DIE KANALMENSCHEN

Die Wiener Kanalisation ist spätestens seit dem Film "Der Dritte Mann" weltweit bekannt. Es gibt Gerüchte, daß der Drehbuchautor inspiriert wurde von Erzählungen über die Kanalmenschen.

Angeblich lebten in der weitläufigen Kanalisation von Wien bis zu 100 Menschen. Sie setzten sich zusammen aus gesuchte Kriminellen, Flüchtlingen und Geächteten. Weiters wurde berichtet, daß sie sich sogar unteririsch fortpflanzten und bereits drei Generationen unteririsch lebten. Sie ernährten sich von Abfällen, Ratten und gestohlenem. Die über 2 Kilometer lange Wienfluß-Überdachung, die auch unter dem Wiener Naschmarkt durchführt, hatte viele Stiegenaufgänge zum Markt, die es heute noch gibt, durch welche die Kanalmenschen flüchteten, nachdem sie die Marktstände bestohlen hatten. Es gab auch viele Geheimgänge in Häuserkeller und viele Verbindungen, wo sie sich bewegten. Da sie alle Unterschlüpfe kannten, war es für die Polizei unmöglich jemals einen zu fangen. Kanalarbeiter haben berichtet, Feuerstellen gefunden zu haben, seltsame Malereien auf den Kanalwänden, Kerzen, und einer sei angeblich auch schon mal einem Kanalmenschen begegnet. Es wurde auch erzählt, das man spät in der Nacht oft seltsame Klänge und Lieder aus Kanaldeckeln vernehmen konnnte.

Wer weiss was dran ist, aber erzählt wurden diese Geschichten im Wien der 1940er Jahre oft.

Quelle: E-Mail-Zusendung von Paolo, 17. Mai 2002