Das Visum des Zigeunerkönigs - The Visa of the Gypsy King

Vor einigen Jahren während der Ceausescu-Ära, wollte der König der Zigeuner zu einem Kongreß nach Berlin, Deutschland, ausreisen.

Rechtzeitig hatte er sein Visum beantragt. Aber der Geheimdienst wußte nicht recht, wie er entscheiden sollte, es könnte ja ein Risiko sein, ihn in Berlin beim Kongreß sprechen zu lassen. So entschieden sie, ihn einfach auf das Visum warten zu lassen. Einige Wochen nachdem der Kongreß vorbei war, sandten sie ihm eine Einladung, das Visum in deren Büro abzuholen.

Er erschien sehr höflich und bedankte sich für den späten Termin, da er eben aus Berlin zurückgekommen wäre.

Anmerkung: Das Thema ist auch in der Erzählung "Eine Zigeunergeschichte" im Buch "Ball bei Thod" (München 1980) von Herbert Rosendorfer beschrieben. Hinweis von Dietrich Feil

Quelle: Persönlich erzählt von Prof. Dr. Adina Ciureanu, im Zug von Bukarest, 2. Oktober 2002


The Visa of the Gypsy King

Some years ago during the Ceausescu-period the King of the Gypsies wanted to travel to a congress in Berlin, Germany.

So he applied in time for a visa. But the secret-service didn't know how to decide, it might be a risk to let him go to Berlin holding a speech at the congress. So they decided to let him wait, but then some weeks after the date of the congress they sent him an invitation to receive his visa at their office.

He came very politely to their office and thanked them for the late date as he just came back from Berlin.

Note: This theme is also found in the German narration "Eine Zigeunergeschichte" ("A Gypsy story") by Herbert Rosendorfer.
Advise from Dietrich Feil

Source: Told personally by Prof. Adina Ciureanu, Phd., in train from Bucharest, October 2nd 2002