IFINGER

Ifinger bei Hafling, Südtirol

Oswaldkapelle, schon 1497 erwähnt, 1641 Neubau durch die Gemeinde Hafling, die am 6. Juni gelobte, dem hl. Oswald zu Ehren eine Kapelle in der Gegend vom Jungbrunnen am Fuße des Ifinger zu erbauen. Diese Kapelle wurde 1878 aufgegeben und dafür weiter unten eine neue errichtet, die am 16. September 1879 eingeweiht wurde. -
Statue des hl. Oswald, der hoch zu Roß sitzt. Auf dem Zepter in seiner Hand sitzt ein Rabe.

Legende:

Hirten hatten im Alpenrosengesträuch des Ifinger die Oswaldstatue gefunden und unten in der Kirche von Schönna aufgestellt. Sobald es aber dunkelte, wäre der Heilige lichtstrahlend wieder zu seinem alten ursprünglichen Fundort zurückgeritten. Das wiederholte sich, sooft sie ihn herabholten. Er wollte nur beim "Junkbrunnen", einer Quelle unweit davon, wohnen. Der hl. Oswald hatte mit dem Schwerte das Gestein zerschlagen, so entsprang der Jungbrunnen "und uz der steinin want ein brunne vloz''.

Hintergrundinformation aus volkskundlicher Sicht:

Heilquelle ,,Jungbrunnen'', die wohl auch Anlaß zur Kirchengründung war. Vielleicht gegen die Pest gebraucht, doch war sie auch gefürchtet, da aus ihr alle bösen Wetter kamen, daher man hieher Wallfahrten für ein gutes Erntewetter machte. Der Heilige sollte die bösen Quellgeister bannen. Es ist bezeichnend, daß bei der Messe statt der fehlenden Glocken die Gaisjungen zur Abwehr mit den Peitschen "schnellten".

Die Haflinger hatten schon 1641 gelobt, daß jede Familie mindestens eine Person bei Strafe von 1 Pfund Wachs auf die Wallfahrt schicken und der 5. August als Festtag gehalten werden müßte. Früher wurde der hl. Oswald aus der Kirche St. Kathrein in der Scharten in einer Kraxe hinaufgetragen. Wenn der Zug zur Kapelle herankam, wurde er mit lautem Peitschenknall empfangen. Man zieht zweimal hinauf, anfangs Juni und 5. August (Haupttag).

Quelle: Gustav Gugitz, Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch, Wien 1956, Bd 3, S. 52

Ergänzungen sind gerne willkommen!