Die Spinne in der Yuccapalme
Genau. Ich hab die Geschichte von meiner Mutter in Recklinghausen gehört.
Und sie erzählte mir so, daß irgendeine Bekannte von einer
Freundin oder so...auf jeden Fall hatte sie eine Yuccapalme und goß
sie auch immer. Und jedesmal, wenn sie die goß, hörte sie irgend
so'n Piepen oder Quietschen, oder sie wußte nicht, was war. Und
das wurde ihr hinterher so komisch, und dann hatte sie beim Gärtner
angerufen? Aber der meinte auch, er könnte nix machen. Er wüßte
nicht genau, was das wäre. Und hatte sie wohl bei der Stadt, irgendwie
beim Gartenamt angerufen, und die Leute meinten, nun ja, sie sollte die
Blume in Ruhe lassen. Sie würden kommen. Ja, und dann kamen sie auch
und haben die Blume auseinandergenommen. Und dann sahen sie, unten an
den Wurzeln saß eine Spinne. Und die muß wohl...jedesmal,
wenn die Blume gegossen worden ist, hat die dann also irgendwie einen
Quietschton von sich gegeben, wohl weil sie Angst hatte zu ertrinken.
Quelle: Der Rattenhund - Sagen der Gegenwart,
Helmut Fischer, Köln 1991, Nr. 74, S. 70