DA GUGLHUPF

Vor longer, longer Zeit ist amol wo a Gschloß gwen, in den koa Mensch g'wohnt hot. Net weit davon is a kloani Hütt'n gstond'n, do wor a besi Frau mit ihre zwoa Töchta drin. Die Nani, die ältere Tochta, wor recht brav und fleißi, die Lisl is gonz ihra Muata nochgrod'n, grod so a Fegfuia is g'we(se)n.

D' Nani is von da Muata und Schwesta viel g'schund'n und plogt worn und hot's do nia recht moch'n kinna. Am liabsten war's eahna boad'n g'we(se)n, wann dieselb' gor neama war.

Derweg'n hot äst amol die Muata zan handsoman Deandl g'sogt: „Geah aufi afs Gschloß und boch aus da Oschn an Guglhupf!" Richti, die brave Tochta is afs Gschloß aufigongan und hot aus da Oschn an Guglhupf boch'n. Kam is damit firti gwen, kimmt bei da Tür a gspoaßige G'sellschoft eina: a kloans Hündl, a Kotz und a Gogl (Hahn). Do fangan glei on zan diskarirn und sog'n zan Deandl: „Gib uns a insan Toal von dein Bochat!" D' Dirn hot si net wenk g'schreckt, oba hot guatmüati an iad'n a Trumm Gugl-hupf geb'n. Aft hom sä si bedonkt und g'moant, sie wurd scha amol wos kriag'n dafür. Kam san's bein Loch draußtn g'we(se)n, san zwoa kuhl-schworzi Teufl einag'hupft; an iada hot an Pinkl Geld trog'n und hot'n ihr vor die Füaß g'schmiss'n, und - sixtas, host äs net g'seg'n - worn's wieda draußtn. Na, denkt si(ch) dos brave Deandl, so was is net zan lieg'n loss'n, pockt zom und bringt 's Geld da Muata hoam. Do hot sicha wos ondas dahofft, hot's Deandl zomg'schimpft und gmoant: „Won di do die Teufl z'rissen hätt'n, du schiacha Frotz!" Oba dos Geld hot's do ang'numma. Schau', hot sie si(ch) hoamli denkt, dos G'schäftl g'follt ma; won scho(n) die Dirn, dö i gor net leid'n konn, so an Häuf n Geld ins Haus bringt, wos wird erst mei Herzpinkal kriag'n? „Geah aufi a ins Gschloß", sogt sie am ondern Tog zu da Lisl, „und boch drobn aus Oschn an Guglhupf!" Dö schlimme Lisl is aufigongan, hot richti a an Guglhupf aus Oschn boch'n und wieda san dö drei Viecha einakemm und hom ihr'n Toal valongt. Die geizige Dirn hot oba g'scheit sein wull'n und hot 'n Lohn voraus valongt; aftn loßt si(ch) nou hond'ln, hot's denkt, wann's eppa zweani geb'n wull'n.

Die drei Viecha hobn si(ch) af an Hondl oba net einloss'n und san ohne Guglhupf auf und davon. Dafür san glei drauf die zwoa Teufl einakemm, oba ohne Pock Geld, und hom 's Diandl glei z'reiß'n wull'n.

Hiazt hot dö Dirn um die drei Viecha g'schrian, si sullt'n ihr dou helf n, sie gabat ihna nocha schon wos. Oba d' Viecha hom gsogt: „Ehnda host du ins nix geb'n, mir traun dir net und helf n dir a net" - und san wieda fürt. Die zwoa Teufl hom das schlimme Deandl a glei kloanweis z'riss'n. Weil d' Lisl so long net hoam kemm is, is da Muata ongst und bong worn und sie is nochschau'n gonga. Und do hot's nur dö Fetzarin umaranond lieg'n g'seg'n.

Af dös is s' gonz damisch worn, is auf und davon und neamd hat s' meahr g'seg'n.

Die brave Nani hot no a Weil gwoant um ihre Ploggeister, aftn hot s' mit ihr'n Hauf'n Geld an guat'n, fleißig'n Mon g'heirat und is recht glückli worn.


Quelle: Die schönsten Märchen aus Österreich, o. A., o. J.,