Fronfastenweiber.
In einer Fronfastennacht stellte sich ein Mann zu Kirchhofen unter die
Linde hinter der Kirche, um die Fronfastenweiber vorbeireiten zu sehen.
Bald darauf zogen sie auf Besen vorüber; eine von ihnen aber ritt
zu ihm hin, indem sie sagte: "Ich will einen Nagel in den Pfosten
dort schlagen." Im Nu stack ihm ein schuhlanger Eisennagel im Kopfe,
welchen er nur dadurch herausbrachte, daß er sich des andern Jahrs
in der gleichen Fronfastennacht abermals unter den Baum stellte, wo das
Weib wieder zu ihm kam und den Nagel herauszog. Zum Andenken wurde der
Kopf des Mannes in Stein ausgehauen und am Sigristshaus eingemauert, wo
er noch jetzt zu sehen ist.
Quelle: Bernhard Baader, Volkssagen aus dem Lande
Baden und den angrenzenden Gegenden. Karlsruhe 1851, Nr. 43.