfund Schmalz. Mit dieser Salbe bestreiche man dreimal täglich die Wunde im Namen Gottes etc. (Samland.)

Hat eine Wöchnerin vom sogenannten "Erschrecket", d. h. durch Schreck*), eine rothe Brust, die Rose, bekommen, so nehme man eine schwarze Katze, die kein Abzeichen hat, schneide ihr in den Schwanz, daß Blut fließt und bestreiche damit dreimal die Brüste im Namen Gottes etc.
(Samland.)

*) Erschrickt man, so bewahrt sofortiges dreimaliges Vorsichausspucken vor Krankheit.

Gegen diese Entzündung ist im Samlande nachfolgende Besprechungsformel angewendet worden:

Op e groote greene Wäs geit e groote rohde Koh.

Im Namen etc.

Quelle: H. Frischbier, Hexenspruch und Zauberbann. Ein Beitrag zur Geschichte des Aberglaubens in der Provinz Preußen, Berlin 1870. S. 42.
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Gabriele U., Juli 2005.
© www.SAGEN.at