Das verschwundene Dorf

Vor dem dreißigjährigen Krieg existierte zwischen Habenscheid und Wasenbach noch das Dorf Wenigenhabenscheid. Heute weiß kein Mensch mehr, wo dieser Ort genau angesiedelt war. Vieles spricht dafür, dass er sich auf der Gemarkung des heutigen Waldflurstückes "Pfahlhecke" befand. Größere Ansammlung von Köhlererde sind ein untrügliches Anzeichen für eine frühere menschliche Ansiedlung. Das Dorf wurde von schwedischen und spanischen Soldaten - so die Sage - während des dreißigjährigen Krieges auf Gottes Willen hin zerstört. Gott wollte damit ein Zeichen gegen den unchristlichen Lebenswandel der Dorfbewohner setzen. Auf seinen Willen hin, wurden auch die Grundmauern von Wenigenhabenscheid durch Sturm und Regen derart abgetragen, dass keine Spur des Ortes mehr zu finden ist. Kein Mensch sollte sich mehr wagen, künftig hier neu zu siedeln und wieder einen unchristlichen Lebenswandel zu beginnen. So kommt es, dass heute kein Mensch mehr weiß, wo das ehemalige Dorf Wenighabenscheid sich befand.

Quelle: Die Sagen aus der Wasenbacher Gegend (Rheinland-Pfalz), Reinhard Güll, E-Mail-Zusendung vom 21. Februar 2005