PFUNDERER BERGWERKSWASSER

aus: Die Bäder und Heilquellen im Hochetsch, Ignaz Mader, Bozen 1929, S. 70

Pfunderer Bergwerkswasser oberhalb Chiusa (Klausen)

Dieses Bergwerk mit seinen Silbergruben ist sehr alt, urkundlich bereits 1187 erwähnt, als es Graf Arnold v. Greifenstein dem neugegründeten Stift Novacella (Neustift) bei Bressanone schenkte (Mairhofer, Neustifter Urkunden-Buch Nr. 131). Der Sage nach halte das Bergwerk ein Bauer auf dem Pfunderer Hofe entdeckt, daher der Name. Im 16. Jahrhundert betrieben es die Grafen Fugger und vertauschten es an einen Stöckl, der dabei zugrunde ging. Hierauf lag der Bau über 100 Jahre brach, bis ihn der Klausner Pfarrer und Spitalsverwalter Matthias v. Jenner wieder zur Blüte brachte. Im 19. Jahrhundert ging der Besitz an den Staat über, der ihn bis zur Erschöpfung der Gruben betrieb (Staffler V, 989).

Die Gänge im Diorit enthalten Zinkblende und silber-führenden Bleiglanz, die in Feldstein und Schiefer Kupferkies und Eisenkies (v. Dalla-Torre, Naturführer 1913, S. 252). Aus letzterem quillt ein stark eisenhaltiges Wasser, welches nach Dr. Ign. v. Hörmann (Die Badeanstalten des Kreises an der Etsch, Ferd.-Zeitschrift, Innsbruck 1826, S. 281) und F. C. Karpe (Übersicht der Heilquellen in Tirol und Vorarlberg, 1830, S. 256) zu Heilzwecken gebraucht wurde. Groß scheint aber seine Verwendung nie gewiesen zu sein, weil anderweitig keine Erwähnung davon geschieht.

Legende:

Hintergrundinformation aus volkskundlicher Sicht:


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