DIE SCHWARZE FRAU
Eine mysteriöse "schwarze Frau"
beunruhigt gegenwärtig die Bürger der Salzburger Bezirke Pinzgau
und Pongau sowie die Erzdiözese Salzburg. Nach Schilderungen von
Autofahrern taucht die Unheimliche nachts auf der Pinzgauer Bundesstraße
auf und hält Wagen an. Ein aufgeregter Autofahrer berichtete, die
Autostopperin hätte nach einigen hundert Metern Fahrt gesagt: "Wenn
du nicht angehalten und mich mitgenommen hättest, hättest du
einen Unfall gehabt." Im selben Augenblick "war sie spurlos
verschwunden".
Auf Grund der Beschreibungen glauben viele Bewohner der Umgebung, daß eine im vergangenen Jahr auf der Pinzgauer Bundesstraße tödlich verunglückte Kellnerin aus St. Veit im Pongau in der mysteriösen Frau "wieder auferstanden" sei. Die 23jährige war mit ihrem Auto auf die neben der Fahrbahn verlaufenden Gleise der Westbahnstrecke gestürzt und von einem im selben Augenblick durchfahrenden Zug erfaßt worden. Nach Schilderungen der Gendarmerie war die Verunglückte nicht sofort tot, sondern habe "gellend geschrien". Auch die Erzdiözese Salzburg hat auf die Gerüchte reagiert. Derartige Erscheinungen seien oft auf Sinnestäuschungen, überreizte Phantasie oder Halluzinationen zurückzuführen, betonte die Kirche. Ein Bruchteil solcher Erscheinungen gehöre - so räumte die Erzdiözese ein - in den Bereich "echten Spuks".
Quelle: Schwäbische Zeitung vom 3. 12. 1981
von Univ.-Prof.
Dr. Leander Petzoldt freundlicherweise für SAGEN.at zur Verfügung
gestellt