EDELWEIß (Leontopodium alpinum, veraltet: Gnaphalium leontopodium)

aus: E. Hoffmann-Krayer, H. Bächtold-Stäubli, Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens,
Berlin und Leipzig 1932

1. Botanisches. Die bekannte Alpenpflanze (das Bundeszeichen zahlreicher alpiner Vereinigungen), ohne weiteres erkenntlich an der stark filzigen Behaarung und den sternförmig ausgebreiteten schneeweißen Deckblättern. Das Edelweiß ist ein Korbblütler und nahe verwandt mit dem Katzenpfötchen (siehe dort) der Ebene. Es bewohnt fast alle Hochgebirge Europas und Asiens 1).

1) Marzell Kräuterbuch 507; vbl. auch E. M. Kronfeld Das Edelweiß Wien 1910, 84 S.

2. Wenn eine Kuh "gebissen" war (d. h. ein geschwollenes Euter hatte), so räucherte man sie im 18. Jh. im Zillertal mit Edelweiß und Edelraute (Senecio incanus), dann konnte kein Geist und Gespenst in den Stall kommen 2). Bemerkenswert ist, daß das mit dem Edelweiß noch verwandte Alpen-Ruhrkraut (Gnaphalium alpinum) auf Island die Bezeichnung "Fjandafaela" (Teufelsverscheucherin) führt 3).

2) Schrank und Moll Naturhistorische Briefe über Österreich usw. 2 (1785), 113.
3) Maurer Isländische Sagen 1860, 110. 178.


Marzell.