ST. KOLOMAN IN DER TAUGL

St. Koloman, Salzburg

Pfarrkirche zum hl. Koloman, Bau Ende 15. Jahrhundert, Weihe 1506, 1769 Neubau. Möglicherweise ist aber die ursprüngliche Kultstätte die jetzige sogenannte Ursprungskapelle, mit der Quelle unterhalb der Kirche.
Statue des hl. Koloman in der Glorie im Aufsatze des Hauptaltar's.

Legende:

Man hätte die Kirche an einem anderem Ort (Pranta) erbauen wollen, etwa eine halbe Stunde entfernt, die Statue des hl. Koloman soll aber niemals an jenem Ort geblieben sein.

Hintergrundinformation aus volkskundlicher Sicht:

Viehkrankheiten und eine Heilquelle. Letztere entspringt unter dem Altar der Brunn- oder Ursprungskapelle. Der Altar enthält ein viereckiges, durch einen Deckel geschlossenes Loch, bei dessen Öffnung man die Heilquelle erblickt, die dann außerhalb der Kapelle zum Vorschein kommt. Es ist Brauch, daß jeder Besucher am Glockenseil zieht, um die Aufmerksamkeit des Heiligen zu erregen (Wunschglocke).
Im 18. Jahrhundert war es geradezu notwendig geworden, an eine Vergrößerung der Kirche zu denken wegen der "so vielen rings in der Kirchen herum aufgehangenen Votiv-Taffeln, Krücken und Wax-Zeichen von allerhand Krankheiten, besonders auch wegen geleisteter Hülff des Viehs". Deppisch führt verschiedene Votivbilder zwischen 1665 und 1743 an. Bei dem Kirchenbrand von 1767 ist jedenfalls das Meiste vernichtet worden. Jetzt findet sich in der Kirche nichts mehr an Votiven. Diese haben sich in die Brunnkapelle zurückgezogen. Man sieht dort Wachsaugen, Stramin-Stickereien mit Dank an Kirche. Außerdem 4 Tafeln ohne Bilder mit Gebeterhörungen. Die älteste ist von 1655. Ein krummer Bauer träumt, daß sein längst verstorbener Sohn zu ihm sagt: "Vater, gehe hin zu St Koloman, opfere auf dein Gebet und wasche dich all da bei diesem Brunnen, so wirst du gesund." Er folgte dem Traum, ging mit großen Schmerzen dahin und wurde gesund. Die anderen Tafeln sind von 1662 (Kranke Kuh), 1677 (Blindheit) und 1743 (Unfall). Deppisch erwähnt 7 Tafeln aus den Jahren 1655-1741.

Quelle: Gustav Gugitz, Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch, Wien 1958, Bd 5, S. 201

Ergänzungen sind gerne willkommen!