14. HERR UND DIENER

Wilhelm Mac Daniel war ein so artiger junger Bursch, als je einer in einer Tanzgesellschaft seine Sprünge machte, eine Kanne leerte oder den Stock, den er unter dem Rock trug, handhabte. Er fürchtete nichts, als den Mangel eines Trunkes, sorgte für nichts, als wer ihn bezahlen sollte und dachte an nichts, als wie er dem Wirt deshalb einen blauen Dunst vor die Augen machten wollte. Trunken oder nüchtern, ein Wort und ein Schlag war immer seine Weise und das ist eine treffliche Weise entweder einen Streit anzufangen oder zu beendigen. Viel betrübter war es, daß Mac Daniel durch diese Art zu denken, zu fürchten und für nichts zu sorgen in böse Gesellschaft geriet, denn ohne Zweifel ist das stille Volk die schlimmste Gesellschaft, in die jemand geraten kann.

Es trug sich zu, daß Mac Daniel in einer klaren Winternacht nicht lang nach Christtag auf dem Heimwege war. Der Vollmond glänzte, doch obgleich die Nacht so schön war, als das Herz nur wünschen konnte, so fiel ihm doch die Kälte beschwerlich. "Bei meiner Treu", schnatterte er, "ein gutes Glas Wein wäre auch kein schlimmes Ding, das Herz eines Menschen, der innerlich friert, zu stärken; ich wünschte ich hätte von dem besten und gut gemessen."

"Brauchst nicht zweimal zu wünschen, Mac Daniel!" sagte ein kleines Männchen in einem dreieckigen, mit Goldtressen besetzten Hut und mit großen Silberschnallen auf den Schuhen, so groß, daß es ein Wunder war, wie es sie tragen konnte. Es reichte ihm ein Glas dar, nicht kleiner als seine eigene Person, angefüllt mit einem so guten Wein, als je Augen gesehen oder Lippen gekostet haben.

"Prost, kleiner Mann", sagte Mac Daniel unerschrocken, wiewohl er gleich merkte, daß er zu dem stillen Volke gehörte, "auf euer Wohl und mich bestens zu bedanken; mit der Zahlung hat's gute Wege" und nahm das Glas und trank es in einem Zuge rein aus.

"Prost!" sagte der Kleine, "und sei herzlich willkommen, aber denke nicht mich zu prellen, wie du bei andern getan hast. Heraus mit dem Beutel und als ein ehrlicher Mann bezahlt!"

"Bezahlen soll ich Euch?" antwortete Mac Daniel, "könnte ich Euch nicht aufheben und in meine Tasche stecken, wie eine Brombeere?"

"Wilhelm Mac Daniel", sagte der Kleine und ward ganz ängstlich; "willst du mir dienen sieben Jahre und einen Tag, so soll das meine Bezahlung sein. Mache dich bereit, mir zu folgen."

Als Mac Daniel das hörte, reute es ihn, so keck zu dem Kleinen gesprochen zu haben. Er fühlte sich und konnte doch nicht sagen wie, genötigt dem fremden Mann durch das Land zu folgen, auf und ab, über Hecken und Graben, Sumpf und Moor, ohne Rast und Ruhe.

Als der Morgen zu dämmern begann, wendete sich der Kleine um und sprach: "Du kannst nun heim gehen, Mac Daniel, aber auf deine Gefahr säume nicht, dich nachts auf dem Fortfield bei mir einzustellen, sonst wird es dir lange Zeit schlecht ergehn. Finde ich dich aber als einen treuen Diener, so wirst du mich als einen nachsichtigen Herrn finden."

Mac Daniel ging heim, müde und matt wie er war, ließen ihn die Gedanken an den kleinen Mann keinen Augenblick schlafen. Doch wagte er es nicht, seinem Gebot ungehorsam zu sein und in der Abendzeit machte er sich auf und ging nach Fortfield. Er war noch nicht lange da, so kam der Kleine auf ihn zu und sagte: "Mac Daniel, ich habe für diese Nacht eine weite Reise vor, sattle mir eins von meinen Pferden, das andere kannst du für dich satteln, denn du sollst mich begleiten und bist wahrscheinlich von deinem Gang in voriger Nacht noch müde."

Mac Daniel dankte seinem Herrn für diese Aufmerksamkeit, "doch", sagte er, "wenn ich mir die Freiheit nehmen darf, Herr, so möchte ich fragen, wo der Weg nach euerm Stall ist, denn ich sehe nichts als die Burg hier und den alten Dornstamm in der Ecke des Feldes und den Strom, der in dem Tal unten rinnt und ein Stückchen Moor uns gegenüber."

"Spare nur deine Fragen", sagte der Kleine, "aber geh hinüber zu dem Stückchen Moor und bringe mir zwei von den stärksten Binsen, die du finden kannst."

Mac Daniel gehorchte, verwunderte sich aber, was der kleine Mann damit wollte. Er zog zwei der stärksten Binsen, die er finden konnte, aus, mit einem kleinen Büschel brauner Blüten an jeder Seite, und brachte sie seinem Herrn.

"Sitz auf, Mac Daniel", sprach der Kleine, indem er eine von den Binsen nahm und quer darüber schritt.

"Wo soll ich aufsitzen, wenn's Ew. Gnaden beliebt?"

"Ei, auf den Rücken des Pferdes, wie ich, natürlich", sagte der Kleine.

"Wollt Ihr einen Narren aus mir machen, wie Ihr einer seid", sagte Mac Daniel, "indem Ihr verlangt, ich soll mich zu Pferd auf dieses Stückchen Binse setzen? Ihr möchtet mich wohl weismachen, die Binse, die ich eben drüben aus dem Moor ausrupfte, sei ein Pferd?"

"Auf! auf! ohne Widerrede", sagte das Männchen und sah ängstlich aus, "das beste Pferd, das du je geritten hast, war nur eine Mähre gegen dieses."

Mac Daniel dachte, das alles wäre nur ein Scherz und besorgt, sein Herr möchte verdrießlich werden, beschritt er die Binse. Der Kleine rief dreimal: "borram! borram! borram!" (d. h. werde groß!) und Mac Daniel tat dasselbe. Augenblicklich schwollen die Binsen zu prächtigen Pferden auf und jagten rasch dahin; aber Mac Daniel, der die Binse zwischen seine Beine genommen hatte, ohne viel zu achten wie, fand sich auf dem Rücken des Pferdes verkehrt sitzen und ganz tölpisch mit dem Gesicht nach dem Schweif. Und so rasch war das Roß mit ihm fortgesprengt, daß es ihm unmöglich war, sich herumzusetzen und nichts übrig blieb, als sich an den Schweif zu halten.

Endlich gelangten sie zu dem Ziele ihrer Reise und hielten vor der Türe eines ansehnlichen Hauses. "Nun, Mac Daniel", sagte der Kleine, "tue, was du siehst, daß ich tue und folge mir auf der Ferse; doch da du nicht deines Pferdes Kopf von seinem Schweif unterscheiden konntest, so hüte dich, daß du nicht in deinen eigenen Kopf den Wirbel bekommst, und du am Ende nicht recht weißt, ob du auf dem Kopf stehst oder auf den Beinen; denn kann auch nach dem Sprichwort der alte Rebensaft eine Katze zum Sprechen bringen, so kann er auch einen Menschen stumm machen."

Darauf sprach der Kleine einige wunderlich lautende Worte, aus welchen Mac Daniel keinen Sinn bringen konnte, wiewohl er die Fähigkeit erhielt, sie nachzusprechen. Nun schlüpften beide durch das Schlüsselloch des Tors und so durch ein Schlüsselloch nach dem andern, bis sie in den Keller kamen, der mit allen Arten von Wein wohl versehen war.

Der Kleine fing alsbald an, gewaltig zu trinken und Mac Daniel, dem das Beispiel keineswegs mißfiel, tat dasselbe. "Wahrhaftig, Ihr seid der beste Herr", sagte Mac Daniel, "einen bessern gibts auf der ganzen Welt nicht; ich bleibe mit dem größten Vergnügen in Euerm Dienst, wenn Ihr fortfahrt, mir Wein vollauf zu geben."

"Ich habe keinen Handel mit dir gemacht", antwortete der Kleine, "und will auch keinen machen, doch auf und folge mir." Sie gingen fort von Schlüsselloch zu Schlüsselloch und beide stiegen auf die Binsen, die sie am Eingangstor gelassen hatten und kaum waren die Worte borram! borram! borram! über ihre Lippen, so rauschten sie fort, indem sie die dunkeln Wolken wie Schneebälle vor sich her stießen.

Als sie zu Fortfield wieder angelangt waren, entließ der kleine Mann seinen Diener, jedoch mit dem Befehl, in der folgenden Nacht um dieselbe Stunde sich wieder einzustellen. Und so ging es von nun an eine Nacht nach der andern, sie richteten ihre Fahrt bald hierhin, bald dorthin, nördlich, östlich und südlich, bis es in ganz Irland keinen ordentlichen Weinkeller mehr gab, den sie nicht besucht hatten und sie kannten Blume und Geschmack eines jeden Weines so gut, ja noch besser, als der Kellner selbst.

In einer Nacht, als Mac Daniel den kleinen Mann wie gewöhnlich in Fortfield antraf und im Begriff war, nach dem Moor zu gehen und die Reisepferde zu holen, sagte der Herr: "Heute abend mußt du noch ein Pferd mehr mitbringen, möglich, daß wir in größerer Gesellschaft zurückkommen, als wir ausziehen."

Mac Daniel, der schon wußte, daß er einen Befehl seines Herrn ohne weiteres Fragen auszurichten hatte, brachte noch eine dritte Binse, voll Verwunderung, wer es wohl sein könnte, der in ihrer Gesellschaft zurück reisen würde, und ob er einen Kameraden im Dienste bekommen sollte. "Ist er nur erst da", dachte Mac Daniel, "so soll er jedesmal gehen und die Pferde im Moor holen, denn ich sehe nicht, warum ich nicht von Haut und Haar ein eben so feiner Mann sein soll, als mein Meister."

Sie machten sich auf den Weg, und Mac Daniel hatte das dritte Pferd am Zügel. Sie hielten nicht eher an, als bis sie zu einem einsam liegenden Pächterhaus in der Grafschaft Limerick gekommen waren, nahe bei der alten Burg von Carrigogunniel, welche nach der Sage von dem großen Brian Boru gebaut war. Drinnen im Haus wurde ein Fest gefeiert und der Kleine blieb einige Zeit außen stehen, um zu horchen; aber plötzlich kehrte er sich um und sagte: "Mac Daniel, morgen werde ich tausend Jahr alt!"

"Werdet Ihr das, Herr", antwortete Mac Daniel, "Gott segne Euch!"

"Aber sage das niemand wieder, Mac Daniel, was ich dir da entdeckt habe, es würde zu meinem Verderben auf immer gereichen. Da ich aber morgen tausend Jahr auf der Welt bin, so denke ich, es ist hohe Zeit, mich zu verheiraten."

"Das scheint mir auch so, ohne allen Zweifel", antwortete Mac Daniel, "wenn Ihr Willens seid zu heiraten."

"Und bloß aus diesem Grunde bin ich nach Carrigogunniel gekommen, denn in diesem Hause, gerade an diesem Abend ist der junge Darby Riley im Begriff, die Brigitte Runey zu heiraten, und da es ein schlankes und allerliebstes Mädchen ist und von ehrbaren Leuten abstammt, so denke ich sie selber zu heiraten und mit mir fortzunehmen."

"Und was wird Darby Riley dazu sagen?" bemerkte Mac Daniel.

"Schweig", sagte der Kleine und sah ihn mit strengem Blick an, "ich habe dich nicht hergebracht, daß du mir Fragen vorlegen solltest." Und ohne weiter sich über diesen Gegenstand zu äußern, sprach er jene seltsamen Worte aus, welche die Kraft verliehen, durch die Schlüssellöcher so leicht als durch die freie Luft zu gehen und dem Mac Daniel gefiel es selbst gar sehr, daß er imstande war, sie ihm nachzusagen.

Beide drangen also hinein und um die Gesellschaft besser zu sehen, hüpfte der Kleine behend wie ein Sperling auf einen von den dicken Balken, welche quer durch das Haus über den Häuptern der Leute herliefen und Mac Daniel tat dasselbe von der andern Seite. Doch nicht gewohnt, auf einem solchen Platz, wie auf einer Hühnerstange zu sitzen, hingen seine Beine so ungeschickt als möglich herab und offenbar hatte er sich die Art, mit welcher der Kleine sich zusammenkauchte, nicht zum Muster genommen. Aber dieser, wenn er sein Lebtag ein Schneider gewesen wäre, hätte nicht zufriedner mit untergeschlagenen Beinen dasitzen können.

So saßen beide, Herr und Diener, und schauten auf das lustige Fest herab, das vor ihren Augen begangen wurde. Da war der Geistliche, der Pfeifer, der Vater von Darby Riley mit Darby's zwei Brüdern und seines Oheims Sohn; da war der Vater und die Mutter von Brigitte Runey (das alte Paar war diesen Abend stolz auf die Tochter und das mit allem Recht) und ihre vier Schwestern mit funkelneuen Bändern auf den Mützen und ihre drei Brüder, die alle so frisch und munter aussahen, als je drei Burschen in Munster; da waren Oheime und Muhmen, Gevatterinnen und Vettern genug, um das Haus voll zu machen. Da war Essen und Trinken im Überfluß und Platz an dem Tisch für jeden und wenn die Zahl noch einmal so groß gewesen wäre.

Nun ereignete es sich, gerade als Frau Runey dem Geistlichen bei dem ersten Schnitt in das Haupt des Spanferkels, das mit weißem Wirsing köstlich gefüllt war, hilfreiche Hand leistete, daß die Braut niesen mußte. Jedermann an dem Tisch fuhr auf, aber keine Seele sprach: "Gott segne uns!" denn alle dachten, der Geistliche würde das tun, wie er auch, wenn er seine Pflicht beachtet hätte, tun mußte, und niemand wollte ihm das Wort vor dem Munde wegnehmen, während er unglücklicherweise mit dem Haupt des Spanferkels und dem Gemüse beschäftigt war. Nach einem augenblicklichen Stillschweigen machten Scherz und Fröhlichkeit bei dem Fest, daß der fromme Segenspruch vergessen wurde.

Bei diesem Umstand waren beide, Mac Daniel und sein Meister, von ihren erhabenen Sitzen herab keine gleichgültigen Zuschauer.

"Ha!" rief der Kleine, indem er mit freudiger Bewegung ein Bein unter sich hervorzog und sein Auge mit ungewöhnlichem Feuer funkelte, während seine Augenbrauen sich spitz in die Höhe zogen, "ha!" sagte er, schielte nach der Braut und dann nach Mac Daniel, "halb habe ich sie; wahrhaftig, laß sie nur zweimal niesen, so ist sie mein, dem Priester, Meßbuch und Darby Riley zum Trotz!"

Die schöne Braut nieste zum zweitenmal, doch so sanft und verschämt, daß wenige, den kleinen Mann ausgenommen, es bemerkten oder zu bemerken schienen, und niemand dachte daran zu sagen, "Gott segne uns!"

Mac Daniel hatte während dieser Zeit das arme Mädchen mit den traurigsten Blicken angesehen, denn er mußte beständig daran denken, wie betrübt es wäre für ein artiges junges Geschöpf von neunzehn Jahren mit großen blauen Augen, zarter Haut und Grübchen in den Backen, von Glück und Lust erfüllt, gezwungen zu werden, ein garstiges, kleines Stück von einem Manne zu heiraten, der tausend Jahr, weniger einen Tag, alt ist.

In diesem entscheidenden Augenblick nieste die Braut zum drittenmal und Mac Daniel rief aus allen Kräften: "Gott segne uns!" Ob dieser Ausruf eine Folge seines Selbstgesprächs war oder Macht der Gewohnheit, konnte er selbst nicht genau sagen. Aber kaum waren die Worte heraus, so sprang der kleine Mann, dessen Gesicht von Zorn und Verdruß glühte, von dem Balken, auf welchem er gehuckt hatte, herab und schrie mit dem grellen Ton einer kreischenden Sackpfeife: "Ich entlasse dich aus meinem Dienste! Nimm das zum Lohn!" wobei er dem Mac Daniel einen wütenden Stoß gab, der den armen zappelnden Diener auf Gesicht und Hände mitten zwischen die aufgetragenen Speisen herunterstürzte.

Wenn Mac Daniel erschrocken war, so war es ein jeder in der Gesellschaft, in welche er ohne alle Feierlichkeit eingeführt wurde, noch mehr; doch als sie seine Erzählung hörten, legte Vater Cuney Messer und Gabel hin und traute das junge Paar auf der Stelle. Mac Daniel tanzte die Rinka bei der Hochzeit und aß und trank nach Herzenslust, worauf er mehr hielt, als auf den Tanz.

Anmerkungen:

Die Fahrt mit den Geistern geschieht gewöhnlich auf Binsen, doch auch ein Strohhalm, Grasblatt, Farrenkraut oder Kohlstengel können dabei Dienste tun. Der Sage nach muß mancher mit dem Geist fort in die Nähe und Ferne, eine Nacht nach London, die andere nach Amerika und die Pferde, deren sie sich bei diesen großen Reisen bedienen, sind Kohlstrünke in der Gestalt natürlicher Pferde.

Zu Dundaniel, einem Dorfe eine Stunde von Cork in der angenehmen Ebene, die Blackrock heißt, lebt gegenwärtig (im Dezember 1824.) ein Gärtner, namens Crowley, den seine Nachbarn für einen solchen halten, der unter Aufsicht der Geister steht. Er leidet an der fallenden Sucht als Folge seiner Anstrengung bei den Reisen, die er jede Nacht mit den Geistern auf einem seiner eigenen Kohlstrünke zu machen genötigt wird.

Hierher gehört eine Sage, die ein Glied der Familie Duffus aufbewahrt hat, welches durch die Worte Horse and Hattock! die mit Borram, Borram, Borram! gleiche Wirkung hatten, in Gesellschaft der Geister eine kleine Luftfahrt machte, den Weinkeller des Königs von Frankreich zu untersuchen. Dort, des süßen Weins voll, entschlief er und ward den folgenden Tag mit einem silbernen Becher gefunden und vor den König gebracht. Er erhielt aber von diesem nicht bloß gnädige Verzeihung, sondern auch den silbernen Becher zum Geschenk, der in der Familie allzeit soll aufbewahrt worden sein.

Walter Scott erzählt in dem zweiten Bande der altschottischen Balladen S. 177. dieselbe Geschichte mit der Bemerkung, daß sie sich im sechszehnten Jahrhundert zugetragen habe. Der Mann sei, als er auf dem Feld umher gegangen, plötzlich weggetragen worden, indem er das Geräusch eines Wirbelwindes und jene Worte gehört habe. - Der Becher erhielt den Namen Geisterbecher.

Ähnlich ist die Sage, welche in einem unterm 15ten März 1695 geschriebenen, in Aubrey's Miscellen S. 158. abgedruckten Brief erzählt wird und welche gleichfalls von Walter Scott S. 178. 179. mitgeteilt ist.

Einige Schüler zu Forres schlugen ihre Kräusel auf dem Kirchhof, als sie, wiewohl der Tag ruhig war, das Geräusch eines Windes hörten, in einiger Entfernung ein dünner Staub sich erhob und im Kreise drehte. Er kam näher und die Knaben segneten sich, doch einer, von etwas kecker Natur rief: "Horse and Hattock, with my top." Augenblicklich wurde der Kräusel aufgehoben und fortgeführt, wohin konnten sie wegen einer Staubwolke nicht sehen, aber sie fanden ihn hernach hinter dem Kirchhof auf der andern Seite der Kirche.

Das junge Paar, das Mac Daniel durch seinen Ausruf rettet, ist aus einem Volkslied bekannt, worin die Brautwerbung beschrieben wird. Folgende Verse kommen darin vor:

Young Darby Riley,
He approached me slyly,
And with a smile he
Unto me cried,
Sweet Bridget Rooney,
Here's Father Cooney,
And very soon he
'll make you my bride.

Rinka (genau: Rinceadh) ist ein irischer Nationaltanz, worüber Walkers historical essay on the Irish Bards eine besondere Abhandlung enthält.

Carrigogunniel ist eine Ruine von großem Umfang, fünf oder sechs Meilen westlich von der Stadt Limerick. Die Burg wurde von der Garnison, die aus Anhängern Jacob II. bestand, ohne Verteidigung übergeben und von den Siegern in die Luft gesprengt.

Quelle: Thomas Crofton Croker, Fairy tales and traditions of the South of Ireland, London 1825;
in der Übertragung der Brüder Grimm, Irische Elfenmärchen, Jakob und Wilhelm Grimm, Leipzig 1826

Master and Man

Billy Mac Daniel was once as likely a young man as ever shook his brogue at a patron, emptied a quart, or handled a shillelagh: fearing for nothing but the want of drink; caring for nothing but who should pay for it; and thinking of nothing but how to make fun over it: drunk or sober, a word and a blow was ever the way with Billy Mac Daniel; and a mighty easy way it is of either getting into or ending a dispute. More is the pity that, through the means of his drinking, and fearing, and caring for nothing, this same Billy Mac Daniel fell into bad company; for surely the good people are the worst of all company any one could come across.

It so happened that Billy was going home one clear frosty night not long after Christmas; the moon was round and bright; but although it was as fine a night as heart could wish for, he felt pinched with the cold. "By my word," chattered Billy, "a drop of good. liquor would be no bad thing to keep a man's soul from freezing in him; and I wish I had a full measure of the best."

"Never wish it twice, Billy," said a little man in a three-cornered hat, bound all about with gold lace, and with great silver buckles in his shoes, so big that it was a wonder how he could carry them, and he held out a glass as big as himself, filled with as good liquor as ever eye looked on or lip tasted.

"Success;. my little fellow," said Billy Mac Daniel, nothing daunted, though well he knew the little man to belong to the good people; "here's your health, any way, and thank you kindly; no matter who pays for the drink;" and he took the glass and drained it to the very bottom, without ever taking a second breath to it.

"Success," said the little man; "and you 're heartily welcome, Billy; but don't think to cheat me as you have done others, - out with your purse and pay me like a gentleman."

"Is it I pay you?" said Billy: " could I not just take you up and put you in my pocket. as easily as a blackberry?"

"Billy Mac Daniel," said the little man, getting very angry, "you shall be my servant for seven years and a day, and that is the way I will be paid; so make ready to follow me."

When Billy heard this, he began to be very sorry for having used such bold words towards the little man; and he felt himself, yet could not tell how, obliged to follow the little man the live-long night about the country, up and down, and over hedge and ditch, and through bog and brake, without any rest.

When morning began to dawn, the little man turned round to him and said, "You may now go home, Billy, but on your peril don't fail to meet me in the Fort-field to-night; or if you do, it may be the worse for you in the long run. If I find you a good servant, you will find me an indulgent master."

Home Went Billy Mac Daniel; and though he was tired and weary enough, never a wink of sleep could he get for thinking of the little man; but he was afraid not to do his bidding, so up he got in the evening, and away he went to the Fort-field. He was not long there before the little man came towards him and said, " Billy, I want to go a long journey to-night; so saddle one of my horses, and you may saddle another for your-self, as you are to go along with me, and may be tired after your walk last night."

Billy thought this very considerate of his master, and thanked him accordingly: " But," said he, " if I may be so bold, sir, I would ask which is the way to your stable, for never a thing do I see but the fort here, and the old thorn-tree in the corner of the field, and the stream running at the bottom of the hill, with the bit of bog over against us."

"Ask no questions, Billy," said the little man, "but go over to that bit of bog, and bring me two of the strongest rushes you can find."

Billy did accordingly, wondering what the little man would be at; and he picked out two of the stoutest rushes he could find, with a little bunch of brown blossom stuck at the side of each, and brought them back to his master.

"Get up, Billy," said the little man, taking one of the rushes from him and striding across it.

"Where will I get up, please your honour?" said Billy.

" Why, upon horseback, like me, to be sure," said the little man.

"Is it after making a fool of me you 'd be," said Billy, "bidding me get a horse-back upon that bit of a rush? May be you want to persuade me that the rush I pulled but while ago out of the bog over there is a horse?"

"Up! up! and no words," said the little man, looking very vexed; "the best horse you ever rode was but a fool to it." So Billy, thinking all this was in joke, and fearing to Vex his master, straddled across the rush : "Borram! Borram! Borram !" cried the little man three times (which, in English, means to become great), and Billy did the same after him: presently the rushes swelled up into fine horses, and away they went full speed; but Billy, who had put the rush between his legs, without much minding how he did it, found himself sitting on horseback the wrong way, which was rather awkward, with his face to the horse's tail; and so quickly had his steed started off with him, that he had no power to turn round, and there was therefore nothing for it but to hold on by the tail.

At last they came to their journey's end; and stopped at the gate of a fine house: " Now, Billy," said the little man, "do as you see me do, and follow me close; but as you did not know your horse's head from his tail, mind that your own head does not spin round until you can't tell whether you are standing on it or on your heels: for remember that old liquor, though able to make a cat speak, can make a man dumb."

The little man then said some queer kind of words, out of which Billy could make no meaning; but he contrived to say them after him for all that; and in they both went through the key-hole of the door, and through one key-hole after another, until they got into the wine-cellar, which was well stored with all kinds of wine.

The little man fell to drinking as hard as he could, and Billy noway disliking the example, did the same. "The best of masters are you surely," said Billy to him; " no matter who is the next; and well pleased will I be with your service if you continue to give me plenty to drink?"

"I have made no bargain with you," said the little man, " and will make none; but up and follow me. Away they went, through key-hole after key-hole; and each mounting upon the rush which he bad left at the hall door, scampered off, kicking the clouds before them like snow-balls, as soon as the words, " Borram, Borram, Borram," had passed their lips.

When they came back to the Fort-field,' the little man dismissed Billy, bidding him to be there the next night at the same hour. Thus did they go on, night after night, shaping their course one night here, and another night there-some-times north, and sometimes east, and sometimes south, until there was not a gentleman's wine-cellar in all Ireland they had not visited, and could tell the flavour of every wine in it as well - aye, better than the butler himself.

One night when Billy Mac Daniel met the little man as usual in the Fort-field, and was going to the bog to fetch the horses for their journey, his master said to him, " Billy, I shall want another horse to-night, for may be we may bring back more company with us than we take."

So Billy, who now knew better than to question any order given to him by his master, brought a third rush, much wondering who it might be that would travel back in their company, and whether he was about to have. a fellow-servant. "If I have, " thought Billy, "he shall go and fetch the horses from the bog every night; for I don't see why I am not, every inch of me, as good a gentleman as my master."

Well, away they went, Billy leading the third horse, and never stopped until they came to a snug farmer's house in the county Limerick, close under the old castle of Carrigogunniel, that was built, they say, by the great Brian Boru. Within. the house there was great carousing going forward, and the little man stopped outside for some time to listen; then turning round all of a sudden, said, " Billy, I will be a thousand years old tomorrow!"

" God bless us, sir," said Billy, " will you I"

"Don't say these words again; Billy," said the little man, " or you will be my ruin for ever. Now, Billy, as I will be a thousand years in the world to-morrow, I think it is full time for me to get married."

"I think so too, without any kind of doubt at all," said Billy, "if ever you mean to marry."

"And to that purpose," said the little man, have I come all the way to Carrigogunniel; for in this house, this very night, is young Darby Riley going to be married to Bridget Rooney; and as she is a tall and comely girl, and has come of decent people, I think of marrying her myself, and taking her off with me."

"And what will Darby Riley say to that?" said Billy.

"Silence!" said the little man, putting on a mighty severe look: " I did not bring you here with me to ask questions;" and without holding further argument, he began saying the queer words which had the power of passing him through the key-hole as free as air, and which Billy thought himself mighty clever to be able to say after him.

In they both went; and for the better viewing the company, the little man perched himself up as nimbly as a cock-sparrow upon one of the big beams which went across the house over all their heads, and Billy did the same upon another facing him ; but not being much accustomed to roosting in such a place, his legs hung down as untidy as may be, and it was quite clear he had not taken pattern after the way in which the little man had bundled himself up together. If the little man had been a tailor all his life, he could not have sat more contentedly upon his haunches.

There they were, both master and man, looking down upon the fun that was going forward - and under them were the priest and piper - and the father of Darby Riley, with Darby's two brothers and his uncle's son - and there were both the father and the mother of Bridget Rooney, and. proud enough the old couple were that night of their daughter, as good right they had - and her four sisters with brand new ribands in their caps, and her three brothers all looking as clean and as clever as any three boys in Munster - and there were uncles and aunts, and gossips and cousins enough besides to make 'a full house of it - and plenty was there to eat and drink on the table for every one of them, if they had been double the number.

Now it happened, just as: Mrs. Rooney had helped his reverence to the first cut of the pig's head which was placed before her, beautifully bolstered up with white savoys, that the bride gave a sneeze which made every one at table start, but not a soul said " God bless us." All thinking that the priest would have done so, as he ought. if he had done his duty, no one wished to. take the word out of his mouth, which unfortunately was pre-occupied with pig's head and greens. And after. a moment's pause, the fun and merriment of the bridal feast went on without the pious benediction.

Of this circumstance both Billy and his master were no inattentive spectators from their exalted stations. " Ha !" exclaimed the little man, throwing one leg from under him with a joyous flourish, and his eye twinkled with a strange light, whilst his eyebrows became elevated into the curvature of Gothic arches -" Ha I" said he, leering down at the bride, and then up at Billy, I have half of her now, surely.. Let her sneeze but twice more, and she is mine, in spite of priest, mass-book and Darby Riley."

Again the fair Bridget sneezed; but it was so gently, and she blushed so much, that few except the little man took, or seemed to take, any notice; and no one thought of saying "God bless us."

Billy all this time regarded the poor girl with a most rueful expression of countenance; for he could not help thinking what a terrible thing it was for a nice young girl of nineteen, with large blue eyes, transparent skin, and dimpled cheeks, suffused with health and joy, to be obliged to marry an ugly little bit of a man who was a thousand years old, barring a day.

At this critical moment the bride gave a third sneeze, and Billy roared out with all his might, "God save us !" Whether this exclamation resulted from his soliloquy, or from the mere force of habit, he never could tell exactly himself; but no sooner was it uttered, than the little man, his face glowing with rage and disappointment, sprung from the beam on which he had perched himself; and shrieking out. in the shrill voice of a cracked bagpipe, " I discharge you my service, Billy Mac Daniel - take that for your wages, gave poor Billy a most furious kick in the back, which sent his unfortunate servant sprawling upon his face and hands right in the middle of the supper table.

If Billy was astonished, how much more so was every one of the company into which he was thrown with so little ceremony; but when they heard his story, Father Cooney laid down his knife and fork, and married the young couple out of hand with all speed; and Billy Mac Daniel danced the Rinka at their wedding, and plenty did he drink at it too, which was what he thought more of than dancing.

Quelle: Thomas Crofton Croker, Fairy tales and traditions of the South of Ireland, London 1825;