DACHSGRABEN, THOMASBRUNEN

Döllersheim, Niederösterreich

Dachsgraben bei Kühbach, auch Thomasbrunnen bei Döllersheim, Wallfahrtskirche St. Thomas von Canterbury, im 14. Jahrhundert Bretterhütte bei einer Heilquelle, 1405 Bau einer Steinkapelle durch Abt Ulrich von Zwettl, 1427 von den Hussiten zerstört, 1448 wieder herrlich als Wallfahrtskirche hergestellt, 1785 gesperrt und 1795 teilweise abgetragen, jetzt Ruine.

Fünfmal im Jahr ließ das Zisterzienserstift Zwettl ehedem feierlichen Gottesdienst halten, sonst besorgten Einsiedler die Kirche
Statue des hl. Thomas von Canterbury (verschollen).

Legende:

Ein fremder blinder Bettler kam mit seinem Hund in den Dachsgraben, der bei einem Holiunderbaum stehenblieb und ihn verbellte. Der Bettler fing mit seinem Stock zu graben an und es entsprang eine Quelle. Mit dem Wasser wusch er sich die Augen und wurde sehend. Der Bettler war aber der hl. Thomas von Canterbury, den das Volk Thomas von Kandelberg nennt. Nach einer anderen Version fand man die Statue auf einem Hollunderstrauch bei der Heilquelle.

Hintergrundinformation aus volkskundlicher Sicht:

Heilquelle, Augenwaschungen. Bekannt ist nur, daß die Pilger, die nach Palastina wollten, sich dort einen Schein lösen mußten.

Quelle: Gustav Gugitz, Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch, Wien 1955, Bd 2, S. 12

Ergänzungen sind gerne willkommen!