Schleierbilden.

(Ein Kind geht von außen um den Kreis herum:)

Alle: Dreimal ums Gäßchen,
Ich weiß nicht, was da floh.
Da floh ein armes Mädchen
Und das hieß so.

Das Kind: Marie, du mein liebes Kind,
Komm unter meinen Schleier,
Und wenn der Schleier stecken bleibt,
So fallen alle um.

(Das gerufene Kind geht mit um den Kreis, und es wird so weiter gespielt, bis alle den Schleier bilden.)

*

Drei-mal um das Käst-chen,
ich weiß nicht, was da flog.
Da flog ein klei-ner Vo-gel,
der sprach so:
"Ach lie - be An-na, fol-ge mir
und fas-se mich am Schleier,
und wenn der Schlei-er in Stük - ke bricht,
dann kauf ich ei - nen neu - en."

Dreimal um die Kette,
Ich weiß nicht, was da flog.
Da flog ein weißes Mädchen,
Das sprach so:
Liebe Anna, komm mal mit,
Und faß mich an dem Schleier.
Die Reise geht nach Hopphopphopp,
Von Hopphopphopp nach Bremen,
Die letzte muß sich schämen.

*

Auflösen des Kreises

(Ein Kind geht singend um den Kreis und nennt zuletzt den Namen eines der mitspielenden Kinder, das ihm folgt. So gehen sie nun zu zweien, dann zu dreien um den immer kleiner werdenden Kreis, bis er schließlich ganz aufgelöst ist:)

Es kam ein rei-cher Vo-gel
aus sei-nem Nest ge - flo-gen,
er setzt sich nie-der auf die Lind'.
Was schenk'ich mei-nem Kind?
Ich bin so arm und ha-be nichts,
und al-les, was mein ei-gen ist,
ein schwarzbraun' Mäg.de: lein:
das soll die Li - na, Li - na sein?


Quelle: Macht auf das Tor! Alte deutsche Kinderlieder, Maria Kühn, Königstein im Taunus und Leipzig 1921, S. 172f
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Werner Haas, Dezember 2005.
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