GRUSELIGE KEGELBAHN
Folgende Geschichte erzählte mir mein Opa - ob sie jedoch der Wahrheit
oder bloß der puren Fantasie meines
Großvaters entspricht, kann ich leider nicht sagen.
In der Nachkriegszeit war vieles nicht mehr so wie früher. Auch
der geliebte Steffl hatte gelitten. Darum war es notwendig, daß
z.B. der Steinboden in der Kirche neu gelegt werden mußte (wobei
mein Opa half) aber auch die Gebeine der Toten, die vorher nur achtlos
in die Katakomben geworfen wurden, mußten nun "platzsparend
geschlichtet" werden. Da man zu dieser Zeit bei der Arbeit nicht
wählerisch sein durfte, meldete sich mein Opa auch hierfür.
Er und seine "Arbeitskollegen" machten sich also an die Arbeit,
die sich über Wochen hinziehen sollte. Doch nur zum Arbeiten waren
sie nicht geboren. Dem Alkoholgenuß nicht ganz abgeneigt, suchten
sie sich einen Zeitvertreib aus den vorhandenen Mitteln. Was bot sich
also besser an als eine Kegelbahn?????
Gesagt - getan. Die Oberschenkelknochen der armen Seelen wurden zu Kegeln umfunktioniert und die Schädel,.... na Ihr könnt es euch sicher denken. Bei manchen wurde sogar etwas nachgeholfen, da die Rundungen nicht ganz den Vorstellungen der damals jungen Männer entsprach. "Gekegelt" wurde natürlich nur heimlich, denn der Herr Pfarrer wäre auf keinen Fall mit dem Pausenspiel einverstanden gewesen.
Wie gesagt, ich weiß nicht, ob mein Opa (Johann P.) mir hier wirklich
einen Schwank aus seinem Leben
erzählt hat, oder ob es nur reine Fantasie eines knapp 80 jährigen
Mannes war...
Quelle: E-Mail-Zusendung von Martina
Deimel, 7. August 2002