Geld im Warenbach.
Jährlich am ersten Mai heben sich die vergrabenen Schätze aus
dem Boden, um sich zu sonnen. An einem solchen Tag sah ein fischender
Knabe im Warenbach eine Menge Silbermünzen zum Vorschein kommen;
er steckte sie nach einander ein und rief einigen Buben in der Nähe,
herbeizukommen. Auf dieses erschienen keine Münzen mehr, die eingesteckten
aber blieben ihm. Um auch so Geld zu erhalten, ging am folgenden ersten
Mai ein anderer, böser Bube an den Bach; allein trotz seines Wartens
und Suchens konnte er keines entdecken. Endlich kam ein Männlein
und fragte, was er da mache und ob er blos Fische fangen wolle, worauf
der Bube barsch antwortete, daß er nur fische, es übrigens
das Männlein nichts angehe, und es sich fortpacken solle. Da ging
dasselbe den Berg hinauf, aber bald war es so groß, wie ein Riese,
drehte sich um und winkte drohend dem Knaben, der entsetzt davon lief
und, in Folge des Schreckens, am andern Tage starb.
Quelle: Bernhard Baader,
Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. Karlsruhe
1851, Nr. 84.