Rosenau am Hengstpaß, 'Rot-Kreuz-Kapelle'

Rosenau, Windischgarsten, Bezirk Kirchdorf, Oberösterreich

Kapelle zum roten Kreuz beim Hengstpaß, drei Stunden von Windischgarsten, Baudaten der ursprünglichen Kapelle unbekannt, das heutige Gebäude aus 1975/76.

Kapelle zum roten Kreuz beim Hengstpaß © Barbara Albert

Kapelle zum roten Kreuz beim Hengstpaß, Rosenau
© Barbara Albert, September 2008

Legende:

In der Zeit der Kreuzzüge kam ein schwer verwundeter Kreuzfahrer zur Quelle bei der Kapelle und erhielt im Traum die Weisung, seine Wunden in der Quelle zu waschen, was ihn auch tatsächlich heilte. Zum Dank bestrich er das Kreuz mit seinem Blute.

Nach einer anderen Version sah er, wie eine verwundete Maus sich in der Quelle badete, deren Beispiel er folgte und genas. Zum Dank errichtete er die Kapelle.

Version der Kapelleninschrift: Ein von Wegelagerern wundgeschlagener Pilger sah hier eine Maus. Ihr Fell war blutig und zerkratzt. Sie tauchte in das Wasser der Quelle - und lief gesund und munter davon. Da wusch auch der Pilger seine Wunden, trank davon und konnte gesund seinen Weg fortsetzen. Zum Dank dafür errichtete er bei der Heilquelle ein Kreuz. Später wurde eine Kapelle, die "Rot-Kreuz-Kapelle" gebaut.

Hintergrundinformation aus volkskundlicher Sicht:

Alljährlich treffen sich in der Rot-Kreuz-Kapelle am "Sonntag nach Matthä" (Apostel Matthäus, 21. September) viele Wallfahrer aus Windischgarsten, Unterlaussa und der ganzen Umgebung, um hier zu beten und das heilige Messopfer zu feiern.

Mit dem Wasser aus der hl. Quelle, das hier in der Kapelle fließt, wäscht man sich die Augen.

Wasserntnahmestelle, Kapelle zum roten Kreuz beim Hengstpaß © Barbara Albert

Wasserntnahmestelle in der Kapelle zum roten Kreuz beim Hengstpaß, Rosenau
© Barbara Albert, September 2008

Votivbilder, Kapelle zum roten Kreuz beim Hengstpaß © Barbara Albert

Votivbilder, Kapelle zum roten Kreuz beim Hengstpaß, Rosenau
© Barbara Albert, September 2008

Die alte Kapelle stand ca. 80 m vom Standort der heutigen Kapelle entfernt bachaufwärts. Da sich eine Renovierung der baufällig gewordenen Kapelle nicht mehr lohnte und der alte Standort für eine Messfeier mit vielen Gläubigen ungünstig war, wurde am 6. September 1975 mit dem Bau dieser Kapelle begonnen. Der Rohbau konnte noch vor Einbruch des Winters fertig gestellt werden. Im Frühjahr und Sommer des Jahres1976 wurden die Mauern verputzt, die Fenster eingesetzt, der Innenraum gestaltet und der Vorplatz gerichtet. Auch das Wasser aus der heiligen Quelle wurde in die neue Kapelle geleitet.
Am Sonntag, 26. September 1976, wurde die Kapelle vom Hw. Herrn Abt Dr. Othmar Rauscher vom Stift Schlierbach geweiht. Die neue Kapelle ist das Werk vieler freiwilliger Helfer und Spender.

Quelle: Gustav Gugitz, Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch, Wien 1958, Bd 5, S. 143.
Inschrift in der Kapelle.
Recherche vor Ort Barbara Albert.


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