Wie Rosenheim zu seinem Namen kam

Eines Tages zog ein reicher Handelsmann mit seiner Familie innabwärts in die Gegend von unserer heutigen Stadt Rosenheim. Nachdem er ein Stück Land gefunden hatte, das ihm gefiel, siedelte er sich dort an und führte von hier aus seine Geschäfte. Er ließ Häuser bauen und immer mehr Leute zogen zu.

Der Handelsmann hatte eine schöne Tochter. Da kam einmal ein armer Bursche in die Gegend. Als er das Mädchen sah, gefiel es ihm so gut, daß er es gleich heiraten wollte. Der junge Mann wollte dem Mädchen ein besonders kostbares Geschenk machen. Da er aber kein Geld hatte, suchte er das ganze Land nach seltenen und schönen Rosen ab. Wenn er eine fand, pflanzte er sie vor das Haus des Mädchens. Allmählich blühten dort die prachtvollsten und seltensten Rosen.

Von weit und breit kamen die Leute, um die Rosen zu bewundern. Der Ort wurde immer bekannter. Nun beschlossen die Einwohner, ihm den Namen "Rosenheim" zu geben. Noch heute zeigt das Stadtwappen eine rote Rose.

Quelle: Einmayr Max, Inntaler Sagen, Sagen und Geschichten aus dem Inntal zwischen Kaisergebirge und Wasserburg, Oberaudorf 1988, S. 170