St. Leonhard ob Sirnitz, Alpenbad

St. Leonhard, Sirnitz, Bezirk Feldkirchen, Kärnten

Um 1500 soll, der Sage nach, von einem weißen Stier die Quelle aufgegraben worden sein. 1528 wurde eine Kapelle errichtet, 1546 eine Kirche, welche über der Quelle steht. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde hier vom Himmelberger Gewerke eine Badeanlage geschaffen. Die einstmals florierende Badeanstalt wurde jedoch um 1965 stillgelegt.

Alpenbad St. Leonhard © Harald Hartmann

Alpenbad St. Leonhard
©Harald Hartmann, August 2006

Legende:


Hintergrundinformation aus volkskundlicher Sicht:

Alpenbad St. Leonhard © Harald Hartmann

Bad St. Leonhard bei Sirnitz, Eingang zum Badehaus
©Harald Hartmann, August 2006

Von Sirnitz fährt man etwa etwa 3 km auf einer steilen und engen Forststrasse durch den Wald. Auf 1.100 m Seehöhe öffnet sich eine Lichtung und man steht vor dem verlassenen Weiler »Benesirnitz«. »Bene« kommt wohl daher, weil die Kirche dem heiligen Leonhard »beim guten Wasser« geweiht ist. Die sehr mächtige, gotische Kirche aus dem 15. und 16. Jahrhundert  liegt etwas neben der alten Anlagen des heute geschlossenen Alpenbades. Östlich der Kirche befindet sich die Leonhardskapelle aus dem 16. Jahrhundert.

Wegen der Heilkraft der Quelle wurde der Ort rasch zu einem beliebten Ziel von Wallfahrern und Kranken. Ein blinder, ungarischer Graf, der durch das Wasser dieser Quelle sein Augenlicht wiedererlangt haben soll, ließ 1540 die Kirche bauen. Das später errichtete Badehaus war bis zum Zweiten Weltkrieg ein beliebter Sommerkurort. Leider werden die historischen Badeanlagen gerade abgerissen. Dieser verlassene Winkel wurde offenbar vom Denkmalschutz übersehen.

Die Legende erzählt, dass ein Hirt wegen einer Verletzung nicht mehr gehen konnte. Da beginnt ein Stier seiner Herde zu graben und öffnet  ihm die Heilquelle. In den Zweigen einer Buche findet der Hirt eine Statue des heiligen Leonhard genau an jener Stelle, an der der Stier zu graben begann. Der Mann brachte die Statue nach Sirnitz hinunter aber auf wunderbare Weise kehrte sie immer wieder an die Quelle zurück. Schließlich errichtete man an der Betstelle des Hirten 1528 über der Quelle eine Kapelle.

Alpenbad St. Leonhard, Quellbrunnen © Harald Hartmann

Bad St. Leonhard bei Sirnitz, Quellbrunnen mit Stierkopf verziert.
©Harald Hartmann, August 2006

Der noch zugängliche Teil der Quelle befindet sich hinter dem Kirchturm in einem Schacht unter dem Pumpbrunnen. dieser ist neuerlich mit einem hübsch geschnitzten Stierkopf verziert worden.

Alpenbad St. Leonhard, Abriss Badehaus © Harald Hartmann

Bad St. Leonhard bei Sirnitz, Badehaus im Abbruch.
©Harald Hartmann, August 2006

Quelle: Email-Zusendung © Harald Hartmann, 19. August 2006.

Ergänzungen sind gerne willkommen!