BAD ST. LEONHARD, Knappenbründerl

Bad St. Leonhard, Bezirk Wolfsberg, Kärnten

Knappenbründl, Loben, Bad St. Leonhard © Barbara Albert

Knappenbründl, Loben, Bad St. Leonhard im Lavanttal
© Barbara Albert, September 2009

Legende:


Hintergrundinformation aus volkskundlicher Sicht:


Paracelsusregion oberes Lavanttal, Historischer Quellenwanderweg

Knappenbründl

Das Gebiet Erzberg-Görlitzen hat eine große bergbauliche Vergangenheit. Vor allem im Mittelalter und in der frühen Neuzeit, in der Blütezeit des oberlavanttaler Bergbauwesens waren hier zahlreiche Stollen in Betrieb. Alte Grubennamen wie "Römerstollen" und "Heidenloch legen den Schluss nahe, dass schon die Bergknappen des Mittelalters bei ihrer schweren Arbeit immer wieder auf die Spuren des "alten Mannes" (die Reste römerzeitlicher Bergbautätigkeit) stießen. Auch der früheste Beleg für einen mittelalterlichen Erzabbau in Kärnten bezieht sich mit großer Wahrscheinlichkeit auf das Gebiet Erzberg-Görlitzen-Loben. Im Jahre 931 tauschte Bischof Adalbert von Salzburg ein Salzbergwerk bei Admont in der Steiermark gegen die Eisenschmelze "Aruzi" am "monte Gamanara" (Erzberg).

Eisenerz wurde im Mittelalter fast ausschließlich im Tagbau gewonnen. Die Gruben, die eine Tiefe von bis zu 20 Metern aufweisen konnten, waren nach oben hin offen. Das abgebaute Eisenerz wurde in Windöfen weiterverarbeitet, wo man neben der Zugluft am Berghang auch Blasbälge einsetzte, um die für den Schmelzprozeß erforderlichen hohen Temperaturen zu erreichen. Während der Gold- und Silberbergbau im oberen Lavanttal schon in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts so starke Rückgänge zu verzeichnen hatte, dass er schließlich fast über Nacht eingestellt werden musste, dauerte der Eisenerzabbau im Gebiet Erzberg-Loben bis zum Ende des 19. Jahrhunderts unvermindert an.

Eine bleibende Erinnerung an diese längst vergangene Zeit ist das sogenannte "Knappenbründl". Seine geheimnisvollen Kräfte wurden im 19. Jahrhundert von einem Bergknappen entdeckt. Wie die Überlieferung berichtet, wurde der Bergmann durch den Genuss des klaren Wassers von einem schweren Leiden geheilt.

Der Ruf des Bründls verbreitete sich rasch und immer wieder pilgerten zahlreiche Menschen aus nah und fern zum Knappenbründl auf den Erzberg, um von seinem Wasser zu trinken. Bald entdeckte man, dass das Wasser vor allem dann seine volle Wirksamkeit entfaltet, wenn man in kurzen Abständen drei Schluck davon trinkt. Noch heute zeugen zahlreiche kleine Holzkreuze von der Verehrung, die das Knappenbründl genießt. (Textquelle: Hinweisschild vor Ort).

Knappenbründl, Loben, Bad St. Leonhard © Barbara Albert

Knappenbründl, Loben, Bad St. Leonhard im Lavanttal
im Bildvordergrund Bergbausymbole Schlägel und Eisen
© Barbara Albert, September 2009

Knappenbründl, Loben, Bad St. Leonhard © Barbara Albert

Knappenbründl, Loben, Bad St. Leonhard im Lavanttal
© Barbara Albert, September 2009

Knappenbründl, Loben, Bad St. Leonhard © Barbara Albert

Knappenbründl, Loben, Bad St. Leonhard im Lavanttal
© Barbara Albert, September 2009

Knappenbründl, Loben, Bad St. Leonhard © Barbara Albert

Knappenbründl, Loben, Bad St. Leonhard im Lavanttal
© Barbara Albert, September 2009

Knappenbründl, Loben, Bad St. Leonhard © Barbara Albert

Knappenbründl, Loben, Bad St. Leonhard im Lavanttal
Gedenkstein an einen Knappen:
"Glück auf.
Ignaz Halher(?)
den 15. Mai 1873
Andenken"
© Barbara Albert, September 2009

Knappenbründl, Loben, Bad St. Leonhard © Barbara Albert

Knappenbründl, Loben, Bad St. Leonhard im Lavanttal
© Barbara Albert, September 2009

Wegbeschreibung:

Zuerst zur Kirche St. Leonhard fahren und besichtigen - sie ist sehr schön und sehenswert, allerdings braucht man einen Schlüssel um hinein zu kommen. Unter der Kirche rechts vorbei fahren und ca. 6km diesem Güterweg durch den
Wald folgen. Nachdem man eine kleine Brücke überquert hat, gelangt man zu einer kleinen Siedlung - dort sind die Quellenwanderwege von Bad. St. Leonhard schon sehr gut ausgeschildert.

Zum Knappenbründl ist es noch ein kleines Stück, bei einer steilen Linkskurve findet man auf einem Schild die genaue Beschreibung der Quelle. Von dort sind es ca. 10min durch den Wald, zuerst an einem schönen Waldweg entlang, dann (dem Schild folgen) auf einen etwas steilen Waldhang ca. 100m, bis man ganz plötzlich vor der bemerkenswerten Quelle und den zahlreichen Holzkreuzen steht.

Quelle: Barbara Albert, September 2009

Ergänzungen und Fotos sind gerne willkommen!