Vorsicht beim Pinkeln
In den 1950igern erzählten uns unsere Eltern nachstehende Geschichte die sich bei uns in Kagran abgespielt haben sollte.
In der Pogreltzgasse war inmitten der Schrebergärten eine kleine
Kantine in der man trinken, jausnen und sogar kegeln konnte. Diese Kantine
wurde auch fleißig frequentiert. Allerdings nur von jenen, die vom
Betreiber auch einen Schlüssel für die Schrebergartenanlage
bekommen hatten. Sozusagen also nur Auserwählte.
Auch Besucher aus Stadlau kamen regelmäßig, und zwar kamen
einige zu Fuß entlang der Ostbahngeleise da diese Strecke für
manche eine Abkürzung war.
Eines Tages wurde auch wieder fleißig gezecht und einer aus Stadlau
hatte schon reichlich intus und machte sich daher auf den Heimweg.
Sein Heimweg, den er entlang den Ostbahn-Schienen antrat, führte
auch über die Brücke der Hirschstettnerstraße unter dieser
neben dem Autoverkehr damals noch die 317er (Straßenbahn) fuhr.
Auf der Brücke verspürte der Mann plötzlich ein dringendes
Bedürfnis und er pinkelte spontan auf die darunter liegende Straße.
Leider dachte er dabei nicht an die unter Hochspannung stehende Straßenbahn-Oberleitung.
Autofahrer die später als Zeugen berichteten, sprachen von einem
hellen blauen Blitz.
Es muss ein sehr schneller Tod gewesen sein!!!
Anmerkung: Pinkeln = urinieren
Quelle: E-Mail-Zusendung von Franz P., 13. Februar 2005
Kommentar:
Das Urinieren auf Hochspannungsleitungen ist ein Bestandteil der "sagenhaften" Erzählkultur, in vielen Fällen auch real bezeugt:
"Zu der "Sage" mit der Hochspannungsleitung kann ich Ihnen mitteilen daß mir ein Fall bekannt ist, wo etwas ähnliches tatsächlich passiert ist.
Ich habe als Studentin auf der Verbrennungs-Intensivstation im AKH Wien gearbeitet und dort war ein Patient in Behandlung, dem derartiges passiert ist (er ist nachts mit dem Auto unterwegs gewesen und auf einer Brücke stehengeblieben um sich zu erleichtern). Glücklicherweise hatte er den Stromschlag überlebt, allerdings sehr schwer verletzt mit starken Verbrennungen."
Quelle: E-Mail-Zusendung
von Anna G., 10. Dezember 2008