Der Öljoseph

In später Nacht fuhr einmal der Oberndorfer "Öljoseph" von Faulbach heimwärts. Der Haslocher Müller war auch dabei. In der Nähe jenes Steines, auf dem zuweilen die Frau Holle rastete, wollte das Pferd keinen Schritt mehr weiter, sondern bog links in den Graben ein. Der verschlafene Fuhrmann stieg ab, und was sah er? Vor dem Wagen glimmte ein Häuflein feuriger Kohlen. Er führte nun das Pferd am Zügel daran
vorbei. Nach einer kurzen Wegstrecke meinte der Öljoseph:

"Halt, wir fassen die Kohlen ein, dann haben wir viel Gold."

Als die beiden zurückgingen, war jedoch kein Feuer mehr zu sehen.

Quelle: Spessart-Sagen, Valentin Pfeifer, Aschaffenburg 1948, S. 162f