CHRISTOPHSKRAUT (Actaea spicata)

aus: E. Hoffmann-Krayer, H. Bächtold-Stäubli, Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens,
Berlin und Leipzig 1932

1. Botanisches. Hahnenfußgewächs mit zwei- bis dreifach gefiederten Blättern und weißen, sehr hinfälligen Blütenhüllblättern. Die zahlreichen Staubgefäße stehen weit aus den Blüten hervor. Die Frucht ist eine schwarze Beere. Das Christophskraut ist im südlichen und mittleren Deutschland an schattigen Waldstellen nicht selten. Ab und zu wird es in der Volksheilkunde verwendet 1).

1) Marzell Kräuterbuch 453 f.

2. Das Christophskraut gilt in manchen Gegenden als "Zauberkraut" 2) und soll zum Beschwören der Gold verschließenden Geister dienen 3). Damit scheint auch der Name Christophskraut zusammenzuhängen 4).

2) Neidhart Schwaben 20.
3) Schullerus Pflanzen 164.
4) "Christoffeln" = Bleigießen am Andreastag: Alemannia 25, 52; das "Christophelesgebet" wird von Schatzgräbern gebetet: Scheible Kloster 3 (1846), 343 ff.


Marzell.