Nonnenmattweiher.
Am Fuße des Berges Kohlgarten stand vor Zeiten ein Frauenkloster.
Darin war die Zuchtlosigkeit so groß geworden, daß die Nonnen
mit den Mönchen des Gotteshauses in den Weihern Liebschaften unterhielten.
Damit dies geheim bleibe, legten die Mönche, wenn sie in das Frauenkloster
ritten, ihren Pferden die Hufeisen verkehrt auf. Zur Strafe für dieses
Sündenleben versanken beide Gotteshäuser in die Erde. Auf dem
Platze des Frauenklosters entstand gleich ein unergründlicher See,
der den Namen Nonnenmattweiher trägt. Auf seiner Oberfläche
schweben, in manchen Nächten, Lichter und weiße Nonnen; auch
ertönt aus seiner Tiefe zuweilen Chorgesang und Hahnengekräh.
Ein Weg, welcher zu ihm führt, heißt der Nonnenpfad.
Quelle: Bernhard Baader, Volkssagen aus dem Lande Baden
und den angrenzenden Gegenden. Karlsruhe 1851, Nr. 30.