BAD ST. LEONHARD, Paracelsusquelle, "Preblauer Wasser"
Prebl, Bad St. Leonhard, Bezirk Wolfsberg, Kärnten
Heilquelle im Graben von Preblau mit nachweisbaren Inhaltsstoffen.
Alter Quellzugang in Prebl, im Hintergrund die heutige Paracelsiusquelle
© Harald Hartmann, August 2006
Abgang im alten Quellzugang in Prebl
© Harald Hartmann, August 2006
Legende:
Hintergrundinformation aus volkskundlicher Sicht:
Durch Münzfunde weiß man, dass schon Römer und Kelten die positive Wirkung dieses Wassers kannten und sich an den Preblauer Quellen erfrischten. Bereits im Mittelalter (1233) war der heilkräftige Natrium-Hydrogencarbonat-Säuerling so geschätzt, dass das Wasser im Auftrag der Bamberger Bischöfe in versiegelten Tonkrügen nach Franken geliefert wurde.
1538 kennzeichnete der Arzt Theophrastus Bombastus von Hohenheim, besser bekannt unter dem Namen Paracelsus, der das Wasser kennen und schätzen gelernt hatte, es mit den Worten "...mit trefflichen arzneiischen Kräften begabet". Urkundlich erwähnt wird der "Preblauer Sauerbrunn" zum ersten Mal in einem Stiftsregister der Herrschaft Beyerhofen im Jahr 1575. 1688 berichtete Valvasor vom trefflichen, guten und gesunden Sauerbrunn. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts findet man die Quelle in einer Karte des Herzogtums Kärnten genau eingezeichnet. Der Wiener Arzt Johann v. Cantz führte die erste Chemische Analyse des Wassers durch und verhalf dem Wasser auch zu Ansehen am Wiener Hof. Kaiser Franz Josef forderte die Kärntner ausdrücklich auf, den Absatz des Preblauer Wassers stärker zu forcieren.
Alter Quellzugang der Paracelsusquelle in Prebl, Verbotsschild
©Harald
Hartmann, August
2006
Durch seinen hohen Hydrogencarbonatgehalt ist Preblauer ein natürliches basisches Wasser und wirkt gegen Übersäuerung. Es hilft bei Magen- und Darmproblemen, Nierenerkrankungen, Diabetes Typ II, Gicht sowie Atemwegserkrankungen und ist seit über 70 Jahren als Heilquelle amtlich anerkannt.
Abfüllbetrieb des Preblauer Mineralwassers
©Harald
Hartmann, August
2006
Der Kurbetrieb wurde mit Ende des Ersten Weltkrieges eingestellt, das Wasser wird nach wie vor in Glas-Flaschen abgefüllt und als Mineralwasser verkauft. Das Wasser enthält quelleigene Kohlensäure, eine äußerst seltene Erscheinung. Die Regeln der europäischen Union lassen es nicht zu, dass es auch als Heilwasser in den Verkauf gebracht wird. Dazu dürfte es nur in Apotheken abgegeben werden.
Quelle: Email-Zusendung © Harald Hartmann, 19. August 2006
Ergänzungen und Fotos sind gerne willkommen!