WEIßLAHN - oder TIERSER-BAD

aus: Die Bäder und Heilquellen im Hochetsch, Ignaz Mader, Bozen 1929, S. 76 - 77

Weißlahn- oder Tierser-Bad (1179 m)

Von der Bahnstation Prato all'Isarco (Blumau) führt eine Straße in zwei Stunden nach Tires, wo sich die Dolomitgebilde des Rosengartens in ihrer ganzen Schönheit zeigen, und in weiteren ¾ Stunden zum Weißlahnbad am Beginne des Tschamintales an Dolomitschuttkegeln - daher der Name. Die Lage am Fuße des Schiern inmitten von Nadelholzwäldern mit freiem Ausblicke nach Süden und großartige Umgebung machten Weißlahnbad zu einem beliebten und weitum bekannten Sommerfrisch- und Höhenkurort.

Das ursprüngliche Bad, eine primitive Holzhütte, befand sich 350 m höher an der Bergwand bei der Quelle. Im Jahre 1811 erbaute der unternehmende Goflmorter-Bauer, namens Johann Knollseisen, dem die Gemeinde auch die heutige bequeme Talstraße verdankt, an gegenwärtiger Stelle ein Badegasthaus, das in den Besitz der Gemeinde überging und am Beginne dieses Jahrhunderts von Mitgliedern des Vereins für Alpenhotels zu einem einfachen Alpenhotel umgestaltet wurde und nun ungefähr 100 Personen behagliche Unterkunft bietet.

Von der Quelle existiert leider keine neuere Analyse; da sie aber aus Werfener Schichten entspringt, wird sie wohl einen ähnlichen Mineralgehalt haben wie die in Ratzes.

Prof. v. Dallatorre (Naturführer 1813, S. 264) bezeichnet sie als Magnesia-Schwefelquelle; F. C. Karpe (Bote für Tirol und Vorarlberg 1830, S. 560) eine salzig-kalische Eisenquelle.

Die Anwendung des Wassers als Trink- und Badekur geschieht seit alten Zeiten vorzüglich gegen Rheumatismus und Gicht.

Legende:

Hintergrundinformation aus volkskundlicher Sicht:


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