Die Weihnachtskrippe aus Afrika

»Eine Bekannte meiner Freundin arbeitet im Diözesan-Archiv in Wien. Dort erhielt sie einmal eine Weihnachtskrippe, die aus dem afrikanischen Raum stammte. Die Krippe war in Zeitungspapier eingewickelt. Beim Auspacken huschte 'irgend etwas' davon. Kurze Zeit später entdeckte sie eine kleine Wunde an ihrer Wade, die schmerzte und entzündet war. Der Arzt stellte einen kleinen Biss oder Stich fest und behandelte die Wunde mit den üblichen Medikamenten, die aber nichts nützten. Die Wunde wurde größer und tiefer. Schließlich schickte er sie in das Institut für Tropenmedizin. Nachdem sie dort untersucht worden war, erhielt sie folgende Auskunft: In Afrika gibt es eine kleine Spinne, die ihre Eier in der menschlichen Haut ablegt. Die Eier gelangen durch einen kaum spürbaren Stich mit einem Stachel unter die Haut und entwickeln sich dann dort. Es könnte sich bei ihrer Verletzung durchaus um so ein Spinnengelege gehandelt haben. Im Institut für Tropenmedizin fand man dann auch das richtige Medikament und konnte so die Verletzung erfolgreich behandeln«.

Quelle: Bernd Rieken mitgeteilt von Ilse Eisperger, Sekretärin am Institut für Volkskunde Wien, am 15.02.2001.
Bernd Rieken, Arachne und ihre Schwestern. Eine Motivgeschichte der Spinne von den 'Naturvölkermärchen' bis zu den 'Urban Legends'. Münster 2003. S. 219