Das Schützebrückle

An der Straße von Amorbach nach Schneeberg zweigt ein Pfad ab, der durch die Wiesen auch ins Dorf Schneeberg führt. Wer diesen Wiesenpfad geht, kommt dabei über ein Brücklein, das sich über einen Bewässerungsgraben spannt und von den Umwohnern das "Schützebrückle" genannt wird. Als nämlich im Dreißigjährigen Krieg die Schweden brandschatzend Schneeberg heimsuchten, flüchtete sich eine junge Mutter mit ihrem Kindlein auf dem Arme unter das "Brückle". Schneeberg wurde hart betroffen, und auch Frauen wurde übel mitgespielt. Die Schweden schickten sogar ihre Spürhunde aus, aber jene Mutter mit ihrem Kindlein entdeckten sie nicht. Sie hatte unter dem Brücklein sicheren Schutz gefunden.

Seitdem heißt das Brücklein im Volksmund das "Schützebrückle".
J. Bambeck

Quelle: Spessart-Sagen, Valentin Pfeifer, Aschaffenburg 1948, S. 146f