Mittwinter


aus: E. Hoffmann-Krayer, H. Bächtold-Stäubli, Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens,
Berlin und Leipzig 1932



Im christlichen Deutschland haben sich die aus dem Mittwinter hervorgegangenen Vorstellungen und Bräuche - vielfach römischer Herkunft - namentlich an Weihnachten, Neujahr, Dreikönigen und die ganze Zeit der sog. Zwölften angeknüpft, aber auch noch über den ganzen Dezember (Advent) einerseits und Januar andererseits dehnen sie sich aus. Namentlich gilt auch Pauli Bekehrung als Wintermitte 1). In Westfalen hieß Weihnachten bis in die neueste Zeit Middewinter (im MA. auch de hillige Hochtid Middewinter) 2), und die Ausdrücke "Mittwinterblock, Mittwinterhorn 3), Mittwinterbrot" 4) sind noch nicht ganz ausgestorben.

Über das altnordische Mittwinterfest siehe Weihnacht.


1) Sartori Sitte 3, 82.
2) Vgl. Bilfinger Das germanische Julfest 118.
3) Sartori Westfalen 133. 136.
4) Bahlmann Münsterländische Märchen 352.


Sartori.