Pfann'sches Bad

Wien, 12. Bezirk Meidling

Heilquelle

Legende:

Hintergrundinformation aus volkskundlicher Sicht:

Neben dem Theresienbad gab es in Meidling noch ein zweites Bad, das seine Existenz Schwefelquellen verdankt: das Pfann'sche Bad. 1819 ließ der Besitzer des Hauses - heute Niederhofstraße 14 - zur Bewässerung seines großen Gartens einen Brunnen graben. Als man bei einer Tiefe von 40 m einen Felsen durchbohrte, stieß man auf eine mächtige Quelle. Da das Wasser an der Luft trüb wurde, vermutete Pfann, dass es sich wie beim Theresienbad um eine Heilquelle handelte. Eine chemische Untersuchung des Wassers ergab, dass es für Trink- und Badekuren besonders geeignet sei. Daraufhin wurde eine Badeanstalt nebst "Traiterie" - einem kleinen Restaurationsbetrieb - errichtet. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfreute sich das Bad regen Zuspruchs; es wurde vor allem zur Heilung rheumatischer Erkrankungen aufgesucht. Obwohl Pfanns Schwiegersohn Anton Mandl, der letzte Ortsrichter von Meldung, das Bad ausgebaut hatte, stellten seine Nachfolger zunächst die Trinkkuren und 1896 sogar das Schwimmbad ein, sodass nur noch Medizinalbäder besucht werden konnten. Die Anlage entsprach nach der Jahrhundertwende nicht mehr den Anforderungen. 1910 wurde nach den Plänen des Architekten Franz Quidenus ein Neubau errichtet. In den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts stand auf dem Areal des Pfann'schen Bades das Zelt des Zirkus „Mercedes". Anstelle des mittlerweile abgebrochenen Gebäudes ist eine große Parkanlage entstanden.

Quelle: Wiener Geschichtsblätter, Beiheft 4/2002, Bezirksmuseum Penzing 12, Hans w. Bousska, Wien 2002, S. 34

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