Die Hagelmacherinnen zu Berlin.

Im Jahre 1563 wurden zum Berlin zwo Zauberinnen gefangen, welche sich vnterstanden, Hagel vnnd Vngewitter zu verderbungen der Früchte auff dem Lande zu machen. Diese zäuberischen Weiber bekandten, daß sie einem andern Weibe aus der Nachbarschafft ein klein Kindlein gestolen, dasselbe zerstücket vnd auch letztlich haben kochen wollen. Aber Gott der Allmächtige vnd allwissende habe es also geschickt, daß des Kindes Mutter dazu kommen und deß Kindes glieder im topffe gesehen etc. Sie bekandten auch, wenn diese jhre kochung deß kindleins war volbracht worden, solten alle Früchte auff dem Lande durch Vngewitter sein verderbet worden. Aber wie sie gedienet, also wurden sie auch wie billig gelohnet.

Quelle: Grässe, Johann Georg Theodor, Sagenbuch des Preußischen Staates, Glogau, 1868/71, S. 121.