Sage um den Wildfräuleinstein bei Hinterstein (Bad Hindelang)
Die wilden Fräulein
Höhle Wildfräuleinstein © Wolfgang Gahlert

Höhle Wildfräuleinstein
© Wolfgang Gahlert

In dieser Höhle hausten vor Zeiten wilde Fräulein. Wieviel es ihrer waren, kann man heute nicht mehr sagen, aber man weiß, daß zwei von ihnen Rezabell und Huriahutsch hießen. So erschienen sie den Bergheuern und Sennen, waren freundlich gegen die Menschen, ja manchmal kamen sie bis nach Hinterstein in die Häuser. Einmal heiratete eines der Fräulein einen Burschen aus dem Dorf, aber ausdrücklich unter der Bedingung, daß man ihr keinen Namen gebe. Denn, würde man zufällig ihren Wirklichen treffen, so, müßte sie sogleich fortgehen. Der Bursche und das Fräulein lebten lange glücklich miteinander. Auch die Nachbarn hatten die fleißige Frau lieb. Eines Tages stand sie im Garten und wurmte das Kraut ab. Da kam ein anderes Weib des Weges, die rief über den Zaun: "Oh mei liabs Getrüdle, wia fresset dia Würmle deine Krütle." Da wurde das Fräulein leichenblaß, fing an zu weinen und klagte bitterlich darüber, daß sie nun nicht mehr bleiben dürfe, da man sie bei ihrem richtigen Namen genannt habe.

Höhle Wildfräuleinstein © Wolfgang Gahlert

Höhle Wildfräuleinstein
© Wolfgang Gahlert

Unweit von Hinterstein liegt die sagenumwobene Behausung der Wildfräulein (Naturdenkmal Wildfräuleinstein).

Quelle: Email-Zusendung von Wolfgang Gahlert, 27. November 2004 (Abschrift der Tafel beim Naturdenkmal).