Das Kreuz beim Forsthaus "Seehaus"

Früher wurde auf manchen Bächen und Rinnsalen das Holz zu Tal geflößt. Wo die Gewässer zu schwach waren, errichtete man Dämme, um das Wasser zu stauen. Das geschah auch beim Seehaus im Antetal.

Nun fuhr einst ein Bauer mit seinem schwer beladenen Holzwagen den Weg am Antebach talab. Plötzlich scheuten die Pferde, rasten den abschüssigen Weg hinunter auf den See zu. Der Bauer geriet in großen Schrecken und gelobte, ein hohes Kreuz zu stiften, wenn er unten heil ankäme. Und siehe! Die Gäule rannten zur Seite, am Weiher vorbei und blieben hernach stehen.

Der gerettete Bauersmann dankte Gott und - hielt sein Versprechen. Er ließ an jener Stelle, wo die Pferde stehen geblieben waren, ein Kreuz aus Rotsandstein errichten.

Bis zu diesem Kreuz wallen gewöhnlich die Waldaschaffer bei ihren Prozessionen.
A. Kitz

Quelle: Spessart-Sagen, Valentin Pfeifer, Aschaffenburg 1948, S. 65f