Die Feuerprobe der heiligen Kunigund.
Nach Lohengrin Nr. 754 u. Pomarius S. 181 bei Grimm d.S. II., 174. Ludewig script. Bamb. I., 346. Cranz Saxon. l. IV., c. 32 Hoffmann p. 52.
Kaiser Heinrich II. und Kunigund, die blieben beide unbefleckt bis an ihren Tod. Der Teufel wollte sie da unehren, daß sie der Kaiser zieh von eines Herzogen wegen, mit dem sollte sie in Ungebühr stehen. Die Fraue bot dafür ihr Recht, dazu kam manich Bischöfe und Fürsten. Da wurden sieben glühende Eisenschaaren gelegt, die sollte die Fraue treten. Sie hub auf ihre Hände zu Gott und sprach: "Gott, du weißt wohl allein meine Unschuld; ledige mich von dieser Noth, als du thätest der guten Susanne von der ungerechten Bezeugniß!" Sie trat die Schaar kecklich und sprach: "sieh Kaiser, so schuldig ich deiner bin, bin ich aller Männer." Da ward die Fraue gereinigt mit großen Ehren. Der König fiel ihr zu Füßen und die Herren alle.
Quelle: Alexander Schöppner, Bayrische Sagen,
Sagenbuch der Bayerischen Lande, Band 1, München 1852, Nr. 206