Neulengbach, Bader-Bründl

Neulengbach, Niederösterreich

Neulengbach Baderbründl © Harald Hartmann

Baderbründl in Neulengbach, Niederösterreich
© Harald Hartmann, September 2008

Barocker Nischenbildstock aus dem Jahr 1754 mit Wetterkreuz am Giebel. Unter der Bildnische eine eiserne Türe zur Brunnstube. In der Bildnische Kreuzigungs-Szene mit naturalistischer Darstellung des Schallhofes im Hintergrund. Beschriftung:

"Johann Retter Wenger
Chirurgus im Weinberg
Errichtet 1. Juni 1754
Renoviert durch Beatrix - Bernd Jirak 1998"

Das Wasser wird in den daneben liegenden Schallhof geleitet und dort als Brauchwasser verwendet.

Baderbründl, Inschrift, Neulengbach, Niederösterreich © Harald Hartmann

Inschrift auf dem Baderbründl , Neulengbach , Niederösterreich
Links hinten Darstellung des Schallhofs
© Harald Hartmann, September 2008

Legende:

 

Hintergrundinformation aus volkskundlicher Sicht:

Es gab bald nach der Gründung des Marktes Neulengbach eine Badstube, wahrscheinlich im Ortsteil Altenmarkt. Für diese Badstube mußte nämlich ein jährlicher Grundzins an die Landfürsten bezahlt werden. In dem Haus, das dem Schloßberg am nächsten liegt (Großweinberg 1), befand sich mindestens seit 1555 eine Badstube. Unter Kaiserin Maria Theresia wurde auf dieses Haus das "chirurgische Gewerbe" radiziert. Noch heute, so erzählt der Besitzer des Hauses, ist dieser Eintrag im Grundbuch vorhanden. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts wurde der Hof mehrmals als Badhaus bezeichnet.

Schallhof, ehemaliges Badhaus, Neulengbach , Niederösterreich © Harald Hartmann

Schallhof, ehemaliges Badhaus, Neulengbach , Niederösterreich
Links hinter dem geparkten Auto das Baderbründl
© Harald Hartmann, September 2008

Das Wasser für die Badstube wurde aus einer Quelle oberhalb des Hauses am Randes eines Weingartens entnommen.Der Kapellenbildstock der über der Quelle wurde von Chirurg Peter Wenger am 1. Juni 1754 errichtet. Der Chirurg erwarb das Badhaus 1754 das Badhaus erworben. Bis in das 19.Jahrhundert wurde dieses Badhaus als Arzthaus verwendet. Nach dem hier praktizierenden Wund- und Frauenarzt Anton Schall (1817 - 1871), wird das Haus 'Schallhof' genannt. Auch heute befindet sich in diesem Anwesen die Praxis des praktischen Arztes Dr. Jirak, der sich auch um die Bründl-Kapelle kümmert und sie 1998 renovierte.

Quelle: Recherche vor Ort
© Harald Hartmann

Ergänzungen sind gerne willkommen!