Die Maus.

1.

An einer Gebirgsstelle bei Todtnau schürfte ein Bergmann längere Zeit vergebens nach Erze. Einst, als er von der Arbeit ausruhte, sah er aus einer Felsenspalte eine Maus schlüpfen. Sie lief zu dem Brod, welches er für sich mitzunehmen und nebenhin auf den Boden zu legen pflegte, und begann es anzufressen. Da schleuderte er seinen Fäustel nach ihr, traf aber die nahe Bergwand und warf ein großes Loch hinein. Aus diesem blinkte ihm ein mächtiges Lager gewachsenen Silbers entgegen, welches ihn auf einmal zum reichen Mann machte. Zum Danke gab er der Grube den Namen die Maus, unter welchem sie noch heute bekannt ist.

2.

Durch langes, fruchtloses Schürfen an einer Bergstelle bei Todtnau war ein Bergmann um sein und seiner Frau ganzes Vermögen gekommen. Dennoch verlor er nicht Muth und Gottvertrauen und ging eines Morgens mit neuer Hoffnung in die Grube. Darin sah er ein weißes Mäuslein in eine Felsspalte schlüpfen, was er für einen Wink des Himmels hielt. Er erweiterte die Spalte und fand dahinter reichen Anbruch. Zum Danke nannte er das Bergwerk die Maus, welches viele Jahre lang von großer Ergiebigkeit war, gegenwärtig aber nicht mehr betrieben wird.

Quelle: Bernhard Baader, Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. Karlsruhe 1851, Nr. 31.